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Vertraute der Sehnsucht (German Edition)

Vertraute der Sehnsucht (German Edition)

Titel: Vertraute der Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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schüttelte. »Niemand war gestern Abend bei Rune in der Garderobe … außer mir.«
    Nathan entfuhr ein Fluch zwischen den zusammengepressten Lippen. Er war bestürzt über diese Neuigkeit und konnte sich nur zu gut vorstellen, wie Carys’ Eltern oder ihr Zwillingsbruder darauf reagieren würden. »Offenbar lügt mich hier jemand an«, sagte er. »Und ich warne euch: Ich habe keine Zeit für diesen Quatsch.«
    Rune starrte ihn abschätzend an, fast so, als würde er etwas vermuten. »Klingt für mich, als wäre der Orden in Schwierigkeiten.«
    »Hast du Bowman gestern Nacht mit Mira gesehen oder nicht?«, fragte Nathan den Kämpfer. »Wenn du irgendetwas darüber weißt, was er mit ihr vorhat, dann muss ich es erfahren. Ihr Leben hängt vielleicht davon ab.«
    Er bemerkte, dass Carys Runes Hand noch etwas fester drückte. Doch Runes Gesichts verriet nichts. »Tut mir leid. Ich kann dir da nicht weiterhelfen.«
    »Leid tut’s dir?«, fauchte Nathan. »Ich sorge dafür, dass es dir wirklich leidtut.«
    Vielleicht konnte er den Scheißkerl mit Gewalt zum Sprechen bringen. Nathan trat einen Schritt vor, doch es entging ihm nicht, dass Rune sich nicht von der Stelle rührte. Und dann war es egal, denn im nächsten Moment hatten sich die beiden Frauen zwischen die zwei Stammesvampire gestellt.
    »Hört sofort damit auf«, schrie Carys. Sie fuhr zu Rune herum. »Beide. Hört auf damit!«
    Nathan starrte wie gebannt auf Jordana, doch aus dem Augenwinkel sah er, dass Rune sanft Carys’ Wange streichelte.
    Wahrscheinlich musste er ihr schon in den nächsten Minuten wehtun, und Nathan hasste sich dafür. Doch es sah ganz danach aus, als ob er und Carys’ vollkommen unpassender Lover ihr Streitgespräch mit mehr körperlichem Einsatz zu Ende bringen mussten.
    Während er noch das Für und Wider eines Kampfes abwägte, fing sein Kommunikationsgerät in der Hosentasche an zu brummen. Er nahm es heraus. Es war Eli, ein Mitglied seines Teams hier in Boston. Bevor Nathan fragen konnte, was los war, platzte Eli auch schon mit den Neuigkeiten heraus, für die Nathan heute Nacht jemanden hätte töten können.
    »Wir haben einen Hinweis auf den Aufenthaltsort von Bowman.«
    »Wo?«, fragte Nathan. Seine festgefahrene Unterhaltung mit Rune war mit einem Mal unwichtig, angesichts dieser Neuigkeiten.
    »Wir haben einen Tipp bekommen über ein Rebellenlager, das sich den Gerüchten zufolge unten in New Bedford befinden soll. Von diesem Drecksack von Waffenschmuggler, der Vince letzten Winter ein Dutzend halbautomatischer Pistolen verkauft hat. Er sagt, er hätte nur mit Vince verhandelt und weder Bowman noch sonst jemanden gesehen. Aber an dem Gerücht über das Rebellenlager scheint was dran zu sein. Nicht gerade viel, aber immerhin eine Spur, oder?«
    »Es ist eine Spur«, sagte Nathan. »Wo bist du gerade?« Eli gab rasch die Koordinaten durch, wo in der Stadt sich das Team befand. »In Ordnung. Rafe und ich sind in knapp fünf Minuten bei euch. Gib den anderen allen Bescheid, die heute Nacht unterwegs sind. Sag ihnen, dass wir uns darum kümmern. Wir gehen sofort nach New Bedford, ohne weitere Verzögerung.«
    »Verstanden, Captain.«
    Sie beendeten das Gespräch, und Nathan warf einen letzten Blick auf den Käfigkämpfer, als er das Kommunikationsgerät zurück in die Hosentasche schob. »Wenn Mira irgendetwas passiert, weil du das Maul nicht aufgemacht hast, wird dir das noch leidtun. Und das gilt doppelt, wenn diesem Mädchen hier etwas zustößt.«
    Bei den drohenden Worten kniff Rune seine dunklen Augen zusammen. »Ich würde mein Leben geben, um Carys zu schützen.«
    Nathan grunzte verächtlich. Er war gut informiert über die zweifelhafte Herkunft des Stammesvampirs, der für seinen losen Lebenswandel berüchtigt war. »Sie ist zehnmal so viel wert wie du, und das weißt du auch.«
    »Aye«, stimmte Rune ihm zu und fiel zum ersten Mal in seinen ursprünglichen Dialekt, der normalerweise kaum zu hören war. Sein Blick war ernst, aber ohne jede Spur von Reue. »Das weiß ich wohl, Krieger.«
    Jordana Gates starrte Nathan an, als stünde der Teufel persönlich mitten in ihrem Apartment, und Carys klammerte sich an Runes große, narbenübersäte Hand. Nathan drehte sich um und verließ das Penthouse.
    Auf der Fahrt hinunter in die Lobby musste er sich ganz auf sein Training konzentrieren, damit er alle seine Sinne wieder kalt und entschlossen auf ihre Mission richten konnte.
    Er verließ den Aufzug im Erdgeschoss und gab seinem

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