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Vertraue mir (German Edition)

Vertraue mir (German Edition)

Titel: Vertraue mir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Nebl
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Callahan wirklich noch nie zuvor persönlich gesehen, Marion. Als es passierte, war ich auf Hawaii. Und ansonsten war meist nur mein Anwalt präsent.“
„Aber die Fernsehauftritte, die Zeitungen haben Fotos gebracht!“, sagte seine Sekretärin fassungslos.
„Ich verstehe es ja auch nicht, Marion. Sie kam mir bekannt vor, aber ich wusste nicht woher.“
Marion kämpfte sichtlich um ihre Beherrschung. Betont ruhig sagte sie nach einer kleinen Pause:
„Na ja, sonst trug sie ja auch nur Schwarz und die Fotos werden ihr sicherlich nicht gerecht. Außerdem hat sie die Frisur kurz, sie hatte vorher lange, glatte Haare.“
Fiona dachte entsetzt: „Ich bin in einem schlechten Film, das kann doch nicht wahr sein. Die reden und reden über mich und keiner sagt mir, was los ist.
„Gabe, bitte, sag mir endlich, wer ich bin.“
Sie ignorierte die hochgezogenen Augenbrauen der Sekretärin und fuhr mit heiserer Stimme fort:
„Ich habe das Gefühl, ich bin eben zu einem Monster mutiert und ich weiß nicht warum. Wer ist Maura Callahan, was hat sie, habe ich mit dir zu tun, Gabe?“
Es klang wie ein Hilfeschrei, aber Gabe war innerlich ganz schlecht. Er bemühte sich um eine Antwort.
„Fiona, Maura ... du bist Maura Callahan. Du bist tatsächlich so etwas wie meine Todfeindin, was allerdings deine Entscheidung war... ich kann es nicht fassen! Von allen Frauen auf dieser Welt musstest du ausgerechnet Maura Callahan sein, aber es erklärt natürlich fast alles.“
Gabe sah sie an und ihm war zum Weinen. Er sah die Tränen, die er fühlte, in ihren Augen aufsteigen.
Müde drehte er sich um und ging zum Fenster.
Den Rücken ihr zugewandt, sagte er barsch: „Sagen Sie ihr, wer sie ist! Die Lady hat durch einen Unfall ihr Gedächtnis verloren. Sagen Sie ihr alles, Marion, ich kann es nicht!“
Seine Sekretärin blickte fassungslos auf seinen Rücken, dann sah sie Maura an.
Zuerst äußerst feindselig, dann schluckte sie. Diese Frau hatte nur bedingt Ähnlichkeit mit der Person, die dem armen Mr. Bennett das Leben über ein Jahr sehr schwer gemacht hatte. Konnte es sein, dass sie sich täuschte? Nein, sie hatte sie ja schon oft in den Gerichtssälen der Stadt gesehen. Sie seufzte laut. Konnte ein Mensch all das tatsächlich vergessen?
Die junge Frau sah wirklich verzweifelt aus. Die grünen Augen waren weit aufgerissen und es schwammen Tränen darin.
Marion Zelensky gab sich einen Ruck und begann mit betont neutraler Stimme zu sprechen.
„Sie sind Maura Callahan, die Witwe von Tim Callahan. Ihr Mann war Sicherheitsbeauftragter in dieser Firma. Ein wichtiger Posten und er war dafür der Beste. Mr. Bennett und er waren oft zusammen unterwegs, um die Sicherheitsstandards in den verschiedenen Abbaugebieten zu prüfen. Bei einer dieser Untersuchungen ist Tim ums Leben gekommen. Das Bergwerk hatte er selbst nicht lange zuvor als sehr sicher eingestuft, aber einige Mängel waren doch noch zu beheben, die erst durch neuere Arbeiten entstanden waren. Es ist bis heute unbegreiflich, aber der Gang, in dem sich Ihr Mann befand, stürzte ein und er konnte erst Tage später tot geborgen werden.
Mr. Bennett war zu dieser Zeit am Sterbebett seines Vaters auf Hawaii und nicht ganz er selbst. Er hätte aber auch nichts mehr ändern können, wäre er vor Ort gewesen, denn Tim war sofort tot. Diese Tatsache haben Sie, Mrs. Callahan, wohl aus Schmerz immer wieder angezweifelt. Aber darüber hinaus haben Sie Mr. Bennett beschuldigt, Ihren Mann offenen Auges in ein marodes Bergwerk und damit in seinen Tod laufen zu lassen. Sie haben ihn über ein Jahr lang durch Presse und Justiz gejagt und ihm das Leben zur Hölle gemacht! Denn er hat unter Tims Tod sicher nicht recht viel weniger gelitten als Sie, weil die beiden sehr gute Freunde waren.“
Marion holte tief Luft. Gabe hatte sich umgedreht und beobachtete Maura. Würde sie nun ihr Erinnerungsvermögen wiedererlangen? Nein, es sah nicht so aus. Sie blickte immer noch auf Marion – nun die Hände vor ihrem Mund, wohl um einen Aufschrei zu unterdrücken.
Marion hatte nun fast Mitleid mit ihr, ihr Chef dagegen zeigte keinerlei Reaktion. Schließlich nach einigen Minuten unbehaglichen Schweigens kam Maura zu sich. Sie schüttelte vehement den Kopf. Dann wandte sie sich an Gabe.
„Warum hätte ich so etwas behaupten sollen? Hättest du dafür irgendeinen Grund gehabt?“
Gabe runzelte die Stirn. Sie bezweifelte ihre Identität keineswegs, sie ging sofort in Verteidigungsstellung.

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