Verwöhne mich mit Zärtlichkeit
schnell entdeckt, in den falschen aus Desinteresse weggeworfen werden können. Zum Glück war sie schließlich doch bis zu ihm gelangt.
Ja, es hatte einer großen Portion Glück und guter Freunde bedurft. Aber die Sache war noch nicht ausgestanden, solange Menendez und seine Helfershelfer weiterhin ihren Geschäften nachgingen. Rücksichtslos, korrupt, versessen auf Macht und Reichtum.
Voller Zorn dachte Jefferson daran, was Marissa alles verloren und durchgemacht hatte. Doch dann gewannen andere Gefühle die Oberhand. Er wurde von tiefer Sehnsucht nach ihr ergriffen. Er verzehrte sich danach, sie wieder in den Armen zu halten, sie leidenschaftlich zu küssen. Am liebsten hätte er ihr die Welt zu Füßen gelegt, eine bessere, sicherere Welt.
Doch da er das nicht konnte, würde er wenigstens alles tun, um ihr Leben so sicher wie möglich zu machen.
Momentan war sie hier im Tal am sichersten, umgeben von Männern, die für sie und ihre Freunde ihr Leben riskierten.
Hier in diesem Tal, das nicht nur schön, sondern praktisch uneinnehmbar war, war Simon McKinzie zu Hause. Auch David Canfield lebte hier, der erste Mann, den Simon für
The Black Watch
angeworben hatte, und der hier in seiner Abwesenheit nach dem Rechten sah.
David Canfield, der sich inzwischen aus der Organisation zurückgezogen hatte, war das große Vorbild für alle Männer, die ihm nachfolgten. Jeffersons Gedanken schweiften zu Raven, Davids liebenswürdiger Frau, die Marissa, die Elias und besonders Alejandro mit offenen Armen willkommen geheißen hatte.
In Kürze müsste der Hubschrauber das letzte Mitglied der
Black Watch
einfliegen, das Simon herzitiert hatte. Dann würden sie alle weiteren Pläne in die Tat umsetzen.
Bis dahin würde er weiterhin ein wachsames Auge auf Marissa haben. Was beschäftigte sie nur, während sie gedankenverloren am See spazieren ging? Er hatte damit gerechnet, dass sie nach den Ereignissen der vergangenen Tage völlig durcheinander wäre, Trauer bewältigen musste und gewisse Schuldgefühle, von denen Juan gesprochen hatte. Doch dass sie sich völlig in sich zurückzog, deutete auf etwas anderes hin. Auf etwas, mit dem sie allein fertigwerden wollte. Wobei klar war, dass das, was so schwer auf ihr lastete, sie langsam auffraß.
Was hast du, Marissa, fragte er sich. Was schmerzt dich so sehr, und wie kann ich dir helfen? Doch ihm war bewusst, dass er sehr wenig tun konnte. Außer sein Verlangen unterdrücken und die tiefe Sehnsucht in seinem Herzen ignorieren. Wie jetzt würde er aufpassen, dass ihr nichts geschah, er würde sich gedulden. Doch eines Tages – falls dieser Tag je kommen sollte – würde er ihr sein Herz öffnen.
Das Gelächter von Alejandro und dem ein paar Jahre älteren Dare riss Jefferson aus seinen Gedanken. Gleich darauf hörte er das Geräusch, auf das er gewartet hatte.
Zeit zu gehen. Zeit, Alternativen abzuwägen und Entscheidungen zu treffen. Ein weiterer Agent war angekommen. Bei Tagesanbruch war diesmal Yancey mit dem Hubschrauber losgeflogen, um ihn abzuholen, und seine Flugkünste standen denen von Rick in nichts nach.
Jefferson überraschte diese neu entdeckte Fertigkeit seines alten Freundes aus Belle Terre nicht. Er hatte es inzwischen aufgegeben, sich über irgendetwas zu wundern, was Simon McKinzie und seine
Black Watch
betraf.
Während er ins Tal zum Haus hinunterging, fragte er sich, wer wohl noch alles zu Simons Organisation gehörte. Jericho war, nachdem er als Kontaktperson zwischen ihm, Jefferson, und Simon fungiert hatte, längst nach Belle Terre zurückgekehrt, um seinen Pflichten als Sheriff nachzukommen. Der neue Agent, ob Mann oder Frau, würde Simons Plan nun einen weiteren Schritt voranbringen.
Wie sich herausstellte, war Billy Blackhawk angekommen, der Sheriff von Silverton. Er war halb Apache und fast so hünenhaft wie Jericho.
Blackhawk reichte ihm zur Begrüßung die Hand. “Jeff. Freut mich, dass Sie es geschafft haben.”
“Sie gehören also auch dazu. Und ich dachte schon, ich würde mich über nichts mehr wundern.”
Blackhawk grinste. “Warten Sie ab, es kommt noch mehr.”
“Genau.” Yancey legte Jefferson einen Arm um die Schulter. “Da kannst du sicher sein. Simon steckt voller Überraschungen.”
“Nicht nur Simon”, murmelte Jefferson.
Wie selbstverständlich überließen Juan und Marta und die Männer, die sich in Simons Büro versammelten, die beiden Stühle direkt neben Simons Schreibtisch Marissa und Jefferson.
Marissa mied
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