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Verwegene Herzen (German Edition)

Verwegene Herzen (German Edition)

Titel: Verwegene Herzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Lofty
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Brust gelegt hatte. „Überlassen wir sie der Justiz“, meinte sie schließlich. „Ich brauche dich. Und Ada. Ich muss einen Weg finden, ihr dies hier zu erklären.“
    „Um dich mit ihr auszusöhnen?“
    „Wenn du dich mit Robin versöhnen kannst, dann schaffe ich es, Ada zu erreichen. So lautete die Vereinbarung, oder?“
    Lächelnd erinnerte er sich an vergangene Zeiten, in denen es ihm Spaß gemacht hatte, sie zu provozieren. Die Menschen, die sie einst gewesen waren, erschienen ihm jetzt so hoffnungslos und verzweifelt.
    „Nun gut“, sagte er. „Dort fangen wir an. Morgen reisen wir nach Bainbridge.“
    „Morgen.“
    „Ja.“
    Sie zog ein Knie hoch, streifte seine erregte Männlichkeit, seinen Bauch. Dann küsste sie seinen Hals und sog daran. „Bis dahin sind es noch viele Stunden.“
    „Ja.“

35. Kapitel
    Verräter warst du, dein Leben lang.
    Ich sage, das muss ein Ende haben.
    „Robin Hood and Guy of Gisborne“
    Ballade, 15. Jahrhundert
    T  räge genoss Meg den Tag, der vermutlich der letzte war, ehe der Winter endgültig Einkehr hielt. Sie saß auf einer Bank im Garten, den Kopf dem Himmel zugewandt. Die Sonne besaß nicht viel Kraft, doch sie spürte die Wärme auf ihrer Haut. Eine Trägheit, die von zu wenig Schlaf und zu viel Lust zeugte, erfüllte sie mit Mattigkeit, die jede noch so kleine Bewegung zu einer großen Anstrengung machte.
    Auf dem Bogenschießplatz taten Will und Robin ihr Möglichstes, sich gegenseitig den Stolz zu nehmen. Sie hörte ihre groben Scherze und Beleidigungen, mit denen sie wetteiferten, aber auch die Heiterkeit, die darunter lag, und das erfreute ihr Herz. Später am Tag wollten sie sich auf den Weg nach Bainbridge machen. Sie würde ihre Schwester wieder sehen und dafür sorgen, dass alles ins Lot käme. Zufriedenheit erfüllte sie, erfüllte ihre Seele und vertrieb den letzten Rest von Bitterkeit.
    Der Klang von Schritten und eine klirrende Rüstung unterbrachen ihre Gedanken. Will hielt mitten in seiner letzten Bemerkung inne und rief Monthemer einen Gruß zu. Meg richtete sich auf. Ihr Rücken war verspannt, und ihre wunden Schenkel verursachten ihr einen süßen Schmerz.
    Will bot ihr seinen Arm und stellte sie einander vor. Nachdem sich Robin entschuldigt hatte und auf den Bogenschießplatz zurückgekehrt war, setzten die übrigen drei sich auf zwei Bänke. „Freut mich, Euch zu sehen, Monthemer, und das in einer besseren Verfassung als bei unserer letzten Begegnung“, sagte Will. „Wie geht es Euch?“
    „Ich bin genesen. Ich danke Euch beiden für die Fürsorge, die Ihr mir habt angedeihen lassen.“
    Meg legte den Kopf schräg und wunderte sich über den ernsten Klang seiner Stimme. „Es war uns eine Ehre, vor allem in Anbetracht der Hilfe, die Ihr uns angeboten habt.“
    „Was führt Euch hierher?“ Wills Stimme klang besorgt. Er musste dasselbe gehört haben wie Meg, oder vielleicht hatte er noch mehr Anzeichen dafür auf Monthemers Gesicht gesehen. Das Gefühl von zufriedener Ruhe verschwand allmählich.
    „Ich bin gekommen, um zu fragen, ob Ihr Nachricht von meinem Cousin erhalten habt. Auf keinen der Briefe, die ich nach Bainbridge geschickt habe, hat er bisher geantwortet.“
    „Vor ein paar Tagen erreichte mich ein Brief von ihm“, entgegnete Will. Rasch berichtete er von ihrer Flucht aus Nottingham, und dass Dryden mit Ada gegangen war. „Wie der Zufall es will, haben wir geplant, heute Nachmittag nach Bainbridge aufzubrechen.“
    Meg runzelte die Stirn. „Milord, vermutet Ihr einen Gewaltakt gegen ihn? Müssen wir uns Sorgen um Adas Sicherheit machen?“
    „Ich weiß nicht, was ich vermuten soll“, erklärte Monthemer. „In den letzten Wochen sahen die männlichen Mitglieder meiner Familie sich einigen Gefahren ausgesetzt, und dass er nicht antwortet, hat mein Misstrauen erregt.“
    „Vielleicht solltet Ihr nach Gilbert fragen“, sagte Meg. „Wisst Ihr, wo er sich aufhält?“
    Monthemer holte hörbar Luft. „Gilbert?“
    „Ich bin sicher, dass sein Name so lautete. In Nottingham Castle hat Dryden im Gefolge des Sheriffs den jüngeren Bruder seines Vaters erkannt, und dieser Bruder hieß Gilbert. Er fürchtete um seine Sicherheit, und auch um die Eure, denn wenn Ihr beide tot seid, würde Gilbert das Erbe der Familie antreten.“ Sie zögerte. Spannung erfüllte die Luft. „Irre ich mich?“
    Will drückte ihren Arm fester, und sein Unbehagen übertrug sich auf sie.
    „Ja“, sagte Monthemer. „Sein Name war Gilbert, er

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