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Verwüstung - Eine Geschichte des Dreißigjährigen Krieges

Verwüstung - Eine Geschichte des Dreißigjährigen Krieges

Titel: Verwüstung - Eine Geschichte des Dreißigjährigen Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Englund
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Vorzeichen,
    das kommt,
    Warte auf das Wunder, warte auf den Untergang,
    der kommt.
    In Livland prallten schwedische und polnische Armeen aufeinander; in Deutschland zeigte etwas, das ursprünglich nach unbedeutenden internen Streitigkeiten aussah, die Tendenz, sich in bedrohlicher Weise auszuweiten, denn dänische Truppen gingen über die Elbe; die von Spaniern belagerte niederländische Festung Breda fiel; England begann einen Krieg mit Spanien und führte einen Angriff über das Meer gegen Cadiz, der kläglich scheiterte; in Frankreich revoltierten die Hugenotten. So war sie, seine Welt.
    Er sollte 24 Jahre alt werden, bevor er zum ersten Mal Frieden erlebte – und dann dauerte dieser nur wenige Jahre, bevor es wieder losging. Sein Jahrhundert, das 17 ., war von Krieg und Unruhen in einer Weise heimgesucht, wie es niemand je gesehen hatte, weder vorher noch nachher. Bevor das Jahrhundert vergangen war, sollte man in Europa nur in drei von hundert Jahren vollkommenen Frieden erlebt haben, und im Schnitt sollten in jedem dritten Jahr neue Kriege ausbrechen, Kriege, die außerdem länger und umfassender waren als je zuvor. Seine Lebensjahre waren Jahre des Unfriedens.

2 . Donnergrollen in der Ferne
    Eriks Familie – Frühe Kindheit – Der Tod des Vaters – Über das deutsche Reich – Die wachsenden Gegensätze in Deutschland – Der Prager Fenstersturz – Die ersten Jahre des deutschen Krieges – Mehrere Kriege in einem – Schweden wird hineingezogen – Die Beweggründe der Machthaber – ‹Entweder Warten in Kalmar oder Begegnung in Stralsund› – Die Mobilisierung 1630 – Landung auf Usedom
    Seine Herkunft war einfach. Der Großvater väterlicherseits war Bauer oder möglicherweise Bergmann. Die Mutter entstammte einem Geschlecht von Großbauern im südlichen Norrland. Der Großvater ihrer Großmutter mütterlicherseits war Pastor im südlichen Ångermanland. Der Vater der Großmutter war ein Großbauer, Kaufmann und Vater von acht Kindern mit Namen Evert Hindersson – ein fleißiger Mann, der unter anderem als Vizegerichtspräsident in den norwegischen Landschaften Jämtland und Härjedalen tätig war, die während der sechziger Jahre des 16 . Jahrhunderts eine Zeitlang unter schwedischer Herrschaft waren. Der Vater der Mutter war Bauer in der Gegend von Härnösand.
    Eriks Vater hieß Jöns Eriksson, und der Name seiner Mutter war Dorotea Matsdotter. Jöns besaß einen steuerpflichtigen Hof, Hanevad, der abgelegen in einer waldigen Gegend am Sagafluss in der südöstlichen Ecke von Västmanland lag. Der Titel des Vaters war Landbuchhalter, was besagte, dass er Beamter in der lokalen Verwaltung war, irgendwo gleich über dem Vogt rangierend. Seine Aufgabe war, bei der Eintreibung und Berechnung der Steuern zu helfen sowie in all den dicken Bänden, Briefen, Memoranden, Quittungen und anderen staubigen Dokumenten Ordnung zu halten, die durch die Hände des königlichen Statthalters in seinem Teil des Landes gingen. Jöns hatte seit dem Beginn des Jahrhunderts seinen Tätigkeitsbereich in Västmanland, Värmland und Dalarna und unterstand dem Statthalter, der im Schloss von Västerås saß.
    Dass der kleine Junge in Stockholm geboren wurde und nicht in den ländlichen Gegenden, wo die Familie heimisch war, beruhte hauptsächlich auf einem Zufall. Im Frühjahr 1625 befanden einige hohe Beamte in Stockholm, dass die Arbeit an den Abrechnungen für das voraufgegangene Jahr zu schleppend vorankam. Deshalb erging ein Befehl des Königs, dass die Buchhalter draußen im Land sich mit ihren Rechenschaftsbüchern nach Stockholm begeben sollten, um sie dort unter den geübten Augen des königlichen Generalbuchhalters zu Ende zu führen. Das tat auch Jöns. Er nahm jedoch Dorotea mit, die schwanger war, und reiste nach Stockholm. Während des Aufenthalts der Familie in Stockholm wurde also Erik geboren. Einige Tage danach wurde er in der Kirche auf Gråmunkeholmen auf diesen Namen getauft.
    In den nächsten Jahren hielt sich die Familie teils zu Hause in Hanevad in Västmanland, teils in Stockholm auf, je nachdem, wohin die Amtsgeschäfte des Vaters sie führten. Im Mai 1627 bekam Erik eine Schwester, Sara, und zwei Jahre später wurde im April das dritte Kind, der Sohn Aron, geboren. Als Erik vier Jahre alt war, kam es zu Jöns Erikssons «tödlichem und höchst beklagenswertem Hinscheiden». Der Tod des Vaters kam plötzlich und ohne Vorwarnung – er starb «an einer heftigen und schweren Krankheit auf

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