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Vertraue nicht dem Feind

Vertraue nicht dem Feind

Titel: Vertraue nicht dem Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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den Kopf zu bekommen. »Sondern damit, dass ich Respekt vor dem anderen Mann habe.«
    Avery legte den Kopf in den Nacken und sah zu Rowdy auf. »Und in diesem Fall hast du das?«
    Rowdy konnte sich ein anerkennendes Grinsen nicht verkneifen. »Ja, allerdings.« Er mochte Reese, respektierte seine Fähigkeiten und Instinkte, genoss sogar seine Gesellschaft. »Verrückt, was?«
    »Was ist daran verrückt?«
    »Na ja, zum Beispiel, dass er Polizist ist?«
    »Na, so was, und ich dachte, du gehst der Polizei nach Möglichkeit aus dem Weg«, bemerkte Avery bissig.
    Ja, zumindest früher. Und wahrscheinlich würde er es zukünftig auch weiterhin so halten. »Dieser Cop ist wohl nicht wie die anderen.«
    »Oder«, entgegnete Avery gedehnt, »es scheint dir nur so, weil du jetzt ein anderer Mensch bist.«
    Donnerwetter
. Die Wahrheit traf ihn unvermittelt. Dadurch, dass Logan und Reese dafür gesorgt hatten, dass seine Schwester nicht mehr in Gefahr schwebte, hatte er sich
tatsächlich
verändert.
    Komisch, dass bisher nur Alice und Avery mutig genug oder vielleicht auch nur mitfühlend genug gewesen waren, seine Motive zu hinterfragen. Bei Alice wurmte es ihn mächtig.
    Aber bei Avery … »Verdammt.« Ihr Scharfsinn war bewundernswert. Angetan strich er mit den Fingern über eine seidige Haarsträhne. »Du hast wirklich deinen Beruf verfehlt.«
    Sie schlug theatralisch eine Hand auf die Brust. »Willst du damit sagen, ich wurde nicht dafür geboren, als Bedienung in einer abgefuckten Absteige zu arbeiten, die kurz vor der Pleite steht?«
    Abgefuckt?
Er grinste. Sie war heute Abend ganz schön keck. Das gefiel ihm. Sie gefiel ihm. Vielleicht sogar zu sehr.
    »Nein.« Er wollte sie in die Arme nehmen. Er wollte sie küssen, wie sie geküsst werden sollte. Aber der neue andere Rowdy hielt sich zurück. »Du bist zur Barfrau berufen.«
    »Ich …« Sie sah ihn schief an. »Barfrau?«
    Rowdy ignorierte ihre Verblüffung und ließ noch einmal den Blick durch den Raum wandern. Diesmal beachtete er allerdings die anwesenden Gäste nicht weiter, sondern konzentrierte sich mehr auf die Bauweise des Gebäudes und die Ausstattung der Bar. Dachte darüber nach, wie man das Gesamtbild möglicherweise verbessern konnte.
    Eine gründliche Komplettreinigung und ein frischer Anstrich würden wahrscheinlich schon eine ganze Menge bewirken. Bessere Beleuchtung. Man müsste ein wenig umräumen, um den vorhandenen Platz besser auszunutzen …
    »Du findest, ich sollte als Barfrau arbeiten?« Avery wedelte schon wieder mit dem verflixten Glas. »
Hier

    »Unbedingt.« Obwohl sie sich eher zurückhaltend gab, hatte sie eine sehr bestimmte, zupackende Art, die nicht von Arroganz, sondern ihrem gesunden Selbstbewusstsein zeugte. Außerdem sah sie klasse aus, ohne viel Haut zeigen zu müssen, und wirkte dadurch nur noch ansprechender. Sie konnte zuhören, war aufmerksam und hatte ein gutes Auge für die Kundschaft, was sie mit den Kommentaren über die anwesenden Damen bewiesen hatte.
    »Du spinnst ja.« Sie tätschelte abschätzig seine Brust, doch als ihre Hand seinen Körper berührte, wurde aus der gleichgültigen Geste plötzlich eine Liebkosung, bis sie sich selbst dabei ertappte und hastig die Hand zurückzog.
    Sie gefiel Rowdy immer besser. »Wir können das gern unter vier Augen fortsetzen.«
    »Ähm, also …« Sie räusperte sich. »Danke, aber nein. Ich muss arbeiten.
    Wies sie ihn diesmal nur aus diesem Grund ab? Obwohl er sich nach Kräften bemüht hatte, seine Gefühle zu verbergen, ließ es sich nicht leugnen, dass ihre Berührung ihn schlichtweg umgehauen hatte – und ihn in seinem Entschluss, sie sich zu angeln, noch bestärkte. »Ich glaube, es würde dir gefallen, hinterm Tresen zu stehen – wenn sich diese abgefuckte Bar erstmal in einen florierenden Klub verwandelt hat.«
    »Das halte ich für ziemlich ausgeschlossen.«
    »Sollen wir wetten?« Endlich ein neues Ziel. Es zu erreichen wäre bestimmt mindestens so schwierig, wie herauszufinden, wer Alice bedrohte. Er verspürte einen Adrenalinschub und konnte es kaum noch erwarten, konkrete Pläne zu schmieden.
    »Ich bin keine Spielernatur«, erklärte Avery hochmütig und wandte sich ab.
    Rowdy hielt sie am Schürzenband fest und zog sie zurück. »Wo finde ich den Inhaber?«
    »Normalerweise überall, nur nicht hier.« Als sie begriff, dass er es tatsächlich ernst meinte, seufzte sie unwirsch und nickte in Richtung der hinteren Räumlichkeiten. »Aber heute hast du

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