Vertrau mir, Tara
hören?”
“Weil du Daddys kleines Mädchen bist. Er will, dass du glücklich wirst.” Jack drückte ihr so fest die Hand, dass es schmerzte. “Denk darüber nach, Liebes. Du willst doch heiraten, oder? Es wäre ein erster Schritt in die Richtung. Bei meinem jetzigen Gehalt müssten wir noch jahrelang warten. Aber wenn ich Cadhams Stelle hätte, könnten wir uns schon bald alles erlauben.”
Er blickte sie beschwörend an und lächelte betont liebevoll. “Ich möchte dich verwöhnen und alles für dich tun. Und wenn ich sein Schwiegersohn wäre, könnte dein Vater sicher sein, dass ich der Firma gegenüber immer völlig loyal bin”, fügte er eindringlich hinzu.
“Jack”, erwiderte sie rau, “es würde mir nichts ausmachen, ganz bescheiden anzufangen. Wir könnten heiraten und vorerst in deinem Apartment wohnen. Irgendwann wirst du sowieso befördert, das weiß ich. Vielleicht findest du sogar noch einen besseren Job bei einer anderen Firma.”
“Liebes, ich will Cadhams Stelle, sonst nichts.” Er lächelte immer noch, war jedoch gereizt. “Ich weiß nicht, warum du so eine große Sache daraus machst. Ich habe geglaubt, du würdest dich freuen und mir den kleinen Gefallen gern tun.”
Tara senkte den Blick. “Momentan bin ich ziemlich irritiert, werde aber mit meinem Vater reden, wenn du darauf bestehst. Natürlich kann ich für nichts garantieren, das sollte dir klar sein.”
“Du liebe Zeit, Tara. Dein alter Herr hat für dich und deine Schwester doch immer alles getan, was ihr wolltet. Das weiß jeder.”
“Dann wissen die Leute mehr als ich”, erklärte sie wie erstarrt. “Ich möchte jetzt nach Hause.”
Die nächsten zehn Tage kamen ihr wie ein einziger Albtraum vor. Jack übte ständig Druck auf sie aus, während sie immer noch zögerte.
Erschöpft, wie sie war, wollte sie den ersten ernsthaften Streit unter allen Umständen vermeiden. Deshalb willigte sie ein, ihre Eltern anzurufen und ihnen vorzuschlagen, das Wochenende mit ihnen am Silver Creek zu verbringen.
Jack würde nicht mitkommen, das war ihr klar. Ein einziges Mal hatte er sie begleitet, kurz nachdem sie sich kennengelernt hatten. Doch er hatte sich ganz offensichtlich dort nicht wohlgefühlt.
Erst viel später hatte Tara begriffen, warum nicht. Er hatte sich vorgestellt, ins luxuriöse Ferienhaus eines Millionärs eingeladen worden zu sein. Stattdessen hatte er nur ein einfaches Cottage und eine ziemlich alte Jacht vorgefunden.
Tara war während der ganzen Zeit gereizt und überlegte, wie sie das Gespräch auf das heikle Thema bringen sollte. Schließlich erwähnte ihr Vater selbst eher beiläufig, dass Peter Cadhams Job neu zu besetzen sei.
“Du wirst ihn vermissen”, sagte seine Frau und runzelte die Stirn.
“Ja, ganz bestimmt. Er ist so etwas wie ein Fels in der Brandung. Aber Ritchie arbeitet schon seit einigen Jahren eng mit ihm zusammen. Deshalb ist er unser Wunschkandidat.”
Nachdem ihre Mutter ins Bett gegangen war, sagte Tara: “Dad, ist es schon endgültig mit Ritchie? Hat man ihm die Stelle schon angeboten?”
“Nein, noch nicht. Warum fragst du? Kannst du einen besseren Kandidaten empfehlen?” Jim Lyndons Stimme klang leicht spöttisch.
Sie schluckte. “Ich habe an … Jack gedacht.”
“Ist das deine Idee, meine Liebe, oder Jacks?” Sekundenlang zögerte er und betrachtete ihre unglückliche Miene, ehe er fortfuhr: “Es tut mir leid, dich zu enttäuschen. Jack muss mich und die anderen Aufsichtsratsmitglieder noch überzeugen, dass er sich zum Topmanager eignet. In der kurzen Zeit, die er bei uns ist, hat er noch längst nicht genug Erfahrung gesammelt. Außerdem arbeitet er nicht sorgfältig genug und geht zu hohe Risiken ein.”
Tara biss sich auf die Lippe. “Du hast ihn noch nie gemocht …”
“Das stimmt nicht. Aber ich bin nicht gerade begeistert von ihm.” Er machte eine Pause. “Ich weiß, wie schwer es dir gefallen ist, mir diesen Vorschlag zu unterbreiten, deshalb ärgere ich mich auch nicht darüber.” Er stand auf und rieb sich die Hände. “Jack ist noch jung, er hat Zeit genug, Karriere zu machen.”
“Das wird er auch”, erwiderte sie hitzig. “Dad … wäre es möglich, dass ihr ihn in die engere Auswahl zieht und ein Gespräch mit ihm führt? Es würde ihn sehr ermutigen.”
“Meinst du, er lege Wert auf Ermutigungen? Die braucht er gar nicht.” Jim Lyndon zuckte die Schultern. “Es ist Zeitverschwendung, aber wenn es dir hilft, werde ich es
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