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Verwöhne mich mit Zärtlichkeit

Verwöhne mich mit Zärtlichkeit

Titel: Verwöhne mich mit Zärtlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BJ James
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eine Familie. Und dass ihre Liebe wahrhaftig für immer war.

9. KAPITEL
    “Bist du müde, Marissa?”, fragte Jefferson besorgt.
    Marissa hob nicht den Kopf von ihren über den Knien gefalteten Händen und beobachtete weiterhin den Sonnenuntergang. “Ja, das bin ich, aber auf angenehme Art und Weise. Mach dir keine Sorgen.”
    Auf der Veranda wurde es wieder still. Nur Satan, der schlafend neben Marissa auf der obersten Treppenstufe lag, scharrte im Traum mit den Pfoten. Marissa nahm es kaum wahr.
    Jefferson lehnte neben ihr an einem Pfosten. Dass die Schatten im Canyon immer länger wurden, beachtete er nicht. Seine ganze Aufmerksamkeit galt Marissa.
    Auf dem Rückweg von den Elias’ war sie immer stiller geworden. Er hatte vermutet, dass die Trennung von ihren Freunden, auch wenn sie nur vorübergehend war, sie traurig gemacht hatte. Doch ihre Stimmung war immer noch bedrückt, und er wollte nun wissen, was sie so belastete. Um ihr zu helfen, falls er konnte.
    Er setzte sich zu ihr und legte ihr den Arm um die Schulter. “Denkst du an Alejandro?”
    Sie nickte und rieb sich die Schläfen, als wolle sie ihre trüben Gedanken vertreiben.
    Dann nahm sie seine Hand. “Ja, ich denke an ihn – das tue ich eigentlich jeden Tag. Aber heute ist es anders. Heute hat das Wiedersehen mit Alejandro mich daran erinnert, dir etwas zu sagen, was ich dir schon vor Jahren hätte sagen sollen.”
    Jefferson überkam ein ungutes Gefühl. Unbewusst umklammerte er Marissas Hand. “Dann wäre doch jetzt eine gute Gelegenheit dazu, oder?”
    “Wirklich?”, flüsterte sie heiser. “Ich weiß nicht so recht. Aber eine bessere bekommen wir vielleicht nicht.” Sie suchte seinen Blick. Dann atmete sie tief durch. “Ich bekam ein Kind, Jefferson. Unser Kind, das damals im Baumhaus gezeugt wurde.”
    Marissa hielt inne, um auf seine Reaktion zu warten. Wut, Empörung, Bedauern, was auch immer. Doch als Jefferson reglos dasaß und abwartete, fuhr sie tonlos mit ihrer Enthüllung fort. “Als ich mit Sicherheit wusste, dass ich schwanger war, ging ich erneut zu Paulo. Diesmal entließ er mich endgültig aus unserer Vereinbarung. Ich traf Vorbereitungen, um zu dir zurückzukehren. Doch dann verlor ich das Kind aus medizinisch nicht erklärlichen Gründen.”
    “Und so gab es keinen Grund mehr, zu mir zurückzukehren.” Schmerz darüber und über den Verlust seines Kindes lag in Jeffersons Stimme.
    Marissa nahm sein Gesicht in beide Hände. “Es gab sehr wohl einen Grund, mein Liebster. Aber …”
    “Aber oder wenn … Da gibt es immer eine Einschränkung, nicht wahr?”
    “Bei uns scheint das so zu sein.” Sie wollte ihn in die Arme schließen und trösten, doch der Ausdruck in seinen Augen und dass er sich versteifte, warnten sie, es zu tun.
    “Was war es diesmal? Nein.” Jefferson stieß ein hartes Lachen aus.
    “Lass mich raten … Die Eröffnung, dass du von einem anderen Mann, einem Fremden, schwanger warst, hat eine solche Aufregung verursacht, dass deine Mutter noch kränker wurde. So krank, dass du, nachdem du unser Baby verloren hattest, bleiben musstest. Um erneut die pflichtbewusste Tochter zu sein”, schloss er bitter. Bitter um Marissas willen, denn er hatte inzwischen genug von den Alexandres gehört, um sie wissen, wie sie funktionierten.
    “Das der Preis, den du zu zahlen hattest, damit sie ihren exklusiven Lebensstil halten konnten.”
    Marissa hoffte, dass sie Jefferson eines Tages verständlich machen konnte, dass das, was er so abstoßend fand, in den Kreisen ihrer Eltern gängige Praxis war. Sie hoffte, er würde verstehen, dass sie der Meinung gewesen waren, ein Arrangement sei das Beste, was sie für ihre Tochter tun konnten. Ja, eines Tages würde er das vielleicht verstehen, aber jetzt noch nicht.
    “Ihre Herzkrankheit hatte meiner Mutter während meiner Abwesenheit von zu Hause sehr zugesetzt. Noch ehe ich wusste, dass ich schwanger war, hatte sich meine bevorstehende Hochzeit herumgesprochen. Meine Mutter war wirklich zu schwach, um mit dem Skandal, den eine gelöste Verlobung verursacht hätte, fertigzuwerden.”
    “Aber sie hätte damit fertigwerden müssen, wenn du keine Fehlgeburt gehabt hättest? Willst du das damit sagen, Marissa?” Jeffersons Stimme klang rau vor Bitterkeit.
    Marissa liefen Tränen über die Wangen. “Ich habe meine Mutter geliebt. Aber wenn ich vor die Wahl gestellt worden wäre, hätte ich mich für unser Kind und dich entschieden.”
    Aufseufzend zog Jefferson sie in

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