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Vertraute der Sehnsucht (German Edition)

Vertraute der Sehnsucht (German Edition)

Titel: Vertraute der Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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dadurch besser fühlst, aber du weißt so gut wie ich, dass du auf der falschen Seite dieses Krieges stehst.«
    »Ich versuche, einen Krieg zu verhindern, Mira.«
    »Blödsinn!« Sie stieß ihn heftig gegen die Brust. »Was du getan hast, wird womöglich einen auslösen.«
    Kellan packte sie an den Handgelenken, versuchte, die Hitze ihrer Haut, ihren hektischen Pulsschlag an seinen Fingerspitzen auszublenden. Er hätte sie loslassen sollen, das wusste er. Aber jetzt, wo er sie berührte, das Stakkatotempo ihres Herzschlags in ihm widerhallte – ein Rhythmus, der sein eigenes Blut erhitzte und schneller durch seine Adern jagte –, konnte er Mira nicht mehr loslassen.
    Sie sah zu ihm auf, ihre violetten Augen blickten intensiv. »Was denkst du, was passiert, wenn sich herumspricht, dass ein wichtiger Wissenschaftler der Menschen, der unter dem Schutz des Ordens stand, entführt wurde – von einem ehemaligen Mitglied?«
    »Niemand wird erfahren, dass ich einst ein Krieger war«, beharrte er. »Niemand außer meinem Team im Basislager weiß überhaupt, dass ich – dass Bowman ein Stammesvampir ist. Sie haben mein Geheimnis all diese Zeit bewahrt und werden mein Vertrauen nicht missbrauchen.«
    Sie schnaubte verächtlich. »Wie nett für dich, dass du den Leuten vertrauen kannst, die dir nahestehen.«
    Kellan stieß einen Fluch aus, tief, heiser und wütend. Bevor er sich zurückhalten konnte, riss er Mira an sich und küsste sie wild und gnadenlos.
    Zuerst leistete sie Widerstand. Ihre Lippen waren angespannt unter seinen, fest geschlossen gegen seine Attacke. Die feinen Muskeln in ihren Handgelenken waren gespannt wie Kabel, ihre zarten, geschickten Hände zwischen ihren aneinandergepressten Körpern zu Fäusten geballt. Sie war immer noch wütend auf ihn, immer noch angespannt vor Abscheu wegen allem, was er ihr angetan hatte, allem, was er nach so vielen Jahren der Täuschung zugegeben hatte.
    Aber Kellan konnte sie nicht loslassen. Als er sie heißer küsste, spielerisch mit der Zunge über ihre üppigen, störrisch geschlossenen Lippen fuhr, begann ihr kämpferischer Widerstand endlich etwas nachzulassen. Mit einem erstickten Stöhnen öffnete sie die Lippen, und er stieß hinein, zog sie noch fester an sich und genoss ihren Geschmack nach all der langen Zeit ohne sie.
    Sein Blut war heiße Lava, versengte ihm die Adern. Seine Fänge waren aus dem Zahnfleisch geschossen und füllten seinen Mund aus, als sein Verlangen nach dieser Frau Hitze und Hunger in die tiefer liegenden Teile seines Körpers schickte.
    Er sagte sich, dass der Kuss nichts bedeutete. Dass sie sich in ein paar Minuten sowieso an nichts mehr erinnern würde. Aber was ihn anging, er war verdammt. Denn, Herr im Himmel, dieser Augenblick würde ihm für den Rest seines Lebens im Gedächtnis bleiben.
    Verdammt, und wie.
    Denn in diesem Augenblick verstand Kellan, dass es seine Probleme nur hinauszögern und verschlimmern würde, wenn er Miras Erinnerungen löschte, jetzt, wo Ackmeyer in seiner Gewalt war. Was sie vorhin gesagt hatte, war die Wahrheit: Wenn die Behörden der Menschen ihn nicht schon bald eingeholt hatten, dann würde es mit Sicherheit der Orden tun.
    Er hätte es wissen sollen.
    Es war nicht so, dass er das nicht seit langer Zeit hatte kommen sehen.
    Kellan löste sich von ihr mit einem wilden Knurren, das nichts Menschliches mehr an sich hatte. Als er redete, war seine Stimme heiser in seiner Kehle vom Verlangen und der klaren, bitteren Erkenntnis, wie sehr er ihrer beider Leben ruiniert hatte. »Komm mit.«
    Mira rieb sich ihre vom Küssen feuchten, geröteten Lippen. Ihre Augen sahen verletzt aus, sie schienen ungewöhnlich groß und sahen ihn mit einer Mischung aus Verlangen und Bedauern an. »Schon wieder Zeit, mich loszuwerden, was?«
    »Planänderung«, knurrte er. Er packte sie fester an der Hand und führte sie zum Jeep zurück. »Du bleibst bei mir.«

7
    Eine Stunde später spürte Mira immer noch das warme Prickeln von Kellans überraschendem Kuss auf ihren Lippen. Immer noch rauschte ihr das Blut in den Ohren, ihr war heiß vor Wut, und eine ganz andere Hitze erfüllte sie, deren Ursache sie sich aber nicht eingestehen wollte. Wütend fuhr sie sich über den Mund, als könne sie die Erinnerung an den Kuss einfach wegwischen. Kellan brachte sie zu einem Ort südlich von Boston, sie fuhren durch New Bedford bis zu einem flachen, dunklen Felsenkliff, das weit in den Atlantik hinausragte und von drei Seiten vom Meer

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