Verwöhne mich mit Zärtlichkeit
Menendez wird früher oder später einen Fehler machen, und Simon und seine Männer werden ihn fassen.”
“Ich frage mich, wie Juans und Martas Verschwinden erklärt wird. Sicher hat sich doch irgendjemand gewundert, dass sie von einem auf den anderen Tag weg waren.”
“Unterschätze Simon nicht, Sweetheart. Juan wurde ein toller Job angeboten. Aber er musste ihn unbedingt sofort antreten. Deshalb hat er ein paar Leute zur Estanzia geschickt, um seine Sachen abzuholen und auf Wiedersehen zu sagen.”
“Und du meinst, diese Story wird geglaubt?”
“Nachdem du Simon in Aktion erlebt hast, bezweifelst du da etwa, dass er schon dafür sorgen wird?”
Marissa lächelte. “Eigentlich nicht. Ehrlich gesagt, manchmal hätte nicht viel gefehlt, und ich hätte ihn für Superman gehalten.”
Dann kehrte sie zu dem Thema zurück, das ihr noch mehr auf dem Herzen lag. “Ich habe mir immer wieder vorgestellt, wie es sein würde, wenn ich dir von dem Baby erzähle.”
“Und wie war es?” Langsam strich er mit dem Finger über ihre Nase, ihre Lippen, ihren Hals und hielt erst am Ausschnitt ihrer Bluse inne, der den Ansatz ihrer Brüste zeigte.
“Ich habe gemerkt, dass ich dich mehr liebe, als ich es je für möglich gehalten hätte.” Ihre Stimme klang rau, und ihr Blick war bei seiner zarten Liebkosung sehnsüchtig geworden.
“Genug, um als meine Liebste bei mir zu bleiben, wenn das alles vorbei ist?”
“Als deine Liebste, deine Lebensgefährtin, was immer du willst, Jefferson. Und solange du mich willst.”
“Dann will ich dich für immer. Und viele Babys mit dir. Besonders ein kleines Mädchen mit dunklen Haaren und dunklen Augen, das genauso aussieht wie seine Mutter.”
Es war ein Traum, der viel zu schön war, und sie war viel zu glücklich, um daran zu glauben, dass es auch so bleiben könnte. Aber Jefferson zuliebe wollte sie mitspielen. “Zuerst einen Jungen”, flüsterte sie. “Jedes Mädchen sollte einen älteren Bruder haben.”
Jefferson zog Marissa in die Arme und bedeckte ihr Gesicht mit kleinen Küssen. “Einen Bruder, um sie zu beschützen, wie Juan dich beschützt hat. Aber im Ernst, Sweetheart. Da ich ja nicht gerade auf die Liebe vorbereitet war, haben wir womöglich schon ein Baby gezeugt.” Denn so wie die Beziehung zu ihrem Mann gewesen war, nahm sie bestimmt kein Verhütungsmittel.
“Wie würdest du es denn finden, wenn wir so bald ein Baby bekommen würden?”
“So.” Mit den Lippen zog er eine Spur zärtlicher Küsse über ihre Stirn und ihre Nase. “Und so.” Mit zwei weiteren Küssen schloss er ihre Lider. “Und falls wir es noch nicht geschafft haben, so.”
Endlich bedeckte er ihren Mund mit seinem. Unendlich verführerisch strich er mit den Lippen über ihre. Er lockte und reizte sie, ohne jedoch mehr zu fordern. Bis schließlich sie es war, die sich an ihn drängte, weil sie sich nach einem glühenderen Kuss verzehrte. Seine leidenschaftliche Reaktion löste augenblicklich Wellen der Lust in ihr aus, sodass sie enttäuscht aufseufzte, als er sie losließ.
“Es gibt einen besseren Ort hierfür, meine süße Marissa.”
“Wofür?”, entgegnete sie und tat ganz unschuldig.
Er lächelte, doch dann antwortete er ernst: “Um mit dir zu schlafen. Um ein gemeinsames Leben zu begründen. Vielleicht sogar ein Baby zu zeugen.”
“Willst du das alles wirklich, Jefferson?”
“Unbedingt.”
“Und wenn Menendez uns findet?”
“Das wird er nicht.” Jefferson glaubte an sein Glück.
“Wenn nun aber doch und es böse ausgeht?”
“Dann haben wir wenigstens noch diese Liebesnacht gehabt.”
Damit streckte Jefferson ihr die Hand hin, zog sie hoch und direkt in seine Arme. Er küsste Marissa noch einmal tief und innig, ehe er mit ihr in sein Schlafzimmer ging.
Jefferson stand am nächsten Morgen als Erster auf, obwohl er in dieser unvergleichlichen Liebesnacht nur ein paar wenige Stunden geschlafen hatte. Er war gerade dabei, eine Überraschung für Marissa vorzubereiten, als Satan zu bellen begann, was er selten tat. Und schon war das Donnern galoppierender Pferdehufe zu hören.
Er griff nach dem Gewehr, das er schussbereit neben der Tür verwahrte, als an die Tür geklopft wurde und Juan Elia nach ihm rief. Vorsichtig, weil es ja eine List hätte sein können, spähte Jefferson auf die Veranda.
Im fahlen Licht des heraufziehenden Tages sah er Juan vor der Tür stehen. Ethan Garrett und Valentina Courtenay, die Scharfschützin, die Simon in den Dienst
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