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Verwechslungsspiel in Griechenland

Verwechslungsspiel in Griechenland

Titel: Verwechslungsspiel in Griechenland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Brooks
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Einkommens aus anderen Wirtschaftszweigen, aber die Fabrik ist immer noch in Betrieb. Die Männer hier sind sehr stolz auf ihren Beruf. In einer so kleinen, eng verflochtenen Gemeinschaft ist das sehr wichtig.”
    “Das kann ich mir vorstellen.” Nikos’ Familie musste viel reicher sein, als Ria geahnt hatte.
    “Außerdem will ich nicht, dass meine Kinder ihre Herkunft vergessen.”
    “Deine Kinder?”, wiederholte Ria mit unsicherer Stimme. Er lächelte leicht. “Das war nicht wörtlich gemeint. Bisher habe ich noch keine.” Während er sprach, kam er langsam den Garten herauf. “Bitte geh doch in die Küche und sag Rosa, sie soll mir Kaffee und Brötchen in den Garten bringen. Ich bin zu hungrig, um vor dem Essen zu duschen. Falls du noch nicht gefrühstückt hast, kannst du mir gern Gesellschaft leisten.”
    Er verschwand in dem niedrigen Anbau, in dem die riesigen Gefriertruhen untergebracht waren. Gestern Abend hatte Christina Ria erklärt, dass sie sich die meisten Vorräte vierteljährlich liefern ließen, sodass sie für den täglichen Bedarf praktisch von Nachschub unabhängig waren.
    Bis Dimitrios zurückkam, war das Frühstück fertig. Während Ria mit ihm heißen, süßen Kaffee trank und warme Brötchen aß, dachte sie traurig daran, dass man sie fast für ein jungverheiratetes Paar halten konnte, das gemeinsam den wundervollen Tag begann. Schon stand die Sonne hoch am azurblauen Himmel, und die Berge in der Ferne begannen im Dunst zu verschwimmen. Sanfter Wind strich Ria durchs Haar, das im hellen Licht wie Seide glänzte.
    Was für ein schöner Tag!, dachte Ria und seufzte leise.
    “Das klang, als wärst du auch besser fischen gefahren”, bemerkte Dimitrios trocken. “Nichts klärt die Gedanken so gut wie eine Nacht auf See.”
    “Ich glaube nicht, dass das Parfum zu mir passen würde.” Sie rümpfte leicht die Nase und deutete auf die Blut- und Schmutzflecken auf seinem Hemd.
    “Eins zu Null für dich!” Lachend sah er sie an. “Danke, dass du mich so lange ertragen hast. Ich werde dich jetzt von meiner übel riechenden Gegenwart befreien, damit du die letzte Tasse Kaffee ungestört genießen kannst. Sollen wir in einer Stunde aufbrechen?” Er stand auf und streckte sich.
    Obwohl Ria insgeheim die ganze Zeit gehofft hatte, dass Dimitrios auf seinen gestrigen Vorschlag zurückkommen würde, war sie doch überrascht. Aus großen grauen Augen sah sie ernst und fragend zu ihm auf.
    “Ich verspreche dir, mich gut zu benehmen”, fuhr er spöttisch fort. “Christina wäre enttäuscht, wenn wir nicht fahren. Sie möchte, dass du Griechenland besser kennenlernst.”
    Das klang so gelangweilt, dass es Ria einen Stich versetzte. Die Aussicht, einen ganzen Tag mit ihr zu verbringen, schien ihm überhaupt nicht zu gefallen. Und sie konnte ihm noch nicht einmal einen Vorwurf daraus machen. “Ich werde in einer Stunde fertig sein”, sagte sie kühl.
    “Nimm’s nicht so schwer”, riet er ihr bissig. “Nikos kommt bestimmt bald nach Hause. Er wird mit Freuden alles tun, was du von ihm verlangst.”
    “Ich will nichts von ihm.”
    “Bist du sicher?” Durchdringend schaute er sie an. “Möchtest du die Beziehung zu ihm nicht doch wieder aufleben lassen, jetzt da du weißt, wie er lebt und was er dir alles bieten kann?”
    Stolz hob sie den Kopf. “Völlig sicher. Ich bin keine Mitgiftjägerin. Wie reich oder arm Nikos ist, ändert nichts an meinem Entschluss.” Ihr bestimmter Tonfall ließ keinen Zweifel zu.
    “Und was hast du beschlossen?” Obwohl seine Miene verschlossen war, spürte Ria, dass er gespannt auf ihre Antwort wartete.
    “Selbst wenn Nikos der einzige Mann auf der Welt wäre, würde ich ihn nicht nehmen.” Dimitrios zuckte leicht zusammen. “Es tut mir leid”, fuhr sie fort, “aber du hast mich gefragt.”
    “Das habe ich in der Tat getan.” Zu ihrer eigenen Überraschung lächelte er sie so freundlich an, dass ihr ganz warm ums Herz wurde. “Ich muss mich bei dir entschuldigen.” Völlig verblüfft schaute sie ihn an. “Christina hat mir gestern Abend klar gemacht, was sie von meinem Benehmen hält.”
    “Oh!” Mehr brachte Ria nicht hervor.
    “Ich habe mich in meinem Urteil wohl zu sehr durch die Vergangenheit beeinflussen lassen”, fuhr er steif fort. “Du und Nikos, ihr müsst eure Probleme ohne fremde Einmischung lösen. Schließlich ist er kein kleiner Junge mehr. Wahrscheinlich habt ihr beide Fehler gemacht.” Es klang, als wollte er vor allem sich

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