Verwöhne mich mit Zärtlichkeit
Pferden auskennt und weiß, wie man eine Ranch führt.”
Billy sah Juan und Marta an. “Ich habe mit Sandy gesprochen. Sie haben den Job, Elia, wenn Sie ihn wollen. So, das wär’s. Jetzt brauchen wir nur noch eine Entscheidung.”
Seit Jefferson ihr zu Hilfe gekommen war, kämpfte Marissa einen inneren Kampf gegen Trauer und Schuld und andere tiefe Gefühle. “So weit habe ich noch gar nicht überlegt, ich weiß nicht …” Sie brach ab, um sich zu sammeln. “Am liebsten würde ich hier im Tal bleiben. Aber das könnte die Kinder der Canfields in Gefahr bringen. Ehrlich gesagt, scheint mir die Broken Spur auch keine optimale Lösung zu sein. Aber wenn es die einzige Möglichkeit ist, dann …”
Müde hob sie die Schultern. “Tut mir leid, das klingt ziemlich konfus. Ich sollte mich wohl lieber jemandem anschließen, der die Situation besser einschätzen kann.”
“Vielleicht Jefferson”, schlug Simon vor und sah fragend zu ihm.
Marissa hatte deutlich gemacht, dass sie eigentlich nicht auf die Broken Spur wollte. Aber Jefferson mochte nicht noch weiterdiskutieren. “Ich soll die Ranch noch mindestens ein Jahr führen. Dabei könnte ich die Unterstützung einer guten Pferdetrainerin wie Marissa gebrauchen.”
“Mit anderen Worten, du bietest der hübschen Lady einen Job an”, ließ sich Yancey vernehmen.
“Warum auch nicht?” Jefferson grinste. “Sie versteht jede Menge von Pferden.”
Marissa schaute von Jefferson zu den Elias. “Juan?”
Nachdem Marta kurz genickt hatte, erwiderte er: “Wir würden die Ranch gern führen, die Señor Gannon uns angeboten hat. Es wird Alejandro gefallen, wenn du in der Nähe bist, Rissa.”
Marissa holte tief Atem. Das war eine Chance, die Juan in Argentinien nie bekommen hätte. Aber wenn sie nicht auf die Broken Spur ging, würde er sie nicht ergreifen.
“Dann wäre ja alles klar.” Sie ließ sich ihre Ängste, die Jefferson und sie betrafen, nicht anmerken. “Wir entscheiden uns für die Broken Spur und Jake Benedicts neue Ranch.”
Kurz darauf war die Besprechung zu Ende. Simon hatte keinen Zweifel daran gelassen, dass er Marissas Entscheidung begrüßte. Genau wie seine Männer.
Die drei, die bei der Rettungsaktion bisher am meisten gewagt hatten, standen nach dem Meeting auf der Veranda und beobachteten den Mondaufgang über dem See. Als sie Marissa kommen hörten, drehten sie sich um.
“Meine Herren.” Mit einem freundlichen Lächeln begrüßte sie jeden einzeln. “Rick, Ethan, Yancey. Ich kann Ihnen gar nicht genug für das danken, was Sie für meine Freunde und mich getan und riskiert haben.” Ihren Protest ließ sie nicht gelten. “Doch, es bestand ein erhebliches Risiko, und es hätte Sie Ihr Leben kosten können. Dennoch sind Sie es für Menschen eingegangen, die eigentlich Fremde für Sie sind.”
“Nicht ganz, liebe Merrie”, erwiderte Yancey. “Wenn ich nicht geholfen hätte, wäre ich von halb Belle Terre und sämtlichen Cade-Brüdern skalpiert worden. Falls sie es herausgefunden hätten.”
Ethan, der durch seine Schwester mit den Cades verschwägert war, lachte leise. “Yancey hat absolut recht. Rick kennt Belle Terre nicht so gut, sonst wüsste er, dass der männliche Teil der Bevölkerung bis über beide Ohren in Merrie Alexandre verliebt war. Wenn Ihnen etwas zugestoßen wäre, dann hätten wir nichts mehr zu lachen gehabt.”
“Das sehe ich genauso”, ließ sich Jefferson aus dem Halbdunkel vernehmen. Auch er war bis über beide Ohren in sie verliebt gewesen, und er war es noch. Die Jahre der Trennung hatten nichts an seinen Gefühlen geändert.
Marissa drehte sich zu ihm um. “Jefferson, ich habe dich gar nicht bemerkt.” Sie war sichtlich nervös, fing sich jedoch schnell, genau wie während des Meetings. “Ich möchte mich auch bei dir vielmals bedanken. Schließlich hast du die ganze Aktion in Gang gesetzt, um uns alle in Sicherheit zu bringen.”
“Hast du etwas anderes erwartet, Marissa?” Jefferson sprach genauso ruhig wie sie. “Als du mir den Brief geschickt hast, hast du da auch nur einen Moment gedacht, ich könnte nicht so handeln, wie ich gehandelt habe?”
Er erwähnte nicht, dass für ihn die vier Jahre eine Ewigkeit gewesen waren. Eine Ewigkeit beständiger Erinnerungen und quälender Sehnsucht. Dass sie sich ihm gegenüber jetzt so seltsam verhielt, schmerzte, änderte aber nichts daran. “Ich will keine Dankbarkeit von dir, Marissa. Dankbarkeit ist sogar das Allerletzte, was ich von dir
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