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Verwegene Herzen (German Edition)

Verwegene Herzen (German Edition)

Titel: Verwegene Herzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Lofty
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war der jüngere Bruder des Earl of Whitstowe und meines verstorbenen Vaters. Und ja, er wäre der Erbe, sollten mein Cousin und ich versterben.“ Er seufzte tief, wie ein geschlagener Mann. „Aber Gilbert ist seit drei Jahren tot.“
    „Das ist unmöglich. Er … er …“ Sie begriff, und Empörung stieg in ihr auf. „Er hat mich belogen. Er stand neben mir und hat sich etwas ausgedacht, weil ich nicht sehen und ihn daher nicht korrigieren konnte.“
    „Meg, dafür muss es eine Erklärung geben“, sagte Will.
    Dann erinnerte sie sich an etwas, und diese Erinnerung traf sie mit einer solchen Macht, dass sie zusammenzuckte. Die Verdachtsmomente fügten sich wie zu einem großen Puzzle voll schrecklicher Einzelheiten zusammen. „In der Nacht in meiner Hütte, ehe wir nach Nottingham aufbrachen, übernahm er die Verantwortung für Eure Pflege, Milord. Die Menge Eisenhut, die er Euch verabreichte – ich war besorgt genug, um ihn deshalb zur Rede zu stellen.“
    Wills Stimme war jeglicher Wärme beraubt, als er jetzt sprach, und er rieb angespannt mit der Hand über Megs Rücken. „Milord, wäret Ihr bei dem zweiten Angriff auf der Landstraße gestorben oder an Euren Wunden, wer hätte dann Windhearst geerbt?“
    „Dryden.“
    „Aber wir haben vermutet, dass das Finchs Werk war. Er gab Carlisle die Anweisung, den Hinterhalt zu befehligen, bei dem Lord Whitstowe ermordet wurde. Und vermutlich griffen Finchs Männer Euer Gefolge an, Milord, und tarnten den Angriff als den von Geächteten.“
    „Wir müssen davon ausgehen, dass sie Verbündete waren“, beschied Monthemer mit heiserer Stimme. „Ich fühle mich wie ein Verräter, wenn ich so etwas über einen Verwandten sage, aber es gab zu viele Zufälle, vor allem wenn man seine finanziellen Schwierigkeiten mit in Betracht zieht.“
    Meg schluckte. „Welche Schwierigkeiten?“
    „Lord Whitstowe war beinahe bankrott. Er hatte Arthurs Anspruch auf den Thron gegen Prinz John unterstützt, und das mit aller Kraft.“
    „Bei allen Heiligen“, flüsterte Will.
    Robins Schritte knirschten auf dem Kies, als er von dem nahe gelegenen Schießstand herüberkam. Er räusperte sich. „Verzeiht die Unterbrechung.“
    „Was weißt du darüber, Onkel?“
    „In seinen letzten Tagen äußerte Richard seine Besorgnis über Whitstowes Einfluss in den Midlands“, sagte er. „Der Earl unterstützte Arthurs Anspruch auf den Thron, weil John den Krieg in Frankreich weiterführen wollte und dafür vom Adel Armeen und Geld einforderte. Das wollte Whitstowe nicht. Arthur wäre in Frankreich auf seinen Besitztümern geblieben und hätte die englischen Barone in Ruhe gelassen.“
    „Und mein Cousin war nie ein Politiker“, sagte Monthemer. „Ihm wäre es völlig egal, wer König wird.“
    „Vielleicht haben seine Motive gar nichts mit Einfluss oder Politik zu tun.“ Will beugte sich vor und fuhr sich mit den Händen durchs Haar. „Warum sollte er sich mit einem bescheidenen Erbe begnügen, wenn er doch viel mehr haben könnte?“
    „Das erklärt ihre Suche nach einem Alchemisten, und warum er mich unbedingt nach Nottingham begleiten wollte.“ Meg fühlte sich am ganzen Körper steif und starr. „Wir glaubten, er hätte sich feige verhalten, als sein Vater getötet wurde …“
    „… genau wie im Verlies“, warf Will finster ein. „Bei allen Heiligen, bei dem Zusammenstoß mit Carlisle habe ich ihm das Leben gerettet. Ich hätte ihn seinen betrügerischen Machenschaften überlassen sollen.“
    Meg umklammerte seinen Oberarm. „Was hatte er in dem Brief geschrieben?“
    Will rückte ein Stück von ihr ab und zog den Brief aus seiner Tunika. Gespannte Stille lag in der Luft. Er räusperte sich. „Kommt, um sie zu holen, wenn Ihr bereit seid.“
    „Das klingt mehr nach einer Herausforderung als nach einer Einladung“, meinte Robin.
    „Das stimmt“, sagte Will.
    „Er hat all das geplant?“ Meg fühlte, wir ihr Herz heftig gegen ihre Rippen schlug. „Und wir haben ihm Ada überlassen.“
    Will nahm sie in die Arme und wartete, bis ihre Anspannung etwas nachließ. Sie weinte nicht, aber sie zitterte am ganzen Körper. „Wir werden einen Weg finden, Meg. Ich verspreche es.“
    Der Ausdruck auf ihrem Gesicht gab ihm das Gefühl, ganz klein zu sein. Er glaubte selbst nicht, was er sagte. Sie ebenso wenig.
    „Oh Will, es tut mir leid.“
    Er runzelte die Stirn. „Tatsächlich?“
    „Ich – Dryden. Ich habe ihm vertraut.“ Sie erschauerte und umfasste ihre

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