Vertraue mir (German Edition)
Wie können sich so furchtbare Hassgefühle in Liebe ändern, einfach so? Was um alles in der Welt mache ich jetzt nur?
Sie drehte sich um und sah Gabes wieder liebevollen Blick auf sich gerichtet. Aber auch ihm war eine Spur Unsicherheit anzumerken.
Maura gab sich einen Ruck. „Gabe, wenn du mich verhaften lassen willst, habe ich vollstes Verständnis. Aber dann tu es bitte sofort. Dieses Hin und Her macht mich komplett verrückt.“
Gabe schüttelte belustigt den Kopf. „Maura, du weißt gar nicht was du da verlangst. Ich kann doch nicht so tun, als hätte die letzte Woche gar nicht stattgefunden, als fühlte ich nichts für dich. Ich sage dir, was wir tun: Als erstes kommt ein Arzt her. Marion, bitte rufen Sie Doc Halliwell an und sagen Sie ihm, ich bäte um seine absolute Diskretion. Danke. Wenn du verarztet bist, Maura, bringe ich dich unter der ortskundigen Führung von Miss Wyman nach Hause, o.k.? Dann sehen wir weiter. Miss Wyman, würden Sie Maura bitte kurz Gesellschaft leisten? Ich muss kurz telefonieren? Sie haben sich ja sicher viel zu erzählen.“, schloss er mit süffisantem Grinsen. Dann strich er Maura leicht mit dem Handrücken über die Wange und verließ den Raum.
Die beiden zurückgelassenen Frauen starrten sich an. Maura schluckte. „Es tut mir leid, dass ich mich an nichts erinnere, an Sie...dich..., an die Wohnung. Es ist einfach grauenhaft!“
Elaine sah sie einen Moment nachdenklich an, dann schob sie sich die lange rote Mähne aus dem Gesicht und atmete tief ein. Sie nahm vorsichtig Mauras Hand.
„Es ist sogar ziemlich unheimlich! Als wir uns das letzte Mal gesehen haben, hast du in eiskaltem Zorn deine Rache an Bennett geplant, denn dass du nur mit ihm reden wolltest, habe ich dir, ehrlich gesagt, nicht abgekauft! Du warst durch nichts zu bremsen, aber du hast mir versprochen, noch eine Nacht darüber zu schlafen. Das hast du wohl nur gesagt, damit ich mich nicht sofort an deine Fersen hefte. Ich wollte dich ja nicht verhaften lassen, aber dass du ihn umbringst, konnte ich ja schlecht zulassen. Vor allem war ich nie ganz von seiner Schuld überzeugt. Garibaldi hat dich da in etwas hineingehetzt und in deiner Trauer hast du alles geglaubt.“
„Dieser Garibaldi ist mein Anwalt?“
„Ja. Er ist nach Tims Beerdigung auf dich zugekommen und hat dir seine Hilfe angeboten. Deine Schwiegereltern haben dir abgeraten, weil er einen nicht ganz astreinen Ruf hat. Aber er hat zuerst lange von deinen Rechten auf Abfindung geschwafelt und als das nicht gezogen hat, weil dir das Geld nicht so wichtig war, hat er mit der Masche „wahrscheinlich stimmt an der Sache etwas nicht“ angefangen und da hast du aufgehorcht. Weißt du, ihr hattet wirklich eine Ehe, um dich euch jeder beneidet hat. Deinen Job bei der Army als Fallschirmspringerausbilderin hast du nach Tims Tod sausen lassen, denn dabei habt ihr euch damals kennen gelernt und es hätte dich immer an ihn erinnert. Du bist wieder in eine Anwaltskanzlei zurückgekehrt.“
„Deswegen kann ich einen Hubschrauber fliegen, jetzt passt auch die Waffe, die ich bei mir hatte, in das Bild. Mein Gott, Gabe hatte Glück, dass jemand auf mich geschossen hat, denn mit der Ausbildung hätte ich ihn wohl kaum verfehlt.“ Sie wurde wieder ziemlich blass.
Elaine drückte sie sanft in den Sessel.
„Ja, aber denkst du, dass dich dieser Jemand nur von einem Mord abhalten wollte, oder wollte er dich töten und war ein schlechter Schütze?“
„Ich habe keine Ahnung, ich habe niemand gesehen. Glaube ich, denn ich kann mich ja an gar nichts erinnern.“
„Ich bin mir sicher, das kommt alles wieder, Maura. Lass dir Zeit! Du hast einfach einen Schock.“
Maura schüttelte den Kopf. „Ich muss sicher wissen, ob alles wiederkommt, denn wäre doch Gabe wieder in Gefahr, oder nicht?“ Elaine sah sie ratlos an. „Ich habe keine Ahnung, Schatz. Aber ein Spezialist wird es sicher wissen.“
Maura schwieg und kämpfte mit den Tränen.
Sie sahen sich angstvoll in die Augen, als sich die Tür öffnete und Gabe mit einem kleinen weißhaarigen Herrn den Raum betrat.
„Maura, das ist mein Hausarzt Doc Halliwell. Er wird sich deine Wunde ansehen und versorgen.“
Der alte Herr sah sie mit ruhigen, hellblauen Augen an und nickte ihr zu.
Elaine half Maura aus dem blutigen Schneeanzug, während Gabe geistesabwesend zu seinem Schreibtisch ging und ein paar Papiere zu einem Stapel zusammenschob. Als Maura auf der Couch lag, sah er wieder auf.
„George,
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