Vertraue mir (German Edition)
unwillkürlich grinsen: “Hat er mir schon immer so geschmeckt, ja? Was ist denn das für ein Gebräu?“
„Türkischer Kaffee! Für die meisten Amerikaner nur mit Unmengen Milch zu ertragen. Normalerweise koche ich für Besuch eine andere Sorte, aber ich wollte deine Reaktion sehen. Und deine Gäste sind wirklich wohlerzogen. Keiner hat auch nur einen Mundwinkel verzogen.“
Alle lachten und gossen reichlich Milch in ihre Tassen.
Kathleen räusperte sich. „Miss Wyman, wir werden Maura mit zu uns nehmen, das ist sicherer für sie und sie kann sich vielleicht etwas erholen. Wären Sie so nett und fragten in der Kanzlei für sie nach Urlaub? Vielleicht können Sie die Situation erklären, ohne Einzelheiten preiszugeben. So in der Art, dass Maura einen leichten Nervenzusammenbruch hatte und eine kleine Pause braucht.“
“Ja, das wird bestimmt kein Problem sein. Unser Chef, Mr. Farley, hat es ihr neulich schon angeboten. Es war ja nicht zu übersehen, dass es ihr nicht gut geht. Und als sie letzte Woche nicht erschienen ist, hat er sich ziemlich Sorgen gemacht.“
Kathleen lächelte ihr herzlich zu.
Maura wagte nicht zu Gabe hinüber zu sehen, sie wollte die Callahans nicht mit ihren Gefühlen für Gabe kränken und sie war sich sicher, dass sie sich nicht in der Gewalt hätte, wenn sie ihn ansähe. Aber so leicht wurde es ihr nicht gemacht.
Kathleen fuhr fort: „Mr. Bennett, wenn ich alles richtig verstanden habe, soll Maura übermorgen nochmals am Abend zu Dr. Halliwell, um die Wunde nachzusehen. Da werden wir sie selbstverständlich hinbringen und bei Dr. Wenders rufe ich gleich morgen wegen eines Termins an.“
Ihr Mann war bei der Erwähnung von Mauras Verletzung hochgefahren, aber Kathleen gab ihm mit einem kurzen Blick zu verstehen, dass sie ihm alles erklären würde.
Gabe fragte ruhig, ohne Maura aus den Augen zu lassen:
„Mrs. Callahan, wäre es Ihnen recht, wenn ich die nächsten Tage mal vorbeischaue, damit ich sehe, wie es Maura geht?“
Kathleen nickte ihm freundlich zu: „Wenn Maura es möchte, sehr gerne!“
Maura gab sich einen Ruck und sah ihn an.
In ihren Augen glänzten wieder mühsam zurückgehaltene Tränen. Sie schüttelte den Kopf und suchte nach Worten: „Gabe, bitte verzeih mir, aber ich glaube, es ist besser, wenn wir abwarten, was der Arzt sagt! Ich möchte sicher sein, dass ich keine Gefahr für dich bin. Gib mir etwas Zeit.“
Gabe sah sie resigniert an, sein enttäuschter Blick ging ihr durch und durch. Er stand auf, mit langsamen Bewegungen, jede einzelne schien ihm schwer zu fallen.
„Nun gut, wenn du meinst, du brauchst den Abstand zu mir! Ich glaube nicht, dass mir von dir Gefahr droht, aber ich will dich nicht unter Druck setzen. Ich hoffe, du erholst dich bald wieder. Mr. und Mrs. Callahan, Miss Wyman, bis demnächst und vielen Dank für Ihre Unterstützung. Maura,“, er zögerte kurz, „...ach, du wirst schon wissen, was du tust.“
Er nickte allen kurz zu und ging zur Tür und machte sie auf, leise, als wäre jeder Ton zu viel für ihn. Da hielt es Maura nicht mehr aus. Der Schmerz in ihrem Herzen wurde unerträglich. Sie sprang auf und lief zu ihm:
„Gabe, warte!“
Bei ihrem Aufschrei war er herumgefahren und nahm sie in die Arme. Er beugte sich zu ihr hinunter, vergrub sein Gesicht in ihren Haaren und atmete ihren Duft.
„Maura, du fehlst mir schon jetzt so sehr! Wie soll ich das aushalten? Sag es mir!“
Sie schluchzte leise. In diesem Moment war es ihr gleichgültig, was ihre Schwiegereltern denken mochten, aber sie konnte ihn nicht so verletzt gehen lassen.
„Gabe, ich brauche etwas Zeit! Ich muss mir meiner selbst wieder sicher werden. Sonst werde ich mich ein Leben lang selbst beobachten. Und wenn dir etwas passieren würde, ich könnte es nicht ertragen! Bitte, gib mir, gib uns etwas Zeit.“ Sie sah zu ihm auf. Die Tränen liefen ihr über die Wangen und er streichelte sie sanft mit seinem Daumen weg.
„Maura, wenn es so wichtig für dich ist, dann gut. Aber, bitte denke daran, ich sitze alleine in einem Riesenhaus und leide! Jede Minute, die wir getrennt sind, verstehst du?“
Er zog es bewusst ins Lächerliche, aber beide wussten, es war bitterer Ernst. Sie nickte.
„Gut, dann beeil dich mit deinen Arztterminen und sag mir Bescheid! Ich versuche inzwischen etwas über deinen Anwalt rauszukriegen. Und pass auf dich auf, Maura!“
Er küsste sie sanft und zog sie fester an sich und sie erwiderte seinen Kuss. Dann löste er sich
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