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Vertraue nicht dem Feind

Vertraue nicht dem Feind

Titel: Vertraue nicht dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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zu haben, und gebeten, mein Telefon benutzen zu dürfen.«
    »Hickson, du weißt schon, was für ein gottverdammter Idiot du bist, oder?«
    Er rieb sich das Kinnbärtchen und schluckte seinen Stolz hinunter. »Ja, das weiß ich.«
    »Ich will, dass du sie findest.«
    »Cheryl oder die Schlampe, die mich ausgetrickst hat?«
    »Beide.«
    Hickson schüttelte wieder den Kopf, diesmal aus Bestürzung. »Wie soll ich das denn anstellen? Ich weiß doch nicht, wie sie heißt. Die könnte überall sein.«
    »Du hast gesagt, sie hätte Cheryl geholfen? Dass sie sich als guter Samariter aufgespielt hat?«
    »Ja.« Hickson erinnerte sich wieder, und seine Laune hob sich. »Als Cheryl rumgeheult hat, hat sie das total aufgeregt.«
    »Na, dann gehst du eben zu Cheryl.«
    Hickson sah ihn verständnislos an.
    Woody verdrehte die Augen und schlenderte zu seinem Schreibtisch. »Höchstwahrscheinlich ist Cheryl nach Hause zu Mommy und Daddy geflüchtet. Ich hab ihre Adresse. Sieh zu, dass du sie allein erwischst, und knöpf sie dir vor. Wahrscheinlich kennt sie die Frau oder weiß zumindest, wo wir sie finden können.«
    »Und wenn nicht?«
    »Finde heraus, was sie weiß.« Woody reichte ihm ein Stück Papier mit der Anschrift. »Cheryl müsste dir wenigstens verraten können, welches Auto diese Frau fährt. Ich hoffe für dich, dass die Informationen, die sie uns geben kann, ausreichen, damit ich dieses kleine Problem umgehend aus der Welt schaffen kann, denn wenn nicht oder falls mir diese Frau noch mehr Scherereien machen sollte, wirst du dafür geradestehen.«
    Hickson richtete sich auf und nahm die Adresse entgegen. Er würde die Galgenfrist, die Woody ihm gewährte, nutzen. »Und was soll ich mit ihr machen, wenn ich sie finde?«
    Woody lehnte sich grinsend auf seinem Schreibtischstuhl zurück. »Bring sie zu mir.«
    Reeses merkwürdige, feindselige Stimmung besserte sich nicht. Alice vermutete, dass er sich Sorgen um sie machte, aber genau wusste sie auch nicht, was mit ihm los war.
    Sie würde trotzdem nie wieder wegsehen, wenn andere litten. Nie mehr.
    Während Reese übermäßig lange mit Cash draußen blieb, schickte sie eine herzliche E-Mail an ihre Eltern, in der sie sich für ihre Distanziertheit entschuldigte. Sie erklärte ihnen, dass sie inzwischen eingesehen hatte, wie falsch es gewesen war, sich von ihnen zurückzuziehen, und versprach, sie bald möglichst zu besuchen.
    Ab und zu warf sie einen Blick zum Fenster hinaus, doch Reese war stets allein. Er hockte im Gras, warf Stöckchen für Cash, spielte mit ihm und balgte sich sogar ein wenig mit ihm auf dem Rasen.
    Sie musste lächeln, und gleichzeitig schnürte es ihr die Kehle zu. Er war ein so wunderbarer Mann, so mitfühlend und anständig – das vollkommene Gegenteil der Monster, die Cheryl für ihre niederen Zwecke ausgenutzt hatten.
    Als er schließlich wieder nach oben kam, war sie schon bettfertig.
    Nachdem Reese sich im Badezimmer gewaschen und sich die Zähne geputzt hatte, ging er ins Schlafzimmer. Alice folgte ihm und beobachtete ihn unschlüssig dabei, wie er Hemd und Hose auszog. Dann drehte er sich zu ihr um. Er trug nur noch seine sexy Boxershorts.
    Alice zwang sich mit eisernem Willen, ihm ins Gesicht zu sehen. »Bleibst du heute Nacht bei mir?«
    »Ich habe nicht vor, wegzugehen«, erwiderte er verwundert.
    »Nein, ich meinte, ob du hier schlafen wirst.« Sie deutete unbeholfen auf das Bett. »Im Schlafzimmer, im Bett mit mir.«
    »Möchtest du das denn?«
    »Oh ja.« Sie nickte bekräftigend. »Sehr gern sogar.«
    »Ich bin froh über deine Aufrichtigkeit, Alice«, erklärte er und ging zum Bett.
    Was war das denn für eine Anspielung? Er wusste doch selbst ganz genau, dass sie ihm gegenüber eben nicht immer ehrlich war.
    Es wurde Mitternacht, und Alice musste schließlich einsehen, dass sie keinen Schlaf finden würde. Nicht, wenn Reese immer noch sauer auf sie war.
    Er lag verkrampft neben ihr, die Arme hinter dem Kopf, statt um sie geschlungen.
    Sein abweisendes Verhalten traf sie hart.
    Das war so ungerecht.
    Am Fuß des Bettes schnarchte Cash leise und machte wie so oft Laufbewegungen im Schlaf. Dann zuckte er. Reese berührte ihn mit dem Fuß und flüsterte ihm beruhigend etwas zu.
    Cash wurde wieder ruhig.
    Alice sah zu Reese hinüber, doch in der Finsternis konnte sie lediglich seine schwarzen Umrisse ausmachen. Ihm körperlich so nahe zu sein und gleichzeitig die unsichtbaren Barrieren zu spüren, die sie voneinander trennten, war die

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