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Vertraute der Sehnsucht (German Edition)

Vertraute der Sehnsucht (German Edition)

Titel: Vertraute der Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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stark wie eine Trommel.
    Mira neben ihm regte sich und erwachte mit einem leisen Seufzer. Sie trug immer noch den Kampfanzug aus Drillich, in dem er sie das letzte Mal gesehen hatte. Der feste schwarze Stoff war zerknittert, weil sie darin geschlafen hatte, und verschmiert von seinem Blut. Ihr blonder Pferdeschwanz hatte sich völlig aufgelöst, und feine helle Strähnen lagen ihr wild ums Gesicht. Er hatte noch nie etwas Schöneres gesehen.
    Sie hob den Kopf und schnappte überrascht nach Luft, als sie sah, dass er die Augen offen hatte und sie betrachtete. »Kellan … oh Gott. Du bist wach. Du bist zu mir zurückgekommen.« Er lächelte und wollte etwas sagen, aber da küsste Mira ihn schon wild und voller Inbrunst mitten auf den Mund. Sie lehnte sich zurück und starrte ihn an, und ihre Augen hinter den violetten Kontaktlinsen glitzerten vor Freude. »Du bist wirklich hier bei mir.«
    Er schaffte es zu nicken, da küsste sie ihn schon wieder, aber dieses Mal zärtlicher, und sie nahm sein Gesicht dabei in beide Hände. Die ganze Zeit schaute sie ihm voller Glück in die Augen und konnte sich offenbar an seinem Anblick nicht sattsehen. Doch dann verfinsterte sich ihr Gesicht, und sie stieß einen dunklen Fluch aus. »Verlass mich ja nicht noch einmal, Kellan Archer.«
    »Niemals«, schwor er, und seine Stimme klang belegt und heiser.
    Sie blickte noch finsterer. »Falls doch, dann schwöre ich Stein und Bein, dass ich dir nachjage und dich eigenhändig umbringen werde. Hast du das kapiert?«
    Er grinste und zog sie näher zu sich heran. »Jawohl, Ma’am.«
    Sein Körper war schon wieder einsatzfähig, das Blut schoss mit Kraft durch seine Adern. Unter der Decke, die auf seinem nackten Körper lag, spannten sich seine verjüngten Muskeln, als könnten sie es kaum erwarten, wieder ihre Dienste zu tun. Auch ein weiteres Körperteil konnte es kaum erwarten, und es dauerte nur einen Moment, da bemerkte Mira, dass er ganz und gar aufgewacht und voller Leben war.
    »Du bist unglaublich«, murmelte sie, aber ihre Augen blitzten belustigt – und ziemlich interessiert. »Du hast mindestens zwei Dutzend Schusswunden, falls dir das noch nicht aufgefallen ist.«
    Seine Verletzungen waren ihm wirklich noch nicht aufgefallen, und er spürte die Verbände kaum. Alles, was er spürte, war seine Gefährtin, seine kostbare Mira, die warm und süß in seinen Armen lag. Er fuhr ihr mit der Hand über den Rücken hinunter bis zu der festen Rundung ihres Pos. Sie fühlte sich so gut an unter seinen Händen und dicht an seinen ganzen Körper gepresst, dass er laut aufstöhnte. »Jemand hier hat zu viele Klamotten an.«
    Kellan wollte diesen Augenblick nur genießen, und ja, er war verdammt froh, dass sein Herz wieder schlug und er am Leben war – und das Beste daran war, dass er neben der Frau lag, mit der er hoffentlich noch eine ziemlich lange Ewigkeit verbringen würde. Er war so froh, dass er sich zur Feier des Tages nichts Besseres vorstellen konnte, als sich tief in die vertraute Wärme von Miras wundervollem Körper zu vergraben.
    Aber sie wollte nichts davon wissen. Sie stützte sich neben ihm auf einen Ellbogen und betrachtete ihn voller Ernst. Schließlich atmete sie zittrig aus und fluchte dabei leise. »Ich dachte heute, ich hätte dich verloren, Kellan. Ich habe dich sterben sehen. Ich habe es gespürt.« Sie runzelte die Stirn, bis eine Falte zwischen ihren hellen Augenbrauen erschien, und sie senkte kopfschüttelnd den Blick. »Ich wollte dich hassen dafür, dass du dich in dem Dunklen Hafen in Maine gestellt hast. Ein bisschen hab ich dich wirklich dafür gehasst. Ich hatte mir so sehr gewünscht, dass wir so lange wie möglich zusammenbleiben. Und du hast mir das genommen. Uns beiden hast du die letzten Stunden genommen.«
    Er strich ihr übers Gesicht und über das seidenweiche Haar. Sein Mund war trocken und er musste schlucken, bevor er sprechen konnte. »Ich wollte dir nicht wehtun. Ich wollte nicht, dass du deine Vergangenheit – deine Familie – aufgibst, so wie ich es getan habe. Ich wollte dir diese unmögliche Entscheidung ersparen, die ich damals treffen musste. Ich wollte nicht, dass du den gleichen Fehler machst wie ich.«
    »Das weiß ich inzwischen«, sagte sie und fuhr leicht mit den Fingern über die Wunden auf seiner Brust. »Fast hätte ich dich verloren. Aber nur jetzt weiß ich wirklich zu schätzen, was du in dieser Nacht für mich getan hast.« Sie schaute wieder hoch zu ihm, und ein schiefes

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