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Verwuenscht und zugenaeht

Verwuenscht und zugenaeht

Titel: Verwuenscht und zugenaeht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mandy Hubbard
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verschränkt ihre Arme vor der mit Mehl bestäubten schwarzen Schürze. Sie hat einen Klecks Glasur am Kinn und Streusel in ihren lockigen grauen Haaren. »Nach Kundenwünschen gefertigte Torten müssen zwei Wochen im Voraus bestellt werden.«
    Mir bleibt fast das Herz stehen. »Das ist ein absoluter Notfall. Ich brauche die Torte unbedingt heute .«
    Sie steckt die faltigen Hände in die Taschen ihrer Schürze. »Aber dir ist schon klar, dass so eine Torte dreihundert Dollar kostet?«
    Mir bleibt fast die Spucke weg. Das kann ich mir nicht mal annähernd leisten. Ich habe höchstens vierzig Mäuse in der Tasche. »Können Sie nicht eine Miniausgabe davon backen?«, frage ich kleinlaut.
    Ich bin nicht mal sicher, ob eine Minitorte ausreichen würde. Die selbst gebackene hat ja auch nicht funktioniert. Andererseits kommt es vielleicht nur auf die Zutaten und nicht auf die Größe an.
    Â»Die Bestellung muss trotzdem zwei Wochen im Voraus aufgegeben werden. Ich arbeite bis spät in die Nacht, und das sieben Tage die Woche. Ich habe keine Zeit für eine zusätzliche Bestellung.«
    Ich blicke auf meine Füße hinunter und kämpfe gegen das Verlangen an, laut loszuschreien. »Bitte, ich brauche diese Torte«, sage ich und vergrabe meine Hände tief in den Hosentaschen. Ich trage eine Jeans, die mir Mum gekauft hat. Es ist ein wenig eigenartig, sich so … normal zu fühlen. Sie passt gut und hat weder Risse oder Löcher noch Tintenflecke.
    Â»Hör zu, das Einzige, was ich dir verkaufen kann, sind Kekse«, sagt sie und zeigt auf die Auslage. »Oder du gibst eine Bestellung auf und kommst in zwei Wochen wieder.«
    Ich knirsche mit den Zähnen und starre auf das Gebäck. »Kann ich nicht mal einen Cupcake kaufen?«
    Die sind zumindest aus Kuchenteig, und wenn ich vielleicht einen weißen und einen rosafarbenen …
    Â»Die verkaufe ich nur im Dutzend. Für sechzig Dollar.«
    Heilige Scheiße, diese Lady hat wirklich überzogene Preise. Ich wühle in meinem Portmonee. Ich habe dreißig Dollar und tonnenweise Pennys und Fünfcentmünzen bei mir.
    Â»Okay, ähm, dann nehme ich einen Keks«, sage ich mit einem flauen Gefühl im Magen. Das wird nie funktionieren. Ich bin dazu verdammt, mein Leben mit Ann und Ken und dem ganzen verwünschten Rest zu verbringen.
    Die Frau steckt einen Keks in eine Papiertüte und reicht ihn mir. »Geht aufs Haus. Du siehst aus, als könntest du es gebrauchen.«
    Warum ist sie plötzlich so großzügig?
    Â»Ã„hm, danke.«
    Ich schleppe mich zum Ausgang, Ann springt hinter mir her. Gerade als ich die Tür aufziehe, höre ich die alte Frau sagen: »Am Montag ist es vorbei.«
    Ich erstarre. Meine Hand am Türknauf verkrampft sich, bis die Knöchel weiß hervortreten. Ich drehe mich um. »Was soll das heißen? Verschwindet etwa alles wieder, nachdem der letzte Wunsch in Erfüllung gegangen ist?«
    Die Frau sieht von der Torte auf, die sie gerade glasiert. »Wie bitte?«
    Â»Sie haben gerade gesagt, dass es am Montag vorbei sein wird. Was bedeutet das? Wird sich nach dem letzten Wunsch alles einfach in Luft auflösen?«
    Während ich langsam auf sie zugehe, huschen ihre Augen hin und her, als würde sie nach einem verdammten Alarmknopf suchen. Denkt die etwa, ich bin verrückt? »So etwas habe ich nie gesagt.«
    Â»Doch, das haben Sie! Sie wissen, was mit mir passiert!« Meine Stimme nimmt einen schrillen, verzweifelten Ton an. Die Frau weicht zurück, bis sie an die Arbeitsplatte stößt. »Sagen Sie mir, was ich dagegen tun kann!«
    Sie streckt die Arme aus, als würde sie von einem Rudel wilder Hunde in die Enge getrieben, als wäre ich total durchgeknallt. »Ich muss dich jetzt bitten zu gehen.«
    Ich atme tief durch und versuche mich zu beruhigen. Ich darf nicht zulassen, dass sie völlig ausflippt. »Nein, bitte hören Sie, ich brauche unbedingt Ihre Hilfe. Einer dieser Wünsche darf nicht in Erfüllung gehen. Mein Leben hängt davon ab!«
    Â»Ich habe keine Ahnung, wovon du redest. Du wirst jetzt den Laden verlassen oder ich muss dich rauswerfen.«
    Sie bleibt also dabei und spielt die Ahnungslose. Sie lässt mich das Ganze allein durchstehen. Diese dumme Kuh und ihre magischen Torten!
    Ich drehe mich um und verlasse ohne ein weiteres Wort den Laden. Ann folgt mir. Als wir am

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