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Verwechslungsspiel in Griechenland

Verwechslungsspiel in Griechenland

Titel: Verwechslungsspiel in Griechenland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Brooks
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Wohlergehen wir verantwortlich waren! Es hat Andreas zutiefst erschüttert.”
    Christina unterbrach sich und wischte sich winzige Schweißperlen von der Oberlippe. Der Bericht verlangte ihr offensichtlich viel ab. “Dimitrios, der Caroline sehr liebte, hat sie sofort gebeten, seine Frau zu werden.” Rias Magen krampfte sich zusammen. “Caroline lachte ihm jedoch ins Gesicht. Vor uns allen lachte sie ihn aus. Dann teilte sie uns mit, dass sie längst verlobt sei. Für sie war Dimitrios nichts als ein angenehmer Zeitvertreib gewesen.”
    Christina beugte sich ein wenig vor und ergriff Rias Hand. “Weißt du, in Griechenland lassen sich die Mädchen vor der Heirat nicht mit Männern ein. So etwas tut nur eine bestimmte Sorte Frau. Dass eine junge Frau aus guter Familie sich so verhalten konnte, war für Dimitrios unbegreiflich. Er hatte geglaubt, Caroline würde das Gleiche wie er empfinden. Er war noch jung und sehr naiv.”
    Ria atmete tief ein. Worauf wollte Christina hinaus? “Natürlich haben wir Caroline sofort nach Hause geschickt. Drei Tage später hatte mein Mann einen schweren Herzanfall und starb in meinen Armen.” Christina verzog das Gesicht schmerzlich. “Dimitrios gab sich die Schuld daran. Später erklärte uns der Arzt, Andreas sei schon lange herzkrank gewesen und habe ohnehin jeden Tag sterben können. Trotzdem war Dimitrios fest davon überzeugt – und vielleicht ist er es immer noch –, dass der Schock Andreas umgebracht hat.” Christina stand langsam auf, wobei sie sich schwer auf den Toilettentisch stützte.
    “Du siehst Caroline sehr ähnlich, Poppy.” Entsetzt sah Ria zu ihr auf. “Sie hat die gleiche ungewöhnliche Haarfarbe wie du und auch eine ähnliche Figur. Ihre Augen sind blau, und sie ist etwas größer als du, aber ansonsten könntet ihr Schwestern sein. Bei deiner Ankunft hat mir das im ersten Moment einen richtigen Schock versetzt.”
    Also das ist es!, dachte Ria. Sie hatte nie eine Chance gehabt! Wegen dieser längst vergangenen Tragödie hatte Dimitrios sie von Anfang an abgelehnt. Ihr Aussehen hatte ihn an Caroline erinnert, und die Art, wie Poppy Nikos behandelt hatte, hatte ihn noch in seiner Meinung bestärkt.
    “Du musst das verstehen”, fuhr Christina bittend fort. “Ich will nicht, dass das Verhältnis zwischen Nikos und dir darunter leidet. Wenn Dimitrios dich erst besser kennt, wird er bestimmt einsehen, dass du anders als Caroline bist. Er braucht einfach Zeit, sich an die Situation zu gewöhnen. Dimitrios ist sehr empfindsam.”
    “Ja, natürlich”, erwiderte Ria zerstreut. In Gedanken war sie noch immer bei Christinas Geschichte.
    Freundlich legte Christina ihr eine Hand auf die Schulter, und einen Moment lang war Ria dicht davor, ihr alles zu gestehen, doch etwas hielt sie davon ab. Was würde Dimitrios denken, wenn er erfuhr, dass sie ihn belogen hatte? Dass sie ihn zum Narren gehalten hatte wie damals Caroline? Würde er sie nicht noch mehr als bisher hassen? Bei der Vorstellung erschauerte sie vor Furcht. Sie musste entkommen, bevor er die Wahrheit herausfand!
    “Aber ich liebe ihn doch!”, sagte sie kaum hörbar, nachdem Christina gegangen war. “Wie kann ich einen Mann lieben, der mich hasst?” Sie fand keine Antwort darauf. Lange blieb sie reglos sitzen und betrachtete sich im Spiegel, während ihr Tränen über die Wangen liefen. Wäre sie doch nur hässlich und abstoßend zur Welt gekommen!
    Beim Abendessen herrschte bedrückende Stimmung. Zu dritt saßen sie um einen riesigen Tisch aus poliertem Holz, und jeder schien in Gedanken vertieft. Ria brachte kaum einen Bissen von dem köstlichen Essen herunter. Ihre Kehle fühlte sich wie zugeschnürt an.
    “Musst du etwa Diät halten?”, fragte Dimitrios missbilligend. “Ich weiß, dass Mannequins auf ihre Figur achten müssen, aber wenn du so weitermachst, wirst du noch völlig vom Fleisch fallen!” Geringschätzig betrachtete er Rias schlanke Gestalt.
    “Dimitrios!” Christina hatte bemerkt, wie verlegen sein Blick Ria machte.
    “Nein”, antwortete Ria rasch. “Ich bin einfach nicht hungrig. Trotzdem, es schmeckt wundervoll.”
    Rosa war wirklich eine hervorragende Köchin. Als Vorspeise gab es in Wein und Honig eingelegte Obstscheiben, dann folgte eine köstliche Reispfanne mit Garnelen, Krebsen und anderen Meeresfrüchten, dazu in dünne Scheiben geschnittenes braunes Knoblauchbrot und als dritten und vorletzten Gang frischen grünen Salat, Kartoffelbällchen in einem Mantel aus

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