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Vertraute Gefahr

Vertraute Gefahr

Titel: Vertraute Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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ihrem unsicheren Gesichtsausdruck nicht entziehen. Er wartete im Wohnzimmer, bis sie ihr Nachthemd übergestreift hatte, bevor er sich mit einem Seufzer auf die Bettkante setzte und ihre Hand in seine nahm. »Besser so?«
    Autumn blickte ihn dankbar an. »Danke. Für alles.« Damit schloss sie die Augen und versank kurze Zeit später in einen unruhigen Schlaf.
    Shane wartete, bis ihr Atem in einen gleichmäßigen Rhythmus wechselte, und erhob sich dann vorsichtig. Als er sie so klein und zerbrechlich in den Kissen liegen sah, zog sich sein Herz zusammen. Er wollte sie beschützen und ihr nahe sein. Wenn möglich für sein gesamtes restliches Leben. Doch nachdem er nun wusste, woher ihre Furcht und die Zurückhaltung kamen, wusste er, dass er noch viel langsamer und vorsichtiger vorgehen musste, wenn er Autumn halten wollte. Er durfte sie nicht unter Druck setzen, sondern musste warten, bis sie sich entschied, ob sie noch einmal einem Mann vertrauen konnte.
    Nach einem letzten sehnsüchtigen Blick wandte er sich schließlich ab und ging in das angrenzende Wohnzimmer. Er würde Wache halten, damit er wusste, dass sie in Sicherheit war. Nach einem kurzen Besuch im Bad entkleidete er sich bis auf seine Boxershorts, ein Zugeständnis an Autumns Aufenthalt in seiner Hütte, setzte sich in den Sessel und zog eine Decke über sich. Obwohl er eigentlich wach bleiben wollte, sank er schon bald in einen tiefen Schlaf.
    Wieder befindet sie sich im Keller von Roberts Haus, dreckig, blutend, hungrig und durstig. Tombos zerschmetterter Körper liegt vor ihr, seine Augen blicken sie vorwurfsvoll an. Sie hört das Klappern von Roberts Stiefeln, als er die Stufen in den Keller heruntersteigt. Sein Mund ist zu einem Grinsen verzogen, seine Augen glänzen unnatürlich. In der Hand hält er sein geliebtes Messer. Sie weiß bereits, was er damit machen wird, und versucht, noch weiter in die Ecke zu kriechen. Dabei ist ihr klar, dass es nichts nutzen wird. Sie kann ihm nicht entkommen. Weder ihm noch seinem Messer. Ihr Blick fällt wieder auf Tombo und Eiseskälte breitet sich in ihr aus. Sie will nicht sterben. Mit dem Mut der Verzweiflung hebt sie ihr Kinn und starrt Robert entgegen, der sich mit einem Lachen vor sie hinkauert. Das Messer glitzert in seiner Hand.
    »Du bist mein Eigentum, vergiss das nicht.« Erregung vibriert in seiner Stimme. Er zieht ihr aufgerissenes T-Shirt zur Seite und entblößt ihren Oberkörper. Er biegt ihren freien Arm hinter ihren Rücken, sodass sich ihm ihre Brüste entgegenheben. »Glaubst du, ein anderer Mann wird dich noch ansehen wollen, wenn ich mit dir fertig bin?« Dann legt er das Messer an ihre Haut und fängt an zu schneiden …
    Autumn erwachte von ihren eigenen Schreien. Völlig verängstigt versuchte sie, sich von der Umklammerung ihrer Bettdecke zu befreien, doch sie blieb gefangen. Plötzlich flammte das Licht auf und Schritte näherten sich ihr. Immer noch durch ihren Traum gefesselt, gab sie einen verzweifelten Laut von sich.
    Eine Stimme erklang. »Es ist alles in Ordnung, es war nur ein Albtraum. Ich bin es, Shane.«
    Shane – sie war in seiner Hütte und nicht in dem dunklen, feuchten Keller mit Robert. Erleichtert sank sie in sich zusammen. Beschämt schlug Autumn ihre Hände vor das Gesicht. Sie wollte nicht, dass Shane sie so sah, zitternd und verängstigt.
    Doch er kniete sich vor das Bett und löste vorsichtig ihre Hände von ihrem Gesicht. Er strich mit seinen Daumen über ihre Wangen und schob feuchte Haarsträhnen zur Seite.
    Langsam öffnete Autumn die Augen. Shane betrachtete sie besorgt, aber auch liebevoll. Allmählich löste sich die durch den Traum verursachte Umklammerung ihres Herzens. »Es tut mir leid, ich …«
    »Schsch.« Shane legte ihr sanft einen Finger auf den Mund. »Geht es dir jetzt besser?«
    »Ja, danke.«
    Shane streichelte ihre Wange. »Kann ich dir noch etwas bringen, bevor ich dich allein lasse?« Noch während er sprach, erhob er sich.
    Autumn griff rasch nach seiner Hand. »Könntest … könntest du vielleicht hier bei mir bleiben und mich festhalten?«
    Shane blieb abrupt stehen, sein Blick glitt über ihren Körper und sie konnte die Unentschlossenheit in seinen Augen erkennen. Wenn er ablehnte, wusste sie nicht, was sie machen sollte. Zu ihrer Überraschung nickte er nur knapp.
    Autumn hob einladend die Bettdecke und rutschte ein Stück zur Seite, um Platz für Shane zu machen. Sie konnte jetzt einfach nicht alleine sein. Zu deutlich war noch die

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