Vertraute Gefahr
schwierig, mehr als drei Worte aus ihm herauszubekommen.« Shane zuckte mit den Schultern. »Da der Rest der Familie sehr kommunikativ ist, fällt es umso mehr auf. Hast du hier genug gesehen?«
Autumn blieb stehen. »Was ist mit dir los?«
Shane konnte ihr nicht in die Augen blicken. »Was soll denn sein?«
Mit einem Finger pikste sie ihm in die Brust. »Du bist nicht etwa eifersüchtig, oder?« Autumn blickte ihn prüfend an und ignorierte sein schockiertes Kopfschütteln. »Denn wenn es so wäre, hättest du absolut keinen Grund dazu. Ich bin mit dir hier und mit niemandem sonst. Hast du mich verstanden?«
Auf Shanes Gesicht breitete sich ein Lächeln aus, seine Schultern entspannten sich. »Ja, Ma’am.« Er ergriff ihre Hand und drückte einen Kuss darauf. »Wollen wir jetzt in den Garten gehen?«
Autumn blickte ihn prüfend an. Er schien sich wieder beruhigt zu haben und lächelte sie warm an. »In Ordnung.«
Im Garten war bereits der Grill aufgebaut, ein Sack Holzkohle und eine riesige Grillzange lagen griffbereit. Zwei zusammengeschobene Gartentische bildeten die Tafel, auf der elf Gedecke Platz fanden.
Nachdem Autumn sie gezählt hatte, blickte sie Shane fragend an. »Habt ihr denn sonst keine Gäste?«
»Nein, du bist die Einzige.«
»Wirklich? Deine Geschwister bringen niemanden mit?«
Shane zuckte die Schultern. »Anscheinend diesmal nicht. Im Moment sind sie wohl alle gerade zwischen zwei Beziehungen.«
»Und du nicht?«
Shane lächelte. »Ich denke, ich stehe gerade am Anfang einer sehr vielversprechenden Beziehung.« Das ließ Autumn verstummen. Shane zupfte an ihren Haaren. »Zieh nicht so ein Gesicht. Man könnte ja glauben, du wärst beim Zahnarzt.«
Der Anflug eines Lächelns erhellte ihr Gesicht. »Ein Zahnarztbesuch ist wesentlich schmerzfreier. Zur Not kann man sich eine Betäubung setzen lassen.«
Shane blies scherzhaft die Backe auf. »Autsch. Und da dachte ich immer, ich wäre ein echter Fang für die Frauenwelt.«
Autumn blickte ihn ernst an. »Das bist du auch. Ich bin mir nur nicht sicher, was meinen Nutzen für die Männerwelt angeht.«
Shane betrachtete sie forschend. Sie schien es ernst zu meinen. Konnte sie denn nicht sehen, dass sie für jeden Mann eine echte Bereicherung wäre? Nun, vielleicht nicht für jeden, aber für ihn ganz bestimmt. Er wollte mit ihr leben, am besten sofort und für immer. Doch das konnte er ihr jetzt noch nicht sagen. Sowie sie einen Schritt in ihrer Beziehung vorankamen, wich sie gleich wieder mindestens einen halben Schritt zurück. Warum dachte sie, sie könnte nicht gut genug für ihn sein? Was hatte sie erlebt, dass sie dermaßen verängstigt und unsicher war, was eine neue Beziehung anging? Was auch immer es war, es musste ihm gelingen, sie davon zu überzeugen, dass er sie brauchte. Und zwar nicht nur als Zeitvertreib, sondern weil er wirklich mit ihr zusammen sein wollte. Was auch immer in ihrer Vergangenheit vorgefallen war, er musste die Erinnerung daran in ihr auslöschen und ihr zeigen, wie gut sie zusammenpassten, wie richtig es sich für ihn anfühlte, wenn sie bei ihm war. Vielleicht war nach dem Essen der richtige Zeitpunkt dafür. Nach dem berühmten Nackensteak seines Vaters würde sie vielleicht eher geneigt sein, ihrer Beziehung eine Chance zu geben.
»Du bist die, die ich will.« Er bemühte sich um einen leichten Tonfall. »Wollen wir in der Küche nachschauen, was es sonst noch zu essen gibt? Ich bin schon fast verhungert.« Als Autumn ihm nicht sofort folgte, drehte er sich noch einmal um. »Was ist, kommst du?« Er konnte an ihrem Gesichtsausdruck erkennen, dass sie versuchte, seine Absichten einzuschätzen, und sich gerade fragte, wie sie am schnellsten wieder Abstand zwischen sie bringen konnte. Also trat er näher an sie heran und legte seine Hände um ihr Gesicht. »Denk nicht darüber nach, genieß einfach nur die Zeit, die wir hier verbringen. Alles andere kann warten.«
Wenig später traten sie durch die Hintertür in die geräumige Küche der Ranch. Der Anblick der vielen Speisen ließ Autumn das Wasser im Mund zusammenlaufen. Die Köchin Martha stand vor einer riesigen Arbeitsplatte und schnitt in atemberaubendem Tempo Kartoffelscheiben in einen Topf. Auf einem Tisch in der Mitte des Raumes waren bereits verschiedene Schüsseln mit Salaten und Soßen aufgebaut.
»Ah, da seid ihr ja. Bringt schon mal die Sachen in den Garten, wir können gleich essen.«
Shane stibitzte eine Gurkenscheibe aus einer der
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