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Vertrau mir! - Thriller

Vertrau mir! - Thriller

Titel: Vertrau mir! - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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ausführliche Antwort.
    Es wurden einige harmlos klingende Nachrichten ausgetauscht, bis der andere eine verschlüsselte Antwort schickte, die eine Telefonnummer mit einer mexikanischen Vorwahl enthielt.
    Mouser rief die Nummer an.
    Nach dem dritten Klingeln hob jemand ab. »Ich bin dein neuer Freund«, sagte Mouser.
    »Ich kann dir die Information beschaffen«, antwortete die raue Baritonstimme eines Rauchers mit spanischem Akzent. »Allerdings wird es ein paar Stunden dauern.«
    »Ich brauche sie jetzt.«
    »Ist egal, was du brauchst. Es dauert trotzdem ein paar Stunden.«
    Mouser seufzte. »Und du garantierst mir, dass ich den Standort des Wagens dann jederzeit verfolgen kann?«
    »So lange, bis sie draufkommen, dass ich in der Datenbank war. Keine Garantie. Aber du solltest zumindest sehen, wo dein Ziel ist.«
    »Wen willst du als Bezahlung erledigt haben?«
    »Du beseitigst einen Bullen, dann sind wir quitt.«
    »Du meinst, einfach irgendeinen Bullen?«
    Mouser überlegte. Polizisten dienten dem Moloch, und es war ein aufregendes Gefühl, dass irgendwo da draußen ein Polizist
herumlief, der oder die ohne jede Vorahnung bald sterben würde, damit Mouser seine Informationen bekam. »Gut.«
    »Auf wen ist das Auto gemeldet?«
    »Aubrey Perrault. Sie fährt einen Volvo, Kennzeichen F52-TJR, Illinois. Heute Abend müsste der Wagen in Lincoln Park stehen, in der Nähe der Armitage Avenue.«
    »Ich habe einen Freund, der an das Bildmaterial der Verkehrskameras in allen größeren Städten herankommt. Ich kann nachsehen, ob sie in den vergangenen Stunden irgendwo in Chicago aufgetaucht ist - das hilft mir bei der Suche. Ich kontaktiere dich dann über die Site.« Sie würden diese Telefone nicht mehr benutzen; es waren beides Prepaid-Handys, die zerstört und entsorgt wurden, sobald die Vereinbarung stand.
    Mouser bedankte sich und schaltete das Mobiltelefon aus. Er verließ die malaiische Webseite und kehrte zur Site der Night Road zurück. So viele Leute - alle mit ihren eigenen Angelegenheiten, ihren Fähigkeiten, ihren Anliegen -, die mit dem, was sie anzubieten hatten, handelten, jederzeit bereit, der Welt da draußen einen empfindlichen Schlag zu versetzen. Eine Armee, die im Verborgenen operierte, die einen Krieg führte, der die Welt verändern würde. Eine Night Road, gebaut von Henry Shawcross aus den Bausteinen, die Luke Dantry ihm geliefert hatte. Ein beängstigendes und schönes Wesen, ein Monster der Gerechtigkeit, erblickte das Licht der Welt.
    Und mit Hellfire würde die Welt von seiner Geburt erfahren.
    Mouser schaute durch das Fenster auf den Sternenhimmel hinaus und fragte sich, ob er den GPS-Satelliten hoch am Himmel sehen konnte, der seinem neuen Kumpel verraten würde, wo sich Aubrey und Luke genau aufhielten. Fast hätte er dem fernen Auge eine Kusshand zugeworfen.

27
    Luke und Aubrey fuhren zu einem kleinen Motel am Stadtrand von Chicago, an der Interstate 55 Richtung St. Louis, und nahmen sich ein Zimmer mit zwei Betten. Aubrey zahlte in bar; Eric hatte ihr diesen Nachmittag Geld gegeben, weil sie keine Kreditkarten benutzen wollten.
    Luke konnte vor Erschöpfung kaum noch klar denken, doch er setzte sich trotzdem aufs Bett und studierte die Listen der Bundesstaaten, Banken und Konten. Er wusste nicht, wo er anfangen sollte. Es gab keine Namen zu den Konten, keine Passwörter, keinerlei Informationen außer dem, was Eric notiert hatte. Zu wenig, um an das Geld heranzukommen, falls es auf diesen Konten deponiert war. Immerhin ließ sich anhand dieser Listen vielleicht herausfinden, für welches Mitglied der Night Road das jeweilige Konto bestimmt war. Vermutlich waren diese Leute über das ganze Land verteilt, so wie Snow und Mouser. Diejenige Bank mit ihren Night-Road-Geldern würde in ihrer Nähe sein. Das würde vielleicht helfen, diese Leute aufzutreiben.
    Aubrey duschte hinter der geschlossenen Tür, und er saß mit dem Rücken zum Badezimmer. Schließlich legte er sich hin und schlief fast augenblicklich ein. Im Schlaf lief er wieder durch das Flugzeug seines Vaters. Der Mann, der die Maschine sabotiert hatte, war weg, aber er sah seinen Vater zusammengesunken auf seinem Platz.
    Dad, rief er. Die Hand seines Vaters lag noch am Fenster,
die silberne Erzengel-Michael-Medaille baumelte zwischen seinen Fingerspitzen.
    Er legte seinem Vater von hinten die Hand auf die Schulter.
    Der Tote stand plötzlich auf und drehte sich um, doch er war jetzt nicht mehr Warren Dantry, sondern Henry, mit

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