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Vertraute Gefahr

Vertraute Gefahr

Titel: Vertraute Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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wenigstens eine Decke mitzunehmen. Ich wollte einfach nur raus. Wie sich herausstellte, war das auch gut so, denn als die Polizisten im Keller nachschauten, war Robert verschwunden, nur noch einige Blutstropfen waren zu finden. Sie führten durch das ganze Haus bis zur Hintertür. Danach verlor sich jede Spur von ihm, und bis heute wurde er nicht wieder gesehen. Tagelang befragte mich die Polizei im Krankenhaus. Es wurde ein Steckbrief herausgegeben und ein Haftbefehl erstellt. Sollte Robert jemals gefunden werden, erwarten ihn Anklagen wegen Freiheitsberaubung, Körperverletzung und versuchten Totschlags. Und wegen Tierquälerei.«
    Ein bitteres Lachen entrang sich ihr. » Wenn er gefunden wird. Bisher hat er ein echtes Talent fürs Verschwinden bewiesen. Ich war danach für einige Wochen im Krankenhaus, vor allem damit ich besser bewacht werden konnte. Als Robert nicht auftauchte, wurde irgendwann entschieden, dass mir keine akute Gefahr mehr drohte, solange ich nicht an Orte zurückkehrte, die Robert kannte. Also besorgte ich mir eine neue Wohnung und lebte erst einmal von dem Geld, das meine Eltern mir hinterlassen hatten. Meine Kleider und Möbel wurden aus Roberts Haus geholt und mir übergeben, und das war’s dann. Seitdem habe ich nur noch Kontakt zu Zach Murdock, dem zuständigen Detective des NYPD. Zuletzt habe ich mit ihm gesprochen, bevor ich hierherkam. Damals war immer noch nichts Neues über Roberts Aufenthaltsort bekannt. Zach hat meine Idee befürwortet, eine möglichst große Entfernung zwischen New York und mich zu legen. Er hat auch nicht geglaubt, dass Robert mich hier findet.«
    Shane setzte sich auf. »Wer weiß sonst noch, wo du bist?«
    »Ich denke niemand.«
    »Und dieser Zach …«
    »Nein, ich vertraue ihm vollkommen.«
    Shane hatte einen seltsamen Gesichtsausdruck, den sie nicht deuten konnte. »Okay, der Detective nicht. Vielleicht einer seiner Mitarbeiter?«
    Autumn schüttelte den Kopf. »Zach hat es niemandem gesagt. Und er hat dafür gesorgt, dass mein Name nirgends im Internet in Verbindung mit dem Park auftaucht. Da müsste Robert schon einen Informanten innerhalb des Park Service haben und vor allem wissen, dass er mich dort suchen muss, und so weit reicht seine Macht dann doch nicht.«
    »Aber irgendwie muss er dich gefunden haben.« Shane strich frustriert durch seine Haare. »Was ist mit deiner Freundin, die aus … wo lebt sie noch mal?«
    »Houston. Ich wüsste nicht, wie er von ihr etwas erfahren haben sollte, sie weiß nicht, wo ich bin. Ich habe ihr nie … oh.« Autumn spürte, wie das Blut aus ihrem Gesicht wich.
    »Was?« Besorgt sah Shane sie an.
    Autumn biss nervös auf ihre Lippe. »Als ich hier angekommen bin, habe ich ihr eine Postkarte geschickt. Aber ich habe nicht gesagt, dass ich hier arbeite oder Ähnliches. Es war einfach nur eine Urlaubskarte.«
    »Ich nehme an, mit einem Motiv des Arches und einem Poststempel in Moab?«
    Unglücklich nickte Autumn. »Aber trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, wie Robert an diese Information gekommen sein sollte. Kate weiß, dass er polizeilich gesucht wird, sie würde ihm nie verraten, wo ich bin.«
    Shane drückte beruhigend ihre Hand. »Vielleicht hat er die Karte abgefangen oder ein Gespräch belauscht.«
    Dankbar für seine Unterstützung richtete sie sich auf. »Ich werde Kate morgen anrufen und sie fragen. Ich hoffe nur, es geht ihr gut. Robert ist wirklich alles zuzutrauen, besonders jetzt, wo er seine harmlose Fassade nicht mehr aufrechterhalten muss.«

 
    22
    Als Autumn den Detective so vertraut beim Vornamen genannt hatte, war Shane von einer Welle der Eifersucht überschwemmt worden, die ihn angesichts ihrer furchtbaren Geschichte beschämte. Aber er unterdrückte die unwillkommene Regung, als er in ihrem Gesicht die Spuren totaler Erschöpfung und die Sorge um ihre Freundin sah. Es war kein leichter Tag für Autumn gewesen, sie war körperlich und mental völlig erschöpft. Shane stand auf, beugte sich zu ihr hinunter und hob sie ungeachtet ihrer Proteste auf seine Arme. Mit mehreren langen Schritten war er bei seinem Bett angelangt und ließ sie vorsichtig darauf sinken. Er hätte sie gerne noch länger im Arm gehalten, doch sie brauchte jetzt Ruhe. Widerstrebend wollte er aufstehen, doch sie hielt ihn am Arm zurück.
    »Kannst du noch ein bisschen bei mir bleiben?« Als sie sah, dass er ablehnen wollte, blickte sie ihn flehend an. »Bitte, nur so lange, bis ich eingeschlafen bin.«
    Shane konnte sich

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