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Vertrau mir

Vertrau mir

Titel: Vertrau mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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abgeladen, winkte Anna zu. »Lieferschein liegt bei der Ware. Bis zum nächsten Mal«, rief er, sprang in seinen Wagen und fuhr vom Hof. Anna winkte kurz zurück und ging die Lieferung kontrollieren. Vorher ließ sie noch die Hunde ins Freigehege. Der Rest des Tages verging mit der üblichen Routine der Tierbetreuung und dem Haushaltskram. Erst als sie sich gegen halb neun vor den Fernseher setzte, um einen Film anzusehen, kam sie zur Ruhe – und dachte sofort wieder an Maike.
    Dass die so weit gehen würde in ihrem Eifer, den Fall zu lösen. Anna seufzte in sich hinein. Sie konnte ja nicht ernsthaft behaupten, dass es sie überraschte. Schließlich kannte sie Maike genau so: Ehrgeizig bis zum Umfallen. Aber es gehörte eine gehörige Portion Gefühllosigkeit dazu, um so mit den Empfindungen anderer zu spielen. Anna war wütend auf Maike. Und auf sich, dass sie sich von ihr hatte an der Nase rumführen lassen. Was Anna aber am meisten ärgerte, war, dass Maike nicht den Mumm hatte zuzugeben, was sie da mit ihr gemacht hatte.

18.
    M aike kam nicht darüber hinweg, dass Anna ihr zutraute, sie hätte mit ihr aus purer Berechnung geschlafen. Natürlich stellte Anna nur deshalb alles so hin, als wäre es rein körperlich gewesen. Aber das war es nicht. Nicht für mich! Und so weit Maike es beurteilen konnte, auch nicht für Anna. Sie wusste schließlich, was sie in Annas Augen gesehen hatte. Leidenschaft, ja, aber nicht nur. Da war auch sehr viel Zärtlichkeit. Und am Morgen danach alberten sie beide herum. Na schön, sie schmiedeten keine gemeinsamen Zukunftspläne. Wäre wohl auch übertrieben. Doch dass sie einander wiedersehen, wieder berühren wollten, stand außer Frage.
    Zumindest bis zu Wallbachs Anruf. Danach veränderte sich Annas Stimmung schlagartig.
    Sollte es das nun gewesen sein? Das wollte Maike nicht glauben. Es war zwei Tage her seit ihrem Disput mit Anna, viel Zeit zum Nachdenken. Anna war eine intelligente Frau und mittlerweile sicher ganz von allein darauf kommen, wie schwachsinnig ihr Verdacht war. Wahrscheinlich traute Anna sich bloß nicht, sie anzurufen. Es war an der Zeit, ihr einen Besuch abzustatten . . .
    Maike sah Anna mit einer Frau am Freigehege der Hunde stehen. Sie beobachteten die Tiere. Jetzt rief die Frau einen der Hunde zu sich. Anna öffnete die Tür zum Gehege, die Frau nahm den Hund in Empfang. Sie gingen in Maikes Richtung. Maike sah, wie Anna kurz in ihrer Bewegung stockte, als sie sie erkannte. Doch dann begleitete Anna die Frau weiter zum Parkplatz, wo ihr Wagen neben Maikes stand. Jetzt, da sie fast bei Maike angekommen waren, hörte diese auch, worüber gesprochen wurde.
    »Cash hat den Tag genossen, glaube ich. Er ist absolut sozial mit den anderen Hunden, spielt mit ihnen, tollt herum. Er bewegt sich gern«, sagte Anna.
    »Ja, ich glaube, es hat ihm gefallen. Er sieht jedenfalls sehr zufrieden aus.«
    »Wenn Sie ihn für drei Wochen hier in Pension geben, müssen Sie das Futter mitbringen und was Sie denken, was der Hund sonst noch so braucht. Eine Decke, die er kennt, oder so was in der Richtung. Damit er auch einen vertrauten Geruch um sich hat, wenn er schläft.«
    »Mein Urlaub ist zwar erst in ein paar Wochen, aber ich glaube, ich bringe Cash noch ein paarmal vorher her. Zum besseren Eingewöhnen.«
    »Eine gute Idee. Rufen Sie mich einfach an.«
    Die Frau reichte Anna die Hand. »Vielen Dank, Frau Ravensburg. Jetzt kann ich mich ohne schlechtes Gewissen auf meine Reise freuen.«
    Frau und Hund stiegen ins Auto und fuhren ab.
    Anna hatte Maike die ganze Zeit nicht beachtet, oder zumindest so getan, und gedachte offensichtlich damit fortzusetzen. Sie ging zum Haus, ohne Maike eines Blickes zu würdigen.
    Maike war angesichts des mehr als kühlen Empfanges enttäuscht. Andererseits – hatte sie etwa erwartet, Anna würde ihr mit offenen Armen entgegenlaufen? Nein. Aber dass sie ihr nicht mal Hallo sagte . . . Anna hatte offensichtlich die Einsicht, dass sie Maike Unrecht tat, noch nicht erreicht. Maikes Idee, sie würde Anna einfach besuchen und ihr die Chance geben, sich zu entschuldigen, war damit nach hinten losgegangen. Wahrscheinlich dachte Anna, sie, Maike, müsse sich entschuldigen, und wollte ihr das auch noch so schwer wie möglich machen. Maike folgte Anna ins Haus.
    »Was willst du?« fragte diese Maike beinah böse.
    »Mit dir reden. Dich zur Vernunft bringen«, sagte Maike ruhig.
    Anna sah Maike abweisend an. »Mir war bis eben nicht klar, dass

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