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Vertraute der Sehnsucht (German Edition)

Vertraute der Sehnsucht (German Edition)

Titel: Vertraute der Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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ehemaligen Sergeant bei der Armee, der mich zusammenflickte und meine Wunden heilte. Er ist immer noch einer der besten Sanitäter, die ich je getroffen habe.«
    »Doc«, sagte sie, ihr scharfer Verstand stellte die Verbindung sofort her. »Aber sie mussten doch wissen, wer – und was – du warst. Warum haben die Rebellen dich verschont?«
    »Damals waren sie keine. Außer Vince war damals kein Mitglied meines Teams in der Widerstandsbewegung aktiv. Das kam erst später.« Er räusperte sich und erzählte weiter. »Wie auch immer, es hat zwei Monate gedauert, bis ich wieder auf dem Damm war. Bis dahin haben du und alle anderen, die ich kannte, angenommen, dass ich tot war.«
    »Also hast du uns in diesem Glauben gelassen?« Ihre Miene war ungläubig, ihre Stimme abgehackt und hoch vor Empörung. »Warum hast du das getan? Wie konntest du uns allen ohne Grund diesen Schmerz zumuten?«
    Kellan schüttelte den Kopf, er wusste, dass er sich an ihrer Stelle genauso fühlen würde. Hasste es, die Qual in ihrem Gesicht zu sehen, für die er allein verantwortlich war. »Mein Grund dafür war damals sogar noch wichtiger als mein Leben.« Er dachte daran, wo er heute stand, wer er seither geworden war, und stieß einen Fluch aus. »Alles ist anders. Das ist jetzt alles nicht mehr wichtig.«
    »Willst du etwa damit sagen, dass du mich und alle, denen du je etwas bedeutet hast, letztendlich ganz ohne Grund verlassen hast?«
    »Ich erwarte nicht, dass du das verstehst«, sagte er zu ihr, so sanft er konnte. »Ich werde nicht versuchen, es dir zu erklären. Und schon gar nicht jetzt, wo es sowieso zu spät ist.«
    Ihr Blick brach ihm das Herz, so voller Verwirrung, Wut und Schmerz. »Du hast jedes Recht dazu, mich zu hassen, Mira. Aber das war es nie, was ich wollte.«
    »Und was ist mit Liebe?«, konterte sie. »Auch die wolltest du nie von mir, nicht?«
    Er fluchte leise. Bei Gott, er hatte sich geehrt und zugleich beschämt gefühlt angesichts der Offenheit, mit der Mira ihm alles von sich gegeben hatte. Sie hatte ihn geliebt, als er am schwächsten war, voller Wut, verschlossen, ein von Selbstmitleid erfüllter Idiot, der sich am liebsten für immer in seinem Elend eingemauert hätte. Aber sie hatte etwas in ihm gesehen, das zu retten es wert war. Sie hatte ihn mit sich gezogen in ihre Helligkeit, hatte ihn angetrieben, bis er in der Lage war, auf eigenen Beinen zu stehen, hatte ihn herausgefordert, mehr aus sich zu machen. Hatte ihn zu einem besseren Mann gemacht, als er ohne sie je geworden wäre.
    Ihre Liebe war ein wertvolles Geschenk gewesen. Eines, das er damals nicht verdient hatte und jetzt nicht annehmen konnte.
    Als sie Anstalten machte, sich von ihm abzuwenden, tat er, was er sich geschworen hatte, nicht zu tun. Er griff nach ihr und nahm ihr wütendes, verletztes, wunderschönes Gesicht sanft in seine Hände. »Hier geht es nicht um uns, Maus.«
    »Untersteh dich, du gottverdammter Kerl! Untersteh dich! « Kochend vor Wut riss sie sich los und hielt ihm den Finger vors Gesicht. »Nenn mich nicht so. So hat meine Familie mich früher als Kind genannt. Und du gehörst nicht mehr dazu.«
    »Stimmt«, gab er leise zu. Nicht mehr, auch nicht annähernd.
    »Du bist auch kein Freund mehr. Nicht nach dem, was du getan hast«, sagte sie heftig, atmete schwer bei jedem abgehackten Wort. »Nach dem, was du mir jetzt antust, kann ich nicht glauben, dass du jemals wirklich mein Freund gewesen bist. War das alles bloß ein verdammter Witz für dich, Kellan? War ich nur ein Witz für dich?«
    »Du warst nie ein Witz für mich, Mira.« Er musste die Fäuste ballen, um sie nicht noch einmal zu berühren. »Und ich glaube, das weißt du auch.«
    »Ach ja? Wie oft hast du versucht, mich wegzustoßen, als wir Teenager waren?« Ihr Lachen klang spröde. »Ich hätte dich lassen sollen. Ich hätte von dir weggehen und nie zurückschauen sollen, jedes Mal, wenn du mir die Chance dazu gabst. Gott, ich wünschte, ich hätte dich nie getroffen!«
    »Ich weiß.« Er konnte es ihr nicht verübeln. »Glaub mir, wenn ich das alles ungeschehen machen könnte, würde ich es tun.«
    Unglücklicherweise für sie beide konnten Stammesvampire Menschen nur das Kurzzeitgedächtnis löschen, nicht aber das Langzeitgedächtnis. Er konnte den heutigen Tag für Mira ungeschehen machen, aber alles davor lag außerhalb seiner übersinnlichen Kräfte.
    »Du weißt, dass das keine Lösung ist«, bemerkte Mira. »Lösch mir meine Erinnerung, wenn du dich

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