Vertraue mir (German Edition)
vorsichtig aus Richards Armen und sah ihre Schwiegermutter an. Kathleen ging rasch auf sie zu und die beiden Frauen fielen sich in die Arme. „Armer Schatz, was ist nur geschehen? Du siehst so müde aus.“ sagte die ältere Frau sanft.
Maura sah Gabe an und die Verzweiflung stand in ihren Augen. Gabe sagte leise erklärend: „Maura hat auch einiges hinter sich. Neben einer Verletzung auch noch der psychische Druck. Das ist nichts, was man auf die leichte Schulter nehmen könnte.“
Maura schüttelte verzweifelt den Kopf. „Ach Gabe, aber ich habe es selbst angefangen.“, sagte sie bekümmert. „Es geschieht mir ganz recht! Böse Absichten müssen bestraft werden!“
Kathleen schüttelte energisch den Kopf: „Was heißt hier böse Absichten? Du hast dir in deiner Trauer um Tim von diesem Garibaldi den Kopf voll reden lassen mit wirrem Zeug. Ohne ihn wäre das alles nicht passiert!“
Richard und Gabe sahen sich nachdenklich an und der ältere Mann meinte: „Ja, er war sehr vehement in seiner Anklage. Was hat er nur davon? Hatten Sie mal Ärger mit ihm, Bennett?“
Gabe überlegte kurz: „Nein, der Name ist mir nur im Zusammenhang mit Maura ein Begriff, aber ich werde es prüfen lassen, vielleicht steckt ja wirklich etwas dahinter.“
Elaine, die mit Tränen in den Augen das Geschehen vom Fenster aus beobachtete hatte, bot nun einen Kaffee an und alle nahmen dankbar an.
Während die Kaffeemaschine zu zischen begann und ein leichter Kaffeeduft sich im Zimmer ausbreitete, nahm Kathleen Maura an der Hand und ging mit ihr in das kleine Zimmer, das Maura bisher bewohnt hatte.
„Maura, ich möchte, dass du mit uns kommst! Auf unserem kleinen Gut hast du dich immer wohl gefühlt, vielleicht ist das ja wenigstens gleich geblieben. Und dann sehen wir zu, dass du mit einem Spezialisten sprichst.“
Maura nickte, erleichtert, dass jemand ihr die nahe Zukunftsplanung abnahm. „Gabes Arzt hat mir einen Dr. Wenders empfohlen. Außerdem soll ich morgen Abend nochmals meine Wunde von ihm ansehen lassen.“
„Welche Wunde?“ fragte ihre Schwiegermutter entsetzt. „Mr. Bennett hat etwas von einem Schock gesagt, aber nicht, dass du verletzt bist.“
„Hat er sonst nichts erzählt?“ fragte Maura ungläubig.
Kathleen sah sie fragend an. „Also, Kind, was ist denn nun alles genau passiert?“
Maura versuchte die Geschehnisse der letzten Woche kurz zusammenzufassen. Alles in ihr wehrte sich dagegen, aber sie versuchte nichts zu beschönigen. Aber sie hatte unsägliche Angst, dass sich diese beiden liebevollen Menschen nun doch wieder von ihr abwenden würden.
Aber nichts dergleichen geschah. Kathleen Callahan wurde zwar blass und nahm Mauras Hände in die ihren, aber als sie endlich Worte fand, sagte sie: „O Gott, Maura! Wenn ich denke, dass wir dich auch fast noch verloren hätten! Das Ganze ist ja unglaublich. Und du kannst dich nicht mehr erinnern, dass du auf ihn schießen wolltest?“
Maura schüttelte den Kopf. „Nein, ich weiß nur, dass ich den Gedanken nicht ertragen könnte, dass ich vielleicht jetzt immer noch zu einer Gefahr für ihn werden könnte. Ich will euch nicht wehtun, aber...wie habe ich euch denn eigentlich angesprochen?“
Kathleen lächelte schmerzlich: „Mom und Dad natürlich, aber wenn du jetzt damit Probleme hast, kannst du auch unsere Vornamen benutzen. Für Richard wäre das allerdings wieder ein kleiner Schock, denke ich.“
Maura zuckte zusammen. „Nein, für heute reicht es, glaube ich, damit.“
Kathleen straffte die Schultern und sagte energisch: „Also, lass uns deine Sachen packen und dann ein Tässchen Kaffee trinken. Und dann geht's nach Hause.“
Als die beiden wieder in die Wohnküche kamen, war der Tisch schon gedeckt. Gabe stand mit verschlossenem Gesicht an einen Schrank gelehnt und blickte den beiden Frauen entgegen.
Maura sah ihn unsicher an, aber Elaine ließ keine Verlegenheit aufkommen und wies energisch jedem einen Stuhl zu. Sie goss ein und jeder nahm Milch und Zucker, wie es ihm beliebte. Maura nahm ihre Tasse und zögerte. Gabes Kaffee auf der Hütte war anders gewesen, schon der Geruch. Sie nahm vorsichtig einen Schluck und verzog das Gesicht, dann goss sie ganz automatisch einen tüchtigen Schwung Milch in ihre Tasse. Elaine lachte laut auf. Alle sahen sie erstaunt an.
„Na also! An dem Gesichtsausdruck, wenn du meinen Kaffee trinken musst, hat sich nichts geändert.“
Maura sah in das erleichterte Gesicht der Freundin und musste
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