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Vertrau mir! - Thriller

Vertrau mir! - Thriller

Titel: Vertrau mir! - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Vormittag; das Sonnenlicht flutete durch die Fenster herein. Luke erwachte, und sie lag neben ihm und sah ihn an.
    »Wir hätten vielleicht nicht...«, sagte sie mit einem schüchternen Lächeln. Er glaubte eine gewisse Reue in ihren Augen zu sehen. Sie blinzelte, so als wäre ihr bewusstgeworden, dass man es ihr ansah, und gab ihm einen warmen Kuss auf den Mund und einen flüchtigen Kuss auf die Stirn. Ihre Hand ließ sie auf seinem flachen Bauch. »Aber es tut mir trotzdem nicht leid.«
    »Hätten, könnten, sollten«, sagte er. »Ich bedaure auch nichts.«
    »Du bist ein guter Typ.«
    »Du auch. Kein Typ. Aber gut.« Er war nie besonders geschickt gewesen im Plaudern danach, und er hatte sich jetzt nicht verbessert. Er spürte einen Anflug von Reue, weil das die ohnehin schon schwierige und angespannte Situation eher komplizierter machen würde. Er konnte sich nicht mit noch einem Problem herumschlagen. Aber er wollte sie in diesem Kampf sehr wohl an seiner Seite haben - als kluge und tapfere Gefährtin.
    »Alles okay?«, fragte sie.
    »Ja. Und du?«
    »Ich bin traurig wegen Eric. Ich muss.«
    Er sagte nichts.

    »Aber wir … wir können aus diesem Wahnsinn herauskommen«, fügte sie hinzu. »Wirkönnen unser Leben zurückhaben.«
    »Wenn wir herausfinden, mit wem er diesen Deal geschlossen hat und wo er das Geld versteckt hat.«
    »Wo fangen wir an?«
    »Bei seinem Handy.« Er schaltete das Mobiltelefon ein, das er Eric abgenommen hatte, und rief die Anrufliste auf. Aubrey guckte ihm über die Schulter. Es gab nur eine Nummer auf dem Display. Eine Auslandsnummer.
    »Das ist eine französische Vorwahl«, sagte Aubrey. »Eric und ich waren vor ein paar Monaten in Paris. Er musste geschäftlich hin, und ich war vorher noch nie dort.«
    »Geschäftlich«, sagte er. »Was für Geschäfte?«
    »Bankgeschäfte, ich weiß auch nicht.«
    Luke rief die Nummer auf der Anrufliste an.
    »Äh … ist das klug?«
    »Das werden wir gleich wissen«, antwortete Luke.
    Nach dem vierten Klingeln hob jemand ab. »Hallo?«
    Er erkannte die Stimme der britischen Frau wieder. »Hallo, Jane«, sagte Luke.
    Sie wirkte nicht schockiert, ihren Namen zu hören. »Ich hätte eigentlich jemand anderen erwartet.«
    »Ja. Eric Lindoe ist tot.«
    »Traurig. Ich dachte, er würde es wenigstens übers Wochenende schaffen. Lassen Sie mich raten. Luke Dantry, der Flüchtling?«
    »Warum haben Sie mich entführen lassen? Warum ziehen Sie unschuldige Leute da hinein?«
    »Nehmen Sie’s nicht persönlich, mein Lieber«, sagte sie.
    »Ich nehm’s sogar sehr persönlich, Sie Miststück«, entgegnete Luke. »Also, warum? Was habe ich oder Aubrey Ihnen getan?«

    »Nichts. Ich meine: nichts Persönliches.« Ihre Stimme war kühl und scharf. »Sie haben keine Chance, an mich heranzukommen. Sie können mir nichts tun.«
    »Ich habe eine Frage. Sie wussten von den fünfzig Millionen. Wer zum Teufel hat der Night Road das Geld gegeben? Woher stammt dieses Geld?«
    »Manche Geheimnisse, mein Lieber, nimmt man mit ins Grab. Meine Lippen sind versiegelt.«
    »Sind es die fünfzig Millionen, auf die Sie so scharf sind? Ich finde das Geld, bevor Sie es finden.«
    »Das, mein Guter, bezweifle ich.« Dann hörte er es klicken - Jane hatte aufgelegt.
    Er wählte die Nummer noch einmal. Keine Reaktion. »Was hat eine Britin in Paris davon, wenn sie uns für ihre Zwecke benutzt?«
    »Es war nicht gerade hilfreich, sie zu beleidigen.«
    »Aubrey, diese Frau wird nie mit uns verhandeln. Es sei denn, wir finden das Geld. Damit locken wir sie vielleicht ans Licht.« Er schüttelte den Kopf. »Ich möchte wirklich wissen, woher dieses Geld kommt.«
    Aubrey biss sich auf die Lippe. »Ich hab da so eine Idee, wo es vielleicht versteckt sein könnte.«
    »Wo?«
    »In dem Haus, in dem Eric aufgewachsen ist. Auf dem Weg nach Chicago hielten wir dort an, nachdem wir deinen Wagen in Dallas abgestellt hatten. Eric hat sich die Pistole seines Stiefvaters geholt. Das Haus steht leer; Erics Stiefvater ist vor kurzem gestorben, und er hat es nicht verkauft.« Sie schluckte. »Vielleicht hat er mehr dort getan, als nur die Pistole zu holen. Vielleicht hat er auch etwas zurückgelassen.«

    Das Haus stand in der Nähe des Vorortes Cicero, nicht weit vom Midway-Flughafen, in einem Viertel, dessen beste Zeit so lange zurücklag, dass sich kein Mensch mehr daran erinnern konnte. Schmale Ziegelhäuser standen dicht beisammen und schienen sich etwas zuzuflüstern. Einige der Häuser wirkten

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