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Vertrau mir! - Thriller

Vertrau mir! - Thriller

Titel: Vertrau mir! - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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gehört.
    »Was ist los mit Ihnen? Sie sind kein bisschen besser als die Bürokraten, für die Sie eigentlich einspringen wollten«, sagte Luke. »Dann rufen Sie wenigstens die Polizei oder das FBI an und sagen Sie ihnen, wo sie Mouser und die anderen finden.«
    »Dann besteht die Gefahr, dass wir aufiegen«, erwiderte Wu. »Aber ich denk darüber nach.«
    Luke warf sich frustriert in den Sitz zurück.
    Er sah auf seine Uhr. Einer allein ist zu wenig, hatte Wu gesagt. Nun, Luke war auch allein - und er war immerhin so weit gekommen. Manchmal musste einer allein ausreichen, wenn die Situation schnelles Handeln erforderte.
    Er fiel in tiefes Schweigen und überlegte, was er tun konnte. Drummond hatte gesagt, dass man sich nie in die Enge treiben lassen durfte. Wu war ein ausgebildeter Agent von Quicksilver, und wer wusste, was das bedeutete? Vielleicht war er früher bei der CIA oder beim FBI gewesen, oder vielleicht war er einfach nur ein Typ, der keine Angst vor der Drecksarbeit hatte, wenn man ihm genug bezahlte. Er wusste jedenfalls, wie man kämpfte. Also musste Luke schlauer sein als er.
    Er musste ihn irgendwie überraschen, so dass auch dieser Profi einen Moment lang keine Ahnung hatte, was er tun sollte.
    »Ich muss Ihnen etwas gestehen«, sagte er.
    Wu sah ihn an. »Und das wäre?«
    »Ich komme nicht mit.« Luke riss die Autotür auf. Bei ungefähr hundert Stundenkilometern.

    »Was soll das?«, rief Wu. »Kommen Sie wieder rein, verdammt.«
    Luke stand in der offenen Tür und hielt sich am Dach des Navigators fest.
    Wu bremste nicht.
    Luke schwang sich auf das Autodach, während Wu hupend die Fahrspur wechselte, um die nächste Highway-Ausfahrt zu erwischen. »Bist du verrückt?«, schrie Wu.
    Luke ging ein großes Risiko ein. Er durfte sich nicht auf einen Kampf mit Wu einlassen, weil das ohne Unfall kaum möglich war - und er brauchte den Wagen. Er musste den Mann irgendwie aus dem Auto locken, und er konnte nicht warten, bis Wu ihn irgendwohin in ein sicheres Haus gebracht hatte. Er musste jetzt handeln.
    Wu steuerte wie wild, um einem anderen Auto auszuweichen, und Luke wäre beinahe vom Dach geschleudert worden. Der Navigator raste weiter und schrammte an der Leitplanke entlang. Nur wenige Meter entfernt dröhnte die Hupe eines Sattelschleppers. Wu riss das Fahrzeug herum und nahm die Ausfahrt zur Innenstadt von Chicago.
    Der Wagen brauste bei Rot über eine Kreuzung.
    Er wird nicht langsamer? Warum? Klar, weil er dich abwerfen will. Du hast ihn geärgert. Und er will dich kampfunfähig machen.
    Wu lenkte den Navigator auf den Parkplatz eines Geschäfts und trat schließlich hart auf die Bremse. Aber Luke war vorbereitet und durch das offene Fenster in den Wagen zurückgeschlüpft, als Wu bremste.
    Das Bremsmanöver schleuderte Luke gegen den Vordersitz, und er krachte gegen Wus Kopf und schließlich gegen die Windschutzscheibe. Mit der Wucht seines Körpers knallte er Wu auf das Lenkrad.

    Der Wagen kam zum Stillstand.
    Benommen und am Hinterkopf blutend, tastete Luke unter Wus Jacke nach einer Pistole. Seine Finger fanden sie, und er riss sie heraus, bevor Wu sie selbst zu fassen bekam.
    Luke setzte Wu die Pistole an die Schläfe. Wu rührte sich nicht mehr.
    »Raus aus dem Wagen! Lass den Schlüssel stecken«, befahl Luke.
    »Du wirst nicht auf mich schießen«, sagte Wu.
    Luke schwenkte die Waffe wenige Zentimeter zur Seite und feuerte. Die Kugel zertrümmerte das Fenster auf der Fahrerseite. »Doch, das werde ich.«
    Wu stieg aus dem Wagen. »Du bist ein Idiot und ein Selbstmörder.«
    »Ja«, sagte Luke. »Aber ich bin auch nur einer allein.« Luke hielt die Pistole auf ihn gerichtet, rutschte hinter das Lenkrad und brauste davon, während ihm durch die geborstene Scheibe der Wind ins Gesicht schlug.

56
    Luke war klar, dass er mit seiner zertrümmerten Windschutzscheibe die Aufmerksamkeit der Bullen auf sich ziehen würde.
    Aber er musste es riskieren. Falls ihn ein Polizist anhielt, würde er alles sagen, was er wusste. Er hatte Wu Informationen gegeben, mit denen sich der Anschlag verhindern ließ, auch wenn er selbst scheitern sollte. Doch von sich aus die Polizei zu verständigen, hätte zu viel Zeit in Anspruch genommen, er hätte zu viel erklären müssen, und selbst dann hätten sie ihm vielleicht nicht geglaubt. Er wurde im Zusammenhang mit der Ermordung des Polizisten in Chicago gesucht. Und die Night Road konnte nach ihrem Treffen wieder untertauchen und ihre tödlichen Bomben in die

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