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Vertraue mir (German Edition)

Vertraue mir (German Edition)

Titel: Vertraue mir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Nebl
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ihn ihr mit einem eleganten Schwung seines Arms angeboten hatte. Nick begann zu strahlen, während Sylvester versuchte, die ungewohnte Zurückweisung durch ein weibliches Wesen zu begreifen.
Gabe starrte stirnrunzelnd auf Fionas abgewandten Kopf, wohlwissend, dass er zu provokant gewesen war. Andererseits konnte er froh sein, dass sie nicht in Sylvesters Wagen gestiegen war, denn dieser hätte nichts unversucht gelassen, das Mädchen zu umgarnen. Und wie leicht sie ihm ins Netz gingen, hatte Gabe schon oft beobachten können.
    Dann begann die atemberaubende, rasante Fahrt durch die Wälder hinunter zu einem kleinen Dorf. Gabes Firmenhubschrauber wartete bereits auf sie und nach einer kurzen Verabschiedung von den beiden Rangers stiegen sie ein.
Gabe fiel sofort auf, dass Fiona im Hubschrauber kein einziges Mal nach einer Haltemöglichkeit suchte. Sie stieg mit geübtem Schwung ein und jeder Griff und Schritt saß. Als sie hinter dem Piloten Platz genommen hatten, nahm er die Kopfhörer ab und bedeutete ihr, es ihm gleichzutun, damit der Pilot nicht mithören konnte.
„Fiona, warum kennst du dich mit Hubschraubern aus?“
Sie sah ihn verwundert an. „Wie kommst du darauf?“
„Du hast intuitiv an die richtigen Stellen gefasst. Jeder Mensch, der das erste Mal in so ein Ding einsteigt, sucht nach Einstieghilfen und Gurten, Türgriffen und so weiter. Kannst du ihn auch fliegen?“
Sie überlegte mit gerunzelter Stirn, dann sah sie ihn hilflos an. „Keine Ahnung, willst du mal wieder etwas Dramatisches initiieren, wie mit der Gewehrprobe?“
Er lachte. „Ich schlage den Piloten k.o. und hoffe dann, dass du den Pilotenschein hast, oder wie?“ Sie grinsten sich an.
Der Gedanke ließ aber beide nicht los und als sie nach einem traumhaften Flug über San Francisco auf dem Bürogebäude landeten, in welchem sich auch Gabes Hauptfirmensitz befand, bat er den Piloten die Maschine nicht abzustellen und neben dem Hangar auf sie zu warten.
Der Pilot, ein schweigsamer, düsterer Mann von Mitte vierzig, sah ihn zweifelnd an, beugte sich aber widerspruchslos. Fiona dachte bei sich, dass sie selbst nicht ohne eine Frage weggegangen wäre und erkannte die Autorität, die Gabe wohl bei seinen Angestellten genoss.
Gabe sah Fiona auffordernd an und sie kletterte mit Herzklopfen auf den Pilotensitz, Gabe nahm neben ihr Platz. Fiona blickte einen kurzen Moment auf die Instrumente, verwundert über die Absurdität der Situation, dann griff sie entschlossen und mit ruhiger Hand an einen Hebel.
Das Motorengeräusch schwoll an und der Hubschrauber hob ab. Sie flog eine kurze Runde und landete wie auf rohen Eiern. Dann stellte sie die Maschine ab und sah Gabe mit ausdrucksloser Miene an.
„Du hattest mal wieder Recht!“
Er zog eine Augenbraue hoch. „Darum geht es nicht, Fiona. Aber wir wissen wieder etwas mehr über dich. Den Pilotenschein für einen Hubschrauber zu haben ist nichts Alltägliches. Ich glaube, du hast eine Spezialausbildung hinter dir, das passt auch zu dem Gewehrtyp! Und das macht es mir leichter die richtigen Kontakte anzuzapfen, verstehst du?“
Sie nickte, blieb aber reserviert. Er hob die Augenbrauen. „Was ist denn los?“
„Es ist kein schönes Gefühl, Gabe, wenn man so wenig über sich selbst weiß. Und ich habe das Gefühl unter Dauerüberwachung zu stehen. Und was dabei über mich zum Vorschein kommt, ist auch nichts, was ich erwartet oder erwünscht habe. Ich fühle mich wie die Partnerin eines Messerwerfers im Zirkus, verstehst du das?“ Er nickte und machte eine kurze Kopfbewegung in Richtung des Piloten.
Dann schwangen sie sich gleichzeitig aus dem Hubschrauber und gingen zum Hangar. Fiona übergab den Schlüssel wieder an den Piloten, der sie nun mit unverhohlenem Respekt ansah.
Sie fuhren mit dem Lift hinunter ins Gabes Büro.
Er hatte drei volle Etagen des Gebäudes für sich. In der obersten befand sich sein eigenes Büro. Sie gingen durch den Flur, ohne einer Menschenseele zu begegnen, bogen links in einen Gang ein, kamen an der offenen Tür zu einem Konferenzraum vorbei und betraten einen großen hellen Raum, in dem sich eine einzige Person befand. Eine leicht mollige Frau von etwa vierzig Jahren mit hochgesteckten braunen Locken saß an einem großen, mit Papieren übersäten Schreibtisch und tippte mit rasender Geschwindigkeit in ihren Computer, was ihr durch den Kopfhörer eines Diktiergerätes angegeben wurde. Ein Namensschild vor ihr auf dem Tisch wies sie als Marion

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