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Verwuenscht und zugenaeht

Verwuenscht und zugenaeht

Titel: Verwuenscht und zugenaeht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mandy Hubbard
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Es liegt auf meinem Nachtschrank, wo ich es gestern Abend zum Aufladen hingelegt und dann vergessen habe, als ich zur Schule gegangen bin.
    Â»Du verarschst mich doch«, sage ich und gehe hinüber zum Telefon. Ich klappe es auf und sehe: Ann hat tatsächlich vor sechsunddreißig Minuten einen Anruf entgegengenommen. Ich drücke die Ruftaste und höre ein Freizeichen.
    Â»Hallo?«
    Hastig reiße ich das Handy vom Ohr und klappe es zu.
    Kein Zweifel, Janaes Stimme.
    Â»Das war aber unhöflich!«, meint Ann. »Sie ist sehr nett.«
    Â»Janae ist nicht nett. Sie ist alles andere als nett!«
    Â»Sie sagte, ohne mich würde die Party keinen Spaß machen.«
    Ich halte das Handy so fest umklammert, dass meine Finger anfangen wehzutun. »Hat sie denn mitbekommen, dass du dran warst?«
    Â»Wie meinst du das?«
    Â»Hast du gesagt ‚Ich bin nicht Kayla‘ oder vielleicht ‚Hallo, hier ist Ann‘?«
    Ann blinzelt, legt den Kopf schief und starrt an die Zimmerdecke. »Ich denke nicht.«
    Â»Also geht Janae davon aus, dass ich zu ihrer Party komme?«
    Ann wickelt eine krause Haarsträhne um den Finger. »Ja, glaub schon. Aber ich kann trotzdem hingehen, stimmt’s?«
    Â»Nein, kannst du nicht!«
    Ann verschränkt mit trotzigem Gesicht die Arme. »Warum bist du so grantig? Ich habe dir doch nichts getan!«
    Ich halte das nicht mehr aus. »Verstehst du denn nicht? Diese blöden Wünsche zerstören mein Leben!«
    Jetzt schmollt Ann richtig. »Alles dreht sich immer nur um dich!«
    Ich lasse mich völlig entnervt auf mein Bett fallen. »Was soll ich denn machen, Ann? Es ist alles ruiniert!«
    Ann dreht den Stuhl zur Wand. »Ich habe auch gehört, was die Frau in der Bäckerei gesagt hat.«
    Â»Was?«
    Â»Ich bin nicht blöd. Ich habe höchstens noch ein paar Tage. Ob du also willst oder nicht, ich gehe zu dieser Party.«
    Ich spüre einen Druck auf der Brust, als hätte sich ein Elefant daraufgesetzt. Ich bin nicht sicher, ob ich mich wegen Ann schuldig fühle oder einfach nur beim Gedanken an meine Zukunft in Panik geraten bin. Aber es kommt mir plötzlich vor, als laste die ganze Welt auf meinen Schultern.
    Â»Warum sollte Janae mich zu einer Party einladen?«, frage ich, obwohl ich nicht erwarte, dass Ann meine Zweifel versteht.
    Â»Ich weiß es nicht. Vielleicht wünscht sie sich heimlich, dass ihr Freundinnen wärt.«
    Ich pruste und werfe ihr einen ungläubigen Blick zu, doch noch während mir Anns Satz in den Ohren klingelt, dämmert mir etwas.
    Â»Sie hat sich das nicht gewünscht«, sage ich leise, »sondern ich.« Ich starre an die Zimmerdecke. Bis auf den Regen, der gegen das Fenster prasselt, ist es ganz still. »Nicht, dass wir Freundinnen sind, aber dass sie mich zu ihren Geburtstags- und Poolpartys einlädt.«
    Ich seufze tief. Wenigstens kann ich einen weiteren Wunsch abhaken. Ich schließe die Augen und überlege, was ich als Nächstes tun soll.
    Â»Wenn ich ein paar Filme ausleihe und uns Eis hole, lässt du dann die Party sausen und bleibst mit mir hier?«
    Â»Nein«, sagt Ann. »Ich halte es nicht länger in diesen vier Wänden aus. Ich werd hier noch verrückt.«
    Verständlich , denke ich, spreche es aber nicht aus. Ich muss mich wohl langsam mit der Idee anfreunden, auf Janaes Party zu gehen und mich demütigen zu lassen. Mein Leben kann eh nicht mehr schlimmer werden und Ann hat wenigstens versucht, keine Spielverderberin zu sein.
    Kann ich sie wirklich weiterhin verleugnen? Und was würde das ändern? Ich kann sie ja schlecht zu Boden ringen, fesseln und in den Schrank sperren. Sie hat sich die Adresse wahrscheinlich längst gemerkt und sie wird hingehen, ob ich nun mitkomme oder nicht. Wenn ich sie begleite, kann ich wenigstens Schadensbegrenzung betreiben.
    Â»Na gut. Wenn wir um zehn zurück sind, bevor Chase nach Hause kommt, wird Mum nichts davon erfahren.« Zum Glück ist er heute bei einem Kumpel in der Nähe und braucht sein Auto nicht.
    Anns Gesicht verzieht sich zu einem strahlenden Lächeln. Und trotz der nagenden Sorgen in meinem Bauch muss ich unwillkürlich zurücklächeln.
    Hoffentlich ist es die Sache wert.
    Denn wenn mein Instinkt mich nicht täuscht, wird dieser Abend ein völliger Reinfall.

D as ist verrückt. Lass uns einfach wieder nach Hause gehen«, sage ich, greife

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