Verwandte Seelen
konnte ich seinen verführerischen Geruch einatmen. Gleichzeitig vergrub er sein Gesicht in meinen Haaren und atmete tief ein. „Du hast mir gefehlt“, stöhnte er.
„Hm . . .“ Ich nickte, ohne meinen Kopf von seiner Brust zu nehmen.
„Dich in meinen Armen zu halten, macht süchtig“, flüsterte er mir zärtlich ins Ohr.
Ich schaute ihn flehend an. „Dann lass mich einfach nie mehr los!“
„Das werde ich nicht . . .! Ich habe geglaubt, dass unsere Trennung die einzige Möglichkeit ist, unsere Familien zu schützen. Doch es hat nicht funktioniert. Ich kann und will einfach nicht mehr ohne dich sein.“
Jake legte seine Hand unter mein Kinn und hob meinen Kopf an, bis unsere Blicke sich trafen.
„Allerdings müssen wir unsere Beziehung geheim halten. Niemand darf von uns erfahren!“ Er sah mir so tief in die Augen, als wollte er mich hypnotisieren.
„Ich weiß“, sagte ich zustimmend, bevor ich ihn zu mir herunter zog und mich in unserem lang ersehnten Kuss verlor.
16. Abschied
Als Jake und ich mit etwas Abstand zu den anderen zurückkehrten, war Silas schon aufgebrochen. Er wollte sich mit den anderen Clanführern treffen, um sie davon zu überzeugen, sich gegen Dougal mit ihm zu verbünden.
Ich freute mich schon darauf, Jakes zu Hause kennenzulernen. Schon morgen würden wir uns auf den Weg machen. Die bevorstehende Trennung von meinen besten Freunden, wozu ich inzwischen auch Grimmt und Dexter zählte, ließ mich traurig werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich sie nie wiedersehen würde, war sehr hoch.
Jake hatte versprochen, mir dabei zu helfen, ihnen die Nachricht von meiner bevorstehenden Abreise beizubringen. Dieses Gespräch wollte ich allerdings so weit wie möglich hinausschieben.
Sie waren alle auf der Suche nach mir gewesen, nachdem Grimmt ihnen von Dougals Besuch bei Silas erzählt hatte. Erleichtert kamen sie mir entgegen und umarmten mich. Conner sah mich mit einem undefinierbaren Ausdruck an.
Keiner getraute sich, das Geschehene oder die bevorstehenden Ereignisse anzusprechen. Offensichtlich hatten alle Angst davor.
So nahmen wir unsere Beschäftigungen wieder auf, die wir vor Silas’ Ankunft getätigt hatten. Wir bemühten uns etwas Normalität zu schaffen. Allerdings war die gelöste Stimmung dahin.
Grimmt, Jake und Dexter wollten das Boot heute unbedingt fertig stellen. Sie waren fleißig bei der Sache. Sally und ich lagen auf einer Decke in der Sonne und dösten vor uns hin. Ich machte mir mit geschlossenen Augen darüber Gedanken, was das Schicksal wohl für mich geplant hatte.
„OH . . . MEIN . . . GOTT!“, stöhnte Sally plötzlich auf.
Neugierig öffnete ich die Augen und folgte ihrem Blick. Sie schaute bewundernd in Jakes Richtung.
Er hatte sich gerade sein Shirt ausgezogen, um sich mit Wasser etwas zu erfrischen. Der Bund seiner Hose lag ihm locker auf der Hüfte, was ungeheuer sexy wirkte.
Wir saßen mit offenen Mündern da und musterten ihn.
Jake hatte die Figur eines durchtrainierten Kriegers. Ich hatte die Härte seiner Brust schon oft gespürt, aber sie jetzt so makellos vor mir zu sehen, verschlug mir die Sprache. Wassertropfen rannen an ihr herunter und perlten ab. Seine Arm- und Bauchmuskeln arbeiteten unter der körperlichen Anstrengung beim Schlagen des Holzes. Die Sonne schien seine leicht gebräunte Haut regelrecht zu streicheln.
Meine Atmung und mein Puls beschleunigten sich vor Verlangen nach ihm. Wenn ich ihn jetzt nicht sofort berühren konnte, drehte ich durch.
Sally himmelte ihn offenkundig an. Ich versuchte sie in die Schranken zu weisen, indem ich sie anstieß.
„Schuldigung!“, nuschelte sie. Sie sah eine Millisekunde zu mir, um dann weiter Jake zu beobachten.
Ich seufzte auf. Irgendwie konnte ich es ihr ja nicht einmal verübeln.
Deprimiert stand ich auf und bemühte mich, Sally das Sichtfeld zu verdecken, als ich auf Jake zulief.
„Kann ich euch noch etwas helfen?“, fragte ich nervös, ohne den Blick von seinem faszinierenden Oberkörper nehmen zu können.
Jake bemerkte es. Er zog neckend die Augenbrauen nach oben und lächelte mich schelmisch an.
Es tat schon fast weh, ihn nicht berühren zu dürfen.
„Nein, Sam. Das hier ist keine Arbeit für dich.“ Seine Augen schienen mich zu fesseln. „Kann ICH dir irgendwie helfen?“, flüsterte er mir zärtlich zu.
Jetzt machte er sich auch noch über mich lustig.
„Das kannst du tatsächlich“, murmelte ich, „indem du dein Shirt wieder anziehst!“
„Mir ist aber
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