Vertraue mir (German Edition)
das Fenster nach draußen gespäht und die Ankömmlinge kurz beobachtet. Die junge Frau lächelte den Männern scheu zu und begrüßte sie leise. Sylvesters Kopf fuhr herum und musterte Gabe.
Dieser nahm dies allerdings gar nicht wahr und ging langsam auf das Mädchen zu und nahm ihr zwei der Tassen ab, welche er dann den Gästen weiterreichte.
„Fiona, darf ich dir zwei tapfere Mountain Rangers vorstellen, die kein frühes Aufstehen gescheut haben, um uns aus unseren Unannehmlichkeiten zu befreien und zurück in die Zivilisation zurückzubringen? Der Bär hier ist Sylvester Warrant und der junge Mann daneben heißt Nick Marston. Und diese junge Dame hier ist Fiona Ferguson.“
Sylvester räusperte sich und sagte dann: „Miss Ferguson, es ist mir wirklich eine Freude, dass ich so früh aufgestanden bin. Und Gabe, an deiner Stelle hätte ich das Funkgerät zerstört!“, fügte er mit einem tadelnden Kopfschütteln hinzu.
Fiona kicherte und Gabe lächelte gutmütig. Dem jungen Nick stand der Mund immer noch offen. Sie sah bezaubernd aus. Das Haar leicht verstrubbelt. Gabes Flanellhemd hing über eine rote lange Männerunterhose, die der Berühmten von John Wayne sehr ähnlich sah.
Die vier tranken schnell ihren Kaffee, dann gingen die Rangers hinaus zu den Schlitten. Man sah ihnen an, dass sie sich mit Müh und Not Fragen zu weiteren Einzelheiten verkniffen.
Gabe und Fiona zogen beide mit schmerzverzerrtem Gesicht ihre Schneeanzüge über, grinsten sich dabei kurz an, dann ging Fiona mit gesenktem Kopf zur Türe. Sie hatte Angst vor dem, was auf sie zu kommen könnte. Und sie wollte eigentlich nichts lieber, als mit Gabe hier auf der Hütte zu bleiben. Die Blutspuren auf dem zerfetzten Overall Fionas waren immer noch leicht zu sehen und Gabe dachte daran, dass alles auch ganz anders hätte enden können.
Er rief leise ihren Namen, sie drehte sich um und sah ihn an.
Gabe sah die unterdrückten Tränen in den Augen und zog sie sanft an sich.
„Fiona, hab keine Angst, ich helfe dir! Wir fahren erst mal in mein Büro und ich versuche über meine Kontakte etwas herauszubekommen. Du musst einfach etwas Geduld haben, ja?“
Sie sah ihn an und versuchte zu lächeln. Sanft küsste er ihre Lippen.
„Hey, ich habe das Attentat überlebt! Du siehst doch, du wirst mich nicht so leicht los“, versuchte er zu scherzen, aber sie schüttelte traurig den Kopf.
„Gabe, ich weiß nicht, ob das klug ist. Ich habe eine wahnsinnige Angst, dass ich für dich eine Gefahr sein könnte.“
„Fiona, sieh mich an.“ Ganz ernst sahen sie sich an, versuchten in der Miene des Anderen zu lesen.
„Fiona, ich glaube, du bist wirklich eine große Gefahr für mich! Aber nicht für mein Leben, sondern für mein Herz. Ich kann dich nicht so einfach gehen lassen, du bedeutest mir bereits zu viel.“, fügte er zögernd hinzu. Als er seine eigenen Zweifel in ihrem Gesicht sah, hob er ratlos die Schultern. „Ich weiß, was du denkst! Ich denke das Gleiche: Es geht viel zu schnell, vielleicht ist es nur das Adrenalin nach der Gefahr, aber ich glaube es nicht! Ich habe so etwas noch nicht erlebt, aber es wird gut enden. Vertraue mir!“
Keiner von beiden erwähnte die Möglichkeit, dass sie bereits einem anderen gehören könnte. Zärtlich nahm Gabe ihr Gesicht in die Hände und küsste sie sanft auf die zitternden Lippen. In Fionas Augen schwammen Tränen und liefen ihr die Wangen hinunter, als sie ihre Augen schloss. Sie küssten sich mit zunehmender Leidenschaft bis draußen vor der Hütte die Motorschlitten aufjaulten. Gabe und Fiona fuhren auseinander als wären sie bei einem Streich erwischt worden. Verlegen lächelte sie ihn an, als er ihr die Tränen wegwischte. Fiona atmete tief ein und trat dann rasch vor die Türe. Dort sah sie sich einem breit grinsenden Sylvester gegenüber. Sie wurde leicht rot und drehte sich Hilfe suchend zu Gabe um. Dieser schloss gerade beide Schlösser an seiner Türe ab.
Sylvester rief ihm herausfordernd zu: „Gabe, deine Hütte ist besser gesichert als Fort Knox! Zählst du da drin deine Goldmünzen, wie Dagobert Duck?“
Gabe grinste: „Nein, aber ich möchte einfach nicht, dass sie durch irgendwelche Vandalen zerstört wird. Es gibt bewiesenermaßen gewalttätige Menschen in den Wäldern!“
Fiona blitzte die beiden Männer, die sich wohl wie sonst auch gegenseitig auf den Arm nahmen, zornig an. Dann drehte sie sich bewusst langsam um und stieg in Nicks Beiwagen, anstatt in den Warrants, der
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