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Verwuenscht und zugenaeht

Verwuenscht und zugenaeht

Titel: Verwuenscht und zugenaeht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mandy Hubbard
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kennenzulernen, Carson«, sagt Ben. Ich halte den Atem an, doch Ken berichtigt ihn nicht. Vielleicht wird er von seinen Beachvolleyball-Kumpels auch mit dem Nachnamen angeredet.
    Ken wendet sich zu mir. »Im Drogeriemarkt war gerade Ausverkauf. Es gab zwei Protein-Drink-Dosen zum Preis von einer«, verkündet er freudestrahlend und hebt die größte Einkaufstüte hoch, die ich je gesehen habe.
    Ich blicke kurz zu Ben hinüber. Er muss sich ein Lachen verkneifen, während er unauffällig Kens pralle Muskeln betrachtet.
    Â»Damit kann ich meine Babys füttern«, sagt Ken und stellt die Tüte wieder ab.
    Und dann – oh mein Gott – spannt er ein paar Mal die Armmuskeln an und küsst auch noch seinen Bizeps.
    Alarmstufe orange!
    Â»Was ist das?«, fragt Ann und beugt sich zu mir rüber.
    Â»Ã„h, eine Zimtschnecke.«
    Â»Ich will was abhaben!« Sie reißt den Teller von meinem Tablett und lässt ihn vor sich auf den Tisch fallen. Dann nimmt sie mir die Gabel aus der Hand, spießt das restliche Stück Zimtschnecke auf und stopft es sich in den Mund.
    Sie kaut mit dicken Wangen und sieht dabei wie ein Hamster aus.
    Ken lehnt sich gelangweilt zurück. Er verschränkt die Arme vor der Brust, was seine Muskeln noch mehr hervortreten lässt. Als er es mitbekommt, betrachtet er sie stolz.
    Und es kommt noch besser! Er lässt die Arme wieder sinken, schaut auf seine Brustmuskeln hinunter und bringt sie zum Tanzen . Erst hüpft die eine Seite hoch und runter, dann die andere. Ken sieht dabei sehr zufrieden aus – ich bin entsetzt.
    Alarmstufe rot!
    Mission abbrechen!
    Bens Lippen beben leicht, während er langsam weiterisst. Sein Blick wandert zwischen Ann und Ken hin und her. Anns Mund ist immer noch mit Zimtschnecke vollgestopft und Ken kann gar nicht aufhören, seine Brustmuskeln zu bewundern. Am liebsten würde ich ihm unter dem Tisch einen Tritt verpassen.
    Und dann passiert es.
    Zuerst ist es nur ein unterdrücktes Kichern. Ben klopft sich mit der Faust auf die Brust, um es wie ein Husten klingen zu lassen. Doch das klappt nicht. Der Drang wird immer stärker, bis er sich nicht mehr zurückhalten lässt. Schließlich bricht es einfach aus ihm heraus und Ben beginnt hemmungslos zu lachen.
    Ann sieht ihn verwirrt an, während Ken ziemlich gelangweilt wirkt. Und dann kann ich mich auch nicht mehr beherrschen … Ich falle in Bens Gelächter ein, bis ich mich vor Lachen krümmen muss.
    Ben wirft mir einen Blick zu, als könnte er nicht verstehen, warum ich ebenfalls lache.
    Aber er hat ja auch nicht die leiseste Ahnung, was ich in den letzten Tagen durchgemacht habe. Es ist, als hätte mich eine große Welle erfasst. Es gibt kein Halten mehr, ich lasse einfach alles raus und lache über mich selbst.
    Es dauert ein paar Minuten, bis wir uns wieder gefangen haben. Ich habe Tränen in den Augen und Seitenstechen. Ben nimmt einen Schluck Cola, um sich zu beruhigen.
    Ken und Ann sehen uns verblüfft an.
    Â»Sag mal, Carson«, beginnt Ben, »weißt du, wo ich ein gutes Fitnessstudio finde?«
    Ich versuche ihn unter dem Tisch zu treten, aber ich treffe nur das Tischbein. Er hört, wie mein Fuß gegen das Metall schlägt, und sein Grinsen wird breiter.
    Ben würde nie in ein Fitnessstudio gehen. Seine Muskeln sind stark und gut definiert, aber längst nicht so künstlich aufgepumpt wie Kens.
    Â»Hey, wenn du ein paar Tipps brauchst, Mann, helfe ich dir gern.«
    Â»Alter, das wäre echt cool«, erwidert Ben mit einem fetten Surferakzent. Dann spannt er auch noch seine Muskeln an und deutet auf seine Arme.
    Ich kann ihm seine Stichelei nicht mal verübeln, denn ich habe mich ja selbst über Ken lustig gemacht, mich sogar als Barbie ausgegeben und ihm alberne Dinge erzählt. Wir haben halt dieselbe Art von Humor. Aber das bedeutet natürlich nicht, dass ich hier einfach tatenlos rumsitzen und abwarten werde, wohin das Ganze noch führt.
    Â»Ã„h, wir sollten jetzt gehen«, sage ich. »Stimmt’s … Schatz?« Das letzte Wort bringe ich nur mühsam über die Lippen. Ich bin nicht mal sicher, ob ich Ken überhaupt noch als meinen Freund ausgeben soll. Vielleicht sollte ich eine Trennungsszene inszenieren, um ihn mir endlich vom Leib zu schaffen.
    Warum habe ich daran nicht schon früher gedacht? Wenn ich mit ihm Schluss mache, müsste das Problem doch

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