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Vertrau mir, Tara

Vertrau mir, Tara

Titel: Vertrau mir, Tara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Craven
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überrascht, dass ich einen ordentlichen Beruf habe?”
    “Nein”, entgegnete sie viel zu schnell.
    Er lächelte sie an. “Sind Sie jetzt beruhigt?”
    Nein, aber ich weiß nicht, warum nicht, dachte sie. Laut sagte sie jedoch nur: “Wollten Sie mich denn beruhigen?”
    “Vermutlich, denn ob es uns gefällt oder nicht, eine Zeit lang müssen wir miteinander auskommen.” Er beugte sich über den Tisch und schenkte ihr noch ein Glas Wein ein. “Lassen Sie uns auf gute Nachbarschaft anstoßen.”
    Ich müsste ganz rasch eine Ausrede erfinden und ihm erklären, dass ich morgen wieder wegfahre, überlegte sie. Aber ihr fiel beim besten Willen nichts ein. Deshalb schwieg sie und hob gehorsam ihr Glas, als Adam ihr zuprostete.
    Einen kurzen Moment, der ihr wie eine halbe Ewigkeit vorkam, sah er sie an. Die Flammen der Kerzen schienen in seinen blauen Augen zu tanzen, und der Tisch zwischen ihnen wirkte plötzlich viel schmaler.
    Wie gebannt erwiderte Tara seinen Blick. In diesen wenigen Sekunden wurde ihr klar, dass sie sich wünschte, er würde sie küssen. Sie sehnte sich danach, seine Lippen auf ihren und seine Hände auf ihrer nackten Haut zu spüren. Der Wunsch und das Verlangen waren so stark, dass es beinahe körperlich schmerzte.
    “Auf uns”, sagte er sanft und trank.
    Tara saß reglos da. Sie war viel zu schockiert, um zu reagieren. Die Lippen hatte sie leicht geöffnet, und mit den Fingern hielt sie das Glas krampfhaft fest.

3. KAPITEL
    Offenbar merkte Adam nicht, was in Tara vorging. Er trank einen Schluck Wein und aß unbekümmert weiter.
    Taras Hände zitterten, als sie das Glas hinstellte. Ich reagiere viel zu übertrieben, das tue ich schon, seit ich ihn zum ersten Mal gesehen habe, überlegte sie. Sich wegen einer harmlosen Bemerkung, die keinen tieferen Sinn hatte, so aufzuregen war geradezu lächerlich.
    Dennoch war Tara überzeugt, dass es ein Fehler gewesen war, Adam zum Dinner einzuladen. Sie wollte das gemütliche Beisammensein unbedingt beenden, denn bei Kerzenlicht und Wein war die Atmosphäre viel zu intim.
    “Ich hole den Käse”, erklärte sie und stand auf.
    “Okay.” Adam erhob sich ebenfalls. “Wenn Sie mir zeigen, wo Sie ihn aufbewahren, mache ich uns einen Kaffee.”
    Das war ein vernünftiger Vorschlag. Ich muss mich zusammennehmen und mich völlig normal verhalten, dachte Tara, während sie das Geschirr vom Tisch räumte und die Kaffeedose aus dem Schrank holte. Dann reckte sie sich, um die Kanne aus dem oberen Regal zu nehmen.
    “Lassen Sie mich das machen”, sagte er unmittelbar hinter ihr.
    “Oh … danke.” Hastig trat sie einen Schritte zur Seite und nahm flüchtig den dezenten Duft seines exklusiven Herrenparfüms wahr. Bei ihrer Begegnung draußen war ihr nur der frische, männliche Duft seiner Haut aufgefallen. Unwillkürlich stöhnte sie auf.
    “Ist etwas?”
    Du liebe Zeit, er darf nicht ahnen, wie nervös ich bin, ermahnte sie sich entsetzt.
    “Nein, es ist alles in Ordnung.” Sie lächelte betont unbekümmert und legte den Käse, Weintrauben und Äpfel auf einen großen Holzteller.
    “Sie kommen mir vor wie eine Katze auf dem heißen Blechdach.” Adam setzte den Kessel mit Wasser auf und blickte dann an ihr vorbei. “Nehmen Sie sich doch ein Beispiel an ihr.”
    Tara drehte sich um und sah, dass Melusine in dem Schaukelstuhl in der Ecke lag und alles, was um sie her geschah, mit ihren grünen Augen aufmerksam beobachtete. Buster lag völlig entspannt davor auf dem Teppich und schlief.
    “Da haben Sie den Beweis, dass ein friedliches Zusammenleben möglich ist, sobald die anfänglichen Differenzen beigelegt sind”, stellte er fest.
    “Man kann seine Persönlichkeit nicht grundlegend verändern”, wandte Tara ein. “Melusine und ich lieben unseren Freiraum.”
    “Davon haben Sie hier genug.” Er blickte sich in dem Raum um. “Es ist ein entzückendes Haus. Dadurch wird einem erst bewusst, welches Potenzial in
Dean’s Mooring
steckt.”
    Sie blickte ihn verblüfft an. “Das Cottage ist doch schon halb verfallen”, sagte sie langsam. “Man müsste viel investieren, um es wieder bewohnbar zu machen.”
    “Richtig. Aber es findet sich bestimmt jemand, der bereit ist, die Mühe auf sich zu nehmen.”
    “Sie zum Beispiel?”, fragte sie scharf. Mit
Dean’s Mooring
hatte sie ganz andere Pläne. Es sollte ihrer Familie gehören, damit niemand die Ruhe und den Frieden hier am Silver Creek störte.
    Oh Dad, warum hast du dich nicht früher darum

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