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Verwandte Seelen

Verwandte Seelen

Titel: Verwandte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nica Stevens
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konnte.
    Überrumpelt und fassungslos schaute sie Matt hinterher.
    Zu meiner Schande konnte ich mir ein Kichern nicht verkneifen. Sally drehte sich wütend zu mir um, überlegte es sich dann aber anders und lachte mit.
    „Was hatte DER denn zum Frühstück?“, kicherte sie verlegen.
    „Wahrscheinlich noch gar nichts bei dem Appetit, den er hatte.“ Ich zwinkerte ihr zu.
    Wir liefen gemeinsam hinunter zum See, aus dem Grimmt und Jake gerade das kleine Boot herauszogen. Mein Herz machte gleich einen Salto, so aufgeregt wie ich war.
    „Ich glaube, hier ist die Stelle, wo es undicht ist“, sagte Grimmt gerade und zeigte darauf.
    „Ja, sieht so aus“, tastete Jake das morsche Holz ab. „Wenn du mich fragst, dann können wir gleich . . .“
    Er verstummte mitten im Satz, als er mich erblickte. Überrascht und voller Bewunderung sah er mich an.
    Grimmt folgte seinem Blick. Er lächelte mir zu und nickte anerkennend.
    „Was wolltest du gerade sagen?“, räusperte er sich. Er rempelte Jake an und versuchte ihn aus seiner Starre zu befreien.
    „Hm . . .“ Jake richtete sich auf, ohne seine Augen von mir zu lösen. „Wir sollten ein neues Boot bauen!“
    „Aber das hier geht doch noch, wenn wir es wieder abdichten!“, sagte Grimmt irritiert.
    Jake drehte mir unter größter Überwindung den Rücken zu und sah seinem Freund hilfesuchend in die Augen. „Ich könnte aber etwas Ablenkung gebrauchen!“, flehte er ihn flüsternd mit zusammengebissenen Zähnen an.
    „Ach so.“ Grimmt griente übers ganze Gesicht. „Na wenn das so ist, dann bauen wir halt ein neues Boot!“
    „Ich gehe Holz schlagen“, murmelte Jake. Hastig lief er davon.
    Als er außer Reichweite war, schüttelte Grimmt lachend den Kopf. „Das habt ihr Frauen euch ja schön ausgedacht. Ich gehe doch wohl recht in der Annahme, dass mein Weib da mit dahinter steckt?“
    Unschuldig zuckte ich mit den Schultern, als wüsste ich nicht, wovon er redete.
    Er drohte mir spielerisch mit dem Zeigefinger. „Ich wäre wohl der mieseste und verwegenste Freund, den es gibt, wenn ich dir sagen würde, dass dein Plan funktioniert. Also sage ich es dir nicht.“
    Lächelnd zwinkerte er mir zu. „Vielleicht kommst du ja heute noch mal bei uns vorbei, rein zufällig natürlich.“
    Ich strahlte ihn dankbar an. „Du bist ein Freund, wie man ihn sich nur wünschen kann.“
    „Was ist denn nun eigentlich mit dir und Jake?“, fragte mich Sally, als wir zurückliefen.
    „Wenn ich das nur selber wüsste“, seufzte ich.
    „Liebst du ihn?“
    Ich blieb stehen. „Ja, das tue ich.“ Verzweifelt sah ich sie an. „Aber ich weiß nicht mehr so recht, wie er dazu steht.“
    „Na, dann sollten wir es herausfinden“. Sally schien die Herausforderung annehmen zu wollen.
    Will kam uns langsam entgegen geschlendert. Hätte er mit seinem Vater nicht so große Ähnlichkeit gehabt, wäre ich nie auf die Idee gekommen, er könnte von Grimmt abstammen. Er war ein schüchterner, ruhiger Junge, den man einfach ins Herz schließen musste.
    „Hallo!“, grüßte er verlegen.
    „Hey Will.“ Ich stellte ihm Sally vor.
    „Hast du Jake irgendwo gesehen?“, fragte er mich.
    „Er ist mit deinem Vater unten am See.“
    „Mutter hat ihm seinen Lieblingskuchen gebacken und . . .“
    „Na, da können wir ihm doch gleich eine Kostprobe davon vorbeibringen!“, hakte sich Sally bei ihm unter und zog ihn mit. Sie warf mir einen vielsagenden Blick zu.
    Marie hatte uns den noch warmen Kuchen zusammen mit frisch gekochten Kräutertee, in einen Korb gepackt und versprach nachzukommen.
    Als wir an den See zurückkehrten, nahm Grimmt gerade das alte Boot auseinander. Jake sägte das neue Holz in Latten.
    Für einen kurzen Augenblick sah er von seiner Arbeit auf, um Will zu begrüßen. Sally und mich ignorierte er.
    Nachdem wir den leckeren Kuchen ohne Jake aufgegessen hatten, halfen wir Grimmt dabei, das alte Holz zu sortieren. Die Latten, die noch zu gebrauchen waren, legte ich neben Jake ab und sah ihn jedes Mal eindringlich an.
    Er schien es nicht zu bemerken.
    „Kann ich dir etwas helfen?“, fragte ich ihn.
    Bevor Jake auch nur die geringste Chance hatte, mir eine Abfuhr zu geben, antwortete Grimmt für ihn. „Du könntest die Bretter festhalten, damit Jake es beim Sägen leichter hat!“
    Jake richtete sich in Grimmts Richtung auf und tadelte ihn mit einem vernichtenden Blick.
    „Alles klar. Von mir aus kann es losgehen.“ Ich schenkte ihm mein schönstes Lächeln.
    Misstrauisch

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