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Verwegene Herzen (German Edition)

Verwegene Herzen (German Edition)

Titel: Verwegene Herzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Lofty
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Weg zu gehen, und kehrte schnell in sein Schlafgemach zurück.
    Meg lag da im Halbschlaf, das Kleid bis zu den Hüften hochgeschoben, und wirkte erneut verführerisch auf ihn. Doch die Wunden an ihren Händen mäßigten sein Verlangen. Er hatte gehofft und gespielt, und sie hatte im Wald zu ihrer Kraft zurückgefunden, hatte die Melancholie abgelegt, die ihre Genesung verhindert hatte. Dass sie zu ihm mit einem gesunden Geist zurückgekehrt war, steigerte nur noch seinen Wunsch, auch ihren Körper zu heilen. Er brauchte sie. Sie hatten zu viel durchgemacht, um noch mehr glückliche gemeinsame Stunden zu verpassen.
    Er kniete neben dem Strohsack nieder, tauchte das Tuch in warmes Wasser und wusch ihr das Gesicht. Sie lächelte im Halbschlaf, seufzte leise. Behutsam und sorgfältig wischte er den Schmutz und das Blut ab, bis ihre Haut klar und rein zu sehen war. Das sanfte Glühen des Feuers verlieh den sauberen Stellen einen goldenen Glanz, und sie sah aus wie eine heidnische Göttin in Gestalt einer Menschenfrau.
    Er rieb mit dem Tuch über ihre Fußballen, und sie setzte sich auf, öffnete die Augen und erschauerte. Dann lachte sie und zuckte zurück. Jetzt hielt er ihr Fußgelenk fest und wischte mit dem Tuch über ihre Beine. Je höher er dabei kam, desto heftiger schlug sein Herz, desto lauter rauschte ihm das Blut in den Ohren. Mit ein paar Handgriffen hatte er sie von ihrem Mieder befreit, und ihre Haut schimmerte nackt in dem goldenen Schein.
    Nachdem er das Tuch in der Schüssel ausgespült und ausgewrungen hatte, hielt er inne. Zwischen den Beinen sollte sie sich selbst waschen, das schien ihm eine zu intime Aufgabe zu sein, selbst nach dem, was sie soeben miteinander geteilt hatten.
    „Du bist fast fertig, Scarlet.“
    Er leckte sich die Lippen. Plötzlich fühlte sich sein Mund ganz trocken an. „Bist du sicher?“
    „Ja“, flüsterte sie und errötete.
    Er rieb mit dem Tuch über Megs dunkle Locken, bewegte sich dabei zwischen Waschen und Liebkosen. Sie seufzte, hielt die Augen geschlossen, und ihr ganzer Körper schien um mehr zu bitten. Aber noch immer waren ihre Hände nicht versorgt. Er beendete die Säuberung, so schnell es seine zitternden Finger nur zuließen, und wollte sie verbinden, ehe er sich wieder ihren gemeinsamen Vergnügungen zuwandte.
    Sie zog die Beine an, setzte sich auf und reichte ihm ihre Hände. Behutsam öffnete er die Fäuste. Während er sie wusch, liefen ihr Tränen über die Wangen. Dann seufzte sie leise.
    „Tut mir leid“, sagte er.
    „Mir nicht“, erwiderte sie. „Jetzt kann ich gesund werden.“
    Er berührte ihre Unterlippe und küsste sie dort. „Das können wir beide.“
    Jede weitere Geste entlockte ihr einen Aufschrei, ein Wimmern, ein Schluchzen. Jede weitere Geste fügte auch ihm Schmerzen zu. Doch schnell waren sie fertig, und ihre Wunden waren versorgt und verbunden.
    Erleichtert seufzte sie auf und kroch nackt unter die Decke. „Und jetzt?“
    „Ich kann dir Al-Rhazi vorlesen“, sagte er und legte sich neben sie.
    „Innerhalb von vierzehn Tagen hast du Arabisch gelernt?“
    „Arabisch?“
    „Was du nicht alles für mich tust. Jetzt muss ich Ada nicht mehr darum bitten.“
    „Vielleicht fällt mir etwas anderes ein, mit dem wir uns die Zeit vertreiben können.“ Er umfasste ihre Brust.
    „Nein, wirklich, ich meinte unsere Zukunft. Unser Leben.“
    „Wir haben das alles hier nicht sehr gut geplant, oder?“
    Sie presste ihr Gesicht in seine Halsbeuge. „Vielleicht nicht.“
    Er starrte auf das Licht, das über die Decke zuckte, und lauschte dem heimeligen Knistern des Feuers. Der Unterschied zwischen diesen kleinen Flammen und der Feuersbrunst, der sie entkommen waren – er konnte nicht verstehen, wie sie das alles überleben konnten. Er hatte genug davon. Er wollte nur noch Meg, hier in seinen Armen.
    „Morgen werden Robin und ich noch einmal miteinander sprechen“, sagte er.
    „Tatsächlich? Alles ist verziehen?“
    Die kurze Zeit, die er mit Robin im Garten verbracht hatte, ließ ihn hoffen. Beide waren sie voller Stolz und hatten nur ein paar Sätze zustande gebracht, aber es war ein Anfang. Der nächste Tag würde neue Chancen bieten, die er nicht ungenutzt verstreichen lassen wollte. „Ich glaube schon, ja. Wir können es ihm und Dryden überlassen, Finch zu bestrafen.“
    „Du willst damit nichts mehr zu tun haben?“
    „Sehnst du dich nach Rache, Meg?“
    Schweigend lag sie da. Kurzes Haar umrahmte ihr Gesicht, das sie auf seine

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