Verwöhne mich mit Zärtlichkeit
wir dann unseren Weg zur Liebe und zu dem Leben, wie wir es heute miteinander teilen. So kann es auch für Sie sein, Jefferson.”
“Wenn ich behutsam vorgehe.”
“Genau.” Sie lächelte ihm aufmunternd zu. “Und jetzt sollten Sie zu Bett gehen, denn morgen erwartet Sie ein langer Tag.”
Raven war bereits auf der Treppe ihres Hauses, als Jefferson ihr nachrief: “Woher weiß ich denn, was ich tun muss?”
“Das ist ganz einfach. Hören Sie auf die Stimme Ihres Herzens, Jefferson Cade. Immer und jederzeit.”
4. KAPITEL
Als Jefferson seinen Geländewagen neben dem Hangar zum Stehen brachte, musste er an eine ähnliche Halle denken, in der der kleine Jet gestanden hatte, mit dem Rick dann über Land geflogen war. Seitdem war so viel passiert. Dabei lag dieser erste Flug erst eine Woche zurück.
Leicht erschöpft von den Zeitverschiebungen und den Ereignissen der letzten Tage sah Jefferson auf seine Uhr. Perfektes Timing, dachte er. Aber etwas anderes würde Simon McKinzie auch nicht erwarten.
Sobald er ausgestiegen war, blickte er suchend in den Himmel. “Wieder perfektes Timing”, murmelte er, als er das Flugzeug schnell erspähte.
Ein paar Minuten später landete die kleine Maschine.
Jefferson lief aufs Rollfeld und winkte Yancey zu, als sei es völlig normal für ihn, seinen alten Freund nach einem Helikopter nun ein kleines Flugzeug fliegen zu sehen. Doch bei
The Black Watch
gewöhnte man sich rasch an so manches. Und man lernte, von den Agenten dieser Geheimorganisation alles zu erwarten, auch die ungewöhnlichsten Fähigkeiten.
Als die Passagiertür aufging, war Jefferson zur Stelle, um Marissa beim Aussteigen zu helfen. Er fasste sie um die Taille und genoss es, mit ihrem Körper in Berührung zu kommen, als er sie hochhob und auf dem Rollfeld absetzte. Er gab sie nicht gleich frei, während er sich an einen anderen Tag erinnerte, eine andere Umarmung. An eine andere Gegend.
Lächelnd suchte er ihren Blick. “Willkommen in Arizona, Marissa.”
“Danke”, murmelte sie und entzog sich ihm augenblicklich.
Nicht sicher, ob sie ihm für sein Willkommen dankte oder dafür, dass er ihr den Sprung aufs Rollfeld erspart hatte, wandte sich Jefferson an Yancey, der mit einem Klemmbrett in der Hand um das Flugzeug herumging. “Hattet ihr einen guten Flug?”
“Wenn man ein so süßes Baby wie das hier fliegt …”, nachlässig warf Yancey das Klemmbrett auf den Passagiersitz und schloss die Seitentür, “… dann ist es immer ein guter Flug.”
“Ein weiterer Fall von Wartung, die nicht durchgeführt wird? Oder ein weiteres Flugzeug, das nicht zu verkaufen ist?”, fragte Jefferson gedehnt.
“Dieses ist bereits verkauft.” Wohlgefällig betrachtete Yancey die schnittige Maschine. “Ich überführe es gerade, um Patrick McCallum, einem Freund von Simon, einen Gefallen zu tun.”
“Dem schottischen Finanzier”, bemerkte Jefferson trocken. “Und nur, um ihm einen Gefallen zu tun?”
“Ja.” Schmunzelnd legte Yancey Marissa einen Arm um die Schulter. “Und dass mir
The Black Watch
für diesen Flug eine hübsche Reisebegleiterin verschafft hat, wird Patrick ganz sicher freuen.”
“Du kennst McCallum also auch.”
“Unsere Wege kreuzen sich gelegentlich.”
Yancey gab Marissa frei. Als er Jefferson zum Abschied die Hand reichte, verflog sein Schmunzeln. Er sah Jefferson fest in die Augen. “Unsere kleine Merrie ist inzwischen erwachsen. Passt also gut aufeinander auf, ihr beide. Sieh dich vor, Jeffie.”
“Worauf du dich verlassen kannst, Yance.”
Patrick McCallums neues Flugzeug war bereits wieder in der Luft und flog der Sonne entgegen, als Jefferson sich wieder Marissa zuwandte. “Wir müssen noch stundenlang fahren, bis wir den Canyon erreichen. Wir sollten also gleich aufbrechen.”
“Okay.” Marissa wollte ihr Gepäck aufnehmen, das Yancey aufs Rollfeld gestellt hatte. Doch Jefferson war schneller.
Gemeinsam gingen sie zu seinem Geländewagen, und nachdem er ihre Reisetaschen verstaut hatte, nahm er sie beim Arm und half ihr beim Einsteigen.
Marissa versteifte sich und bedankte sich wieder höflich bei ihm. Als sie dann abfahrbereit im Wagen saßen, fand sie es auf einmal viel zu intim, viel zu verlockend, mit Jefferson allein zu sein. Obwohl der Wagen kaum mit dem Baumhaus zu vergleichen war, und die karge Schönheit Arizonas nichts von der üppigen Küstenregion South Carolinas hatte, stürmten erneut Erinnerungen auf sie ein.
Erinnerungen, die verwirrende
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