Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vertraue nicht dem Feind

Vertraue nicht dem Feind

Titel: Vertraue nicht dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
Vom Netzwerk:
»Ich bin froh, dass du mir deine Beobachtungen mitteilst. Gibt es sonst noch jemanden, den ich meiden sollte?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten. Aber an deiner Stelle würde ich mich auch von der Frau dort in der Ecke fernhalten. Der mit den kurzen, braunen Haaren.«
    Rowdy warf einen Blick auf die Betreffende und war angenehm überrascht. Nicht schlecht. Lange Beine, tolle Kurven, selbstbewusstes Auftreten. »Was stimmt mit ihr nicht?«
    »Nichts, wenn man auf bunte Bildchen auf der Haut steht.«
    »Sie hat ein Tattoo?«
    »Mehrere. Und die sind ziemlich merkwürdig. Nicht die üblichen Motive, die sich Frauen stechen lassen. Nicht hübsch, aber dafür sehr auffällig.«
    »Ich sehe nichts.«
    »Weil sie dir zugewandt ist. Ein Tattoo zieht sich über ihre Wade, das andere über die Oberseite ihrer Schulter.«
    Rowdy nickte. Zwar fand er Tätowierungen nicht gerade schön, aber als besonders störend empfand er sie auch nicht.
    »Danke. Du solltest allerdings wissen, dass ich überhaupt keine spezielle Frau angesehen habe.« Er gab seine lässige Sitzposition auf, beugte sich vor und legte die Unterarme auf den Tisch.
    Sie betrachtete seine Schultern, seine Brust und sah dann an ihm vorbei.
    Ihre Blicke trafen ihn wie Faustschläge. Endlich nahm sie ihn wahr. »Um die Wahrheit zu sagen, musste ich an eine Dame denken, mit der ich mich heute getroffen habe.«
    Sie richtete sich auf. »Nur eine? Ich bin schockiert.« Sie schickte sich an, aufzustehen.
    Rowdy hielt sie am Handgelenk fest.
    Etwas geschah zwischen ihnen. Beide erstarrten. Spannung knisterte. Avery starrte seine Hand an. Rowdy genoss das Gefühl ihrer weichen, warmen Haut.
    Er streichelte ihr Handgelenk mit dem Daumen und bemerkte, wie ihre sonnengeröteten Wangen noch hitziger zu glühen begannen. »Soll ich dir von ihr erzählen?« Unter der blassen Haut ihrer Kehle sah er ihren Puls pochen. Wie gern hätte er seinen Mund, seine Zunge auf diese Stelle gelegt. Er wollte ihr seidiges Haar aus dem Band befreien, ihre rosige Haut schmecken, ihren berauschenden Duft einatmen …
    Sie schluckte und hob das Kinn. »Ich darf wohl annehmen, dass du beabsichtigst, mit dieser Frau zu schlafen.«
    »Schon wieder falsch geraten.« Im Augenblick wollte er nur Avery. »Aus diesem Grund war ich nicht bei ihr.«
    »Dann ist sie eine Verwandte?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich kenne sie erst seit Kurzem.«
    »Was stimmt nicht mit ihr? Zu alt? Zu jung?«
    Glaubte sie ernsthaft, dass er mit jeder ins Bett stieg? »Blödsinn. Sie ist etwa Mitte zwanzig.«
    »Hm.« Avery löste sich aus seinem Griff und schob die Hand unter den Tisch. »Dann ist sie dir wohl nicht attraktiv genug.«
    Rowdy überlegte kurz. »Auf ihre eigene zurückhaltende, etwas naive Art ist sie sogar sehr sinnlich.« Und etwas aufdringlich, aber da sie in bester Absicht gehandelt hatte, trug er ihr nichts nach.
    »Großartig«, gab Avery barsch zurück. »Freut mich. Dann ist ja alles bestens.«
    Hörte er da etwa einen Anflug von Eifersucht? Nicht schlecht. »Wie ich bereits gesagt habe, interessiere ich mich nicht aus diesem Grund für sie. Ich vermute, dass sie in Schwierigkeiten steckt, und hoffe, ihr helfen zu können. Das ist alles.«
    »Welche Art von Schwierigkeiten?«
    »Das weiß ich noch nicht, aber ich arbeite dran.«
    »Dann sitzt du also nur deshalb ganz alleine hier rum und hast keine Lust, was zu trinken, weil du dir den Kopf über sie zerbrichst?«
    Warum klang das aus ihrem Mund nur so albern? »Ich habe mir nicht den
Kopf zerbrochen
, sondern mir eine Strategie zurechtgelegt.« Und er hatte vor sich hingeschmollt, aber das war nun wirklich zu lächerlich, um es offen zuzugeben.
    »Ich nehme mal an, sie ist unverheiratet und hat sonst niemanden, der sich um sie kümmern kann?«
    »Sie ist ledig, aber vergeben, soweit ich weiß.«
    »Aha.« Avery verhielt sich von Sekunde zu Sekunde feindseliger. Sie erhob sich wieder. »Dann ist sie also für dich tabu.«
    Rowdy stand ebenfalls auf. »Nicht zwangsläufig.«
    »
Nicht zwangsläufig
?« Sie sah aus, als wolle sie das Bierglas nach ihm werfen. »Das heißt also, wenn eine Frau, die dir gefällt, bereits mit jemandem zusammen ist …«
    »Das hat nichts damit zu tun, dass sie mir gefällt.« Rowdy umrundete – vorsichtig, bloß nicht zu schnell bewegen – den Tisch, um die Distanz zwischen ihnen beiden zu verkürzen und so die Wahrscheinlichkeit zu verringern, ein Wurfgeschoss an

Weitere Kostenlose Bücher