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Verwöhne mich mit Zärtlichkeit

Verwöhne mich mit Zärtlichkeit

Titel: Verwöhne mich mit Zärtlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BJ James
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saß nun bereits seit Stunden in der sengenden Sonne auf dem Pferd und hatte noch kein einziges Mal gequengelt. Als der Pfad nun durch felsiges Gelände führte, erforderte er größte Aufmerksamkeit. Doch nicht so viel, dass Jefferson sich nicht hätte ausmalen können, wie es wäre, selbst einen Sohn zu haben. Oder eine Tochter.
    Noch ehe er sich über diesen für ihn erstaunlichen Gedanken hätte wundern können, erklärte Marta, dass sie am Ziel seien.
    Still und weit lag die Ebene vor ihnen, nur das Säuseln des ständigen Windes war zu hören. Nichts regte sich ringsum, und obwohl sie stundenlang geritten waren, schienen die Berge nicht näher gerückt zu sein. Plötzlich fand Jefferson die herbe Schönheit dieser Landschaft bedrohlich.
    Hatte Marta sich geirrt? Hier konnte doch nicht der Treffpunkt sein? Oder war etwas schiefgegangen? War Menendez aufgetaucht?
    “Marissa.” Trotz der brennenden Sonne fröstelte Jefferson, als er ihren Namen flüsterte.
    Auf einmal erhob sich ein Mann, der unter einem überwachsenen Felsvorsprung gesessen hatte. Er trug nicht die weiten Hosen der Gauchos, doch sein flacher, breitkrempiger Hut und seine ganze Art ließen wenig Zweifel daran, dass er einer der berühmten Gauchos der argentinischen Pampa war.
    Das musste Juan sein. Einen Moment später trat Marissa aus der spärlichen Vegetation neben den überhängenden Steinen.
    “Ich bin hier, Jefferson.”
    Jefferson stockte der Atem. Ihm wurde der Mund trocken, und sein Herz begann heftig zu klopfen. Eine Frau, ganz anders als die Frau, an die er sich erinnerte, aber ebenso schön, wartete dort drüben auf ihn.
    Ihr braunes Haar war kürzer geschnitten. Kein Schal bändigte ihre seidigen, knapp schulterlangen Locken. Sie trug einen ähnlichen Hut wie ihr Begleiter. Ihr Gesicht war schmaler als früher, ihre Augen konnte er unter der breiten Hutkrempe nicht genau erkennen.
    Sie war auch sehr schlank geworden, vermutlich durch die jüngsten Strapazen. Eine dunkle Lederhose und hohe Stiefel betonten ihre langen Beine und ließen sie noch größer wirken. Dazu trug sie eine etwas hellere Lederweste über einer schlichten Hemdbluse.
    Auf seinen Sattelknauf gestützt, kaum gewahr, dass Marta, Juan und sogar Alejandro ihn beobachteten, fragte Jefferson: “Bist du in Ordnung?”
    Marissa senkte den Blick. Nach einem Moment hatte sie sich jedoch gefasst und lächelte ihn zögernd an. “Ich werde es sein”, erwiderte sie leise. “Jetzt, wo du da bist.”
    Er saß ab, und im nächsten Moment lag sie in seinen Armen. “Jetzt bist du in Sicherheit, Sweetheart”, murmelte er in ihr Haar, nachdem ihr Hut in den Staub gefallen war.
    Marissa schmiegte sich an ihn, atmete tief seinen Duft ein und genoss seine sanfte Berührung. Beides hatte sie nie vergessen. “Ich hatte Angst, dass dir meine Nachricht egal sein könnte. Dass du nicht kommen würdest.”
    Er hob ihr Kinn an, um ihr tief in die Augen zu sehen. “Ich hab es dir versprochen, Marissa. Erinnerst du dich? Falls du mich je brauchst …”
    “Ich werde für dich da sein”, ergänzte sie. “Und du bist gekommen. Ich hätte das Versprechen eines so besonderen Freundes nie anzweifeln dürfen. Gleichgültig, wie lange es her ist.” Sie lachte leise, und dabei liefen ihr Tränen über die Wangen. “Erst Juan und Marta, jetzt du, Jefferson. Freunde, die ihr Leben für mich riskieren. Das verdiene ich gar nicht.”
    “Doch.” Jefferson zog sie wieder an sich, weil der Anblick ihrer Tränen ihn schmerzte. “Das verdienst du sehr wohl.”
    Er merkte, dass Juan und Marta beiseitegegangen waren, um das Wiedersehen alter Freunde nicht zu stören. Aber schon war in der Ferne ein Hubschrauber zu hören, der schnell näher kam. Auch wenn er Marissa am liebsten ewig in den Armen gehalten hätte, es musste einiges erledigt werden.
    Jefferson nahm sie bei der Hand, um mit ihr zu Juan und Marta hinüberzugehen. Erst jetzt erkannte er, dass der merkwürdige Steinvorsprung Teil einer Ruine war. Eines Wohnhauses vielleicht.
    Marissa hatte hier in den Wochen seit dem Flugzeugabsturz Schutz gefunden. Aber wo konnte diese kleine Familie Schutz finden? Wer würde ihnen helfen, falls ihnen Gefahr drohte? Jefferson kannte die Antwort. Simon und seine Leute von
The Black Watch
würden den Elias eine Zuflucht bieten. Und er, Jefferson Cade.
    Er wandte sich an Juan und Marta, während das Brummen der Rotoren immer lauter wurde. “Das sind die Männer, auf die wir warten. Im Hubschrauber ist auch

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