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Vertraute Schatten

Vertraute Schatten

Titel: Vertraute Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Leigh Castle
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Lächeln.
    »Oh, du bist wach. Ja, ich habe einen Auftrag erhalten. Aber ich bleibe nur ein paar Tage weg, Kätzchen.« Er richtete sich auf und rieb sich den Nacken. »Nichts Wichtiges. Ich bin in null Komma nichts wieder da. Kann ich mir deine Tasche ausleihen? Ich gebe es ja nur ungern zu, aber mein Koffer ist ein bisschen groß.«
    »Ja, nimm sie nur«, erwiderte Ariane, die ganz fasziniert war, wie schnell er von angespannt auf ultracool umschalten konnte. Wobei das Ultracoole eine gut eingeübte Rolle war, wie sie inzwischen wusste. Er teilte seine Gedanken nicht gern mit anderen. Manchmal war das vermutlich ganz in Ordnung, aber diesmal war es einfach nur frustrierend.
    Sie sah zu, wie er die Sachen aus ihrer kleinen Reisetasche nahm und sich dann ein kurzärmeliges Polohemd überzog. Seine Bewegungen waren so geschmeidig wie immer, aber auch rasch und zielgerichtet. Vermutlich war er immer so, wenn er zu einem Job aufbrach.
    Ihr wurde bewusst, dass dies nicht das letzte Mal sein würde, und ihr sank ein wenig der Mut. Dass er sich so leicht davonmachte und sie einfach hier zurückließ! Was hatte sie sich bloß gedacht? Dass er sie mitnehmen würde, wenn Drake anrief? Sie kam sich dumm vor und reichlich ernüchtert.
    »Du kommst doch zurück«, sagte sie, und es klang ein bisschen wie eine Frage. Er drehte sich um und sah sie aus seinen leuchtend blauen Augen an.
    »Natürlich komme ich zurück.« Er zog den Reißverschluss der Tasche zu, schubste sie Richtung Tür, und im nächsten Moment hatte er sich zu ihrer Überraschung aufs Bett geschwungen und saß auf ihr. Sie konnte nur hilflos lachen, als er ihre Hände zu beiden Seiten ihres Kopfs in die Matratze drückte und auf sie hinuntergrinste.
    »Du kannst ja mal versuchen, mich fernzuhalten. Glaub mir, du entkommst mir nicht mehr. Du trägst jetzt mein Mal.« Der Besitzerstolz, mit dem er über das Mal strich, ließ Ariane erzittern. »Sei froh, dass ich ein viel beschäftigter Mann bin. Ich werde dich ganz schön hernehmen, wenn ich da bin.«
    Ihr Lächeln blieb, wurde aber schwächer. Ihr war klar gewesen, dass das alles nicht so einfach werden würde, aber »wenn ich da bin« klang nicht gerade vielversprechend.
    »Ich kann nicht ewig hierbleiben, Damien. Hier sind zwar bestimmt alle sehr nett, aber …«
    »Aber das ist doch gerade das Schöne.« Damiens Augen funkelten. »Wenn du magst, bleibst du hier. Oder du fährst nach Chicago. Vlad bewacht sein Territorium sehr sorgfältig, und du brauchst Schutz, falls dir die Grigori noch mal jemanden auf den Hals hetzen.«
    »Aha.« Allmählich wurde ihr klar, wie er sich ihre Beziehung vorstellte. »Dann wirst du mir vermutlich ein Haus kaufen.« Sie versuchte, ihren Tonfall so neutral wie möglich zu halten.
    »Ich hoffe, du schaust dich nach was Geeignetem um, während ich weg bin. Was immer dir gefällt. Das meine ich ernst. Du hast noch nie einen Ort ganz für dich allein gehabt. Also jedenfalls keinen, den du dir ausgesucht hast. Ich möchte, dass du ein Zuhause hast, in dem du dich richtig wohlfühlst.«
    Es war goldig. Völlig daneben, aber so goldig, dass sie nicht recht wusste, was sie sagen sollte. Ihr war sofort klar, dass er sie maßlos verwöhnen würde, wenn sie ihn ließe. Er würde ihr ein Haus kaufen, Kleidung, Krempel, alles, was sie wollte, sogar einen Stapel riesiger und unpraktischer Schwerter. Typisch Damien. Er würde ihr voller Begeisterung alles schenken, was sie sich jemals gewünscht hatte … und ihr das eine verweigern, das sie wirklich wollte.
    Ihn.
    Er war so schön … und er sah sie so hoffnungsvoll an. Sie würde ihn jetzt nicht verletzen und sein Angebot ablehnen. Das würde er nicht verstehen. Sie würde ihm nach und nach beibringen müssen, was sie wollte. Was ihr wirklich wichtig war.
    Jetzt war dafür keine Zeit.
    »Was ist los, Kätzchen?« Sanft berührte er ihre Nase mit dem Finger. »Du bist doch nicht unglücklich, oder?«
    »Nein. Ich hätte mir nur gewünscht, dass du nicht so bald wegmusst. Das ist alles.« Sie schob den Kragen seines Polohemds beiseite und strich über die Flügel, die sich jetzt um sein Katzentrio schmiegten. Es beschützten. Diese Interpretation würde Damien vermutlich nicht sofort akzeptieren, aber ihr gefiel sie. Sie glaubte kaum, dass Damien schon einmal jemanden gehabt hatte, der ihn beschützte.
    Sie war froh, die Erste zu sein. Die Einzige.
    »Du hast doch sicher genug zu tun, du musst dich schließlich um deinen großen,

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