Verwüstung
Dreck, und sie hebelte den Deckel auf. Der Großteil der Tiefkühlgerichte war geschmolzen und hatte Lachen kühlen Wassers hinterlassen. Der Hund steckte seinen Kopf hinein und trank und trank, und Tia tauchte die Hände ins Wasser, trank, kotzte, trank wieder und wieder. Sie füllte eine dreckige Tasse mit Wasser und trug sie hinüber zu ihrem Baby, sie hielt den Rand an die trockenen und blutigen Lippen ihres Babys – und bemerkte erst in diesem Moment, dass ihr Baby tot war, nur halb ausgewachsen.
Danach wusste sie nicht mehr, was geschah. Ihr Hirn schaltete ab.
Und das war nur der Anfang gewesen.
Tia hatte Mühe, Atem zu holen, sie taumelte aus der Küche ins Wohnzimmer und riss die Haustür auf. Sie warf sich nach draußen, in den Wind, die extreme Feuchtigkeit, das zitternde Grün. Sie stolperte über etwas und fiel auf ihre Knie und, guter Gott, der Geruch in diesem Moment war der Geruch Andrews, die Reichhaltigkeit nasser Erde gemischt mit der Brutalität des Sturms und seiner absoluten Gleichgültigkeit einem menschlichen Leben gegenüber. Dieses Biest Danielle kam. So war es. Tia wusste es, spürte es. Sie presste ihre Hände auf den Boden und stemmte sich hoch, sie sackte auf ihre Fersen und schaute sich panisch um.
Bäume, noch mehr Bäume, alles bewegte sich, flatterte. Der Wind war noch nicht besonders stark, aber die Äste schwankten vor und zurück wie Tänzer. Es begann zu regnen – nicht intensiv, nur gerade genug, um noch mehr Gerüche freizusetzen, und sie schoss hoch und wirbelte herum. Das Haus. Konnte es einer Kategorie vier standhalten?
Sie warf einen Blick darauf, und ein hysterisches Lachen brach aus ihr heraus. Scheiße, scheiße, es war nicht einmal aus Beton. Es war bloß aus Holz, eine Holzhütte, die aussah, als wäre sie aus Treibholz zusammengezimmert, aus Sperrholzresten und umgekippten Bäumen.
Fensterabdeckungen. Wo waren die Abdeckungen? Gab es Sperrholzplatten, um sie vor die Fenster zu nageln?
Sie eilte von Fenster zu Fenster in der Hoffnung, die Schienen zu finden, in die man schützende Aluminiumplatten einschob, oder wenigstens Spuren davon, dass irgendwann in der Vergangenheit jemand einmal Sperrholz über die Fenster genagelt hatte. Aber sie fand nichts dergleichen. In einiger Entfernung hinter dem Haus, vor dem dichten Wald, stand ein Betonklotz, ein fensterloses Gebäude. Erst dachte sie, es sei eine Garage für ein Auto, aber dann bemerkte sie eine ganz normale Tür mit einem Vorhängeschloss. Tia zerschmetterte das Vorhängeschloss mit einem großen Stein und trat hinein.
Das einzige Licht in dem Gebäude fiel durch die Tür, aber es reichte, um festzustellen, dass das Gebäude zur Lagerung benutzt wurde – Kisten stapelten sich in einer Ecke, irgendwelche Gegenstände waren unter Planen verborgen, außerdem gab es eine Werkbank und einen Kühlschrank. Sie schaute unter die Planen und entdeckte eine Harley Davidson. Die Harley war eine Screamin Eagle, ein wundervolles Monster, und der Schlüssel steckte in der Zündung – ihr Weg von der Insel herunter?
Nicht jetzt, nicht wenn die Polizei jedes Fahrzeug überprüfte, das Tango verließ. Aber vielleicht in ein oder zwei Tagen, wenn Danielle vorüber war.
Tia verließ das Lager, schloss die Tür, und ging dann zügig um die Rückseite der Hütte herum, sie hoffte, irgendwo Beton oder Anzeichen von Fensterabdeckungen zu finden, hatte aber kein Glück. Sie erreichte wieder die Haustür, entmutigt und verängstigt. Kein Metall, kein Sperrholz, nichts, um den Wind abzuhalten. Aber bei Winden der Kategorie vier oder höher, was halfen die besten Läden, wenn das Dach scheiße war? Es war wie das alte Märchen von den drei kleinen Schweinchen, die Wölfe bliesen und bliesen, das Dach flog weg, und das ganze Haus war Geschichte.
Sie würde zu Fuß abhauen müssen, ein Boot stehlen und die Insel verlassen, solange noch Zeit war, um es in den Norden zu schaffen. Na klar, zu Fuß. Der Gedanke brachte sie aus der Fassung. Zu Fuß aus dem Naturschutzgebiet rauszukommen könnte Stunden länger dauern, als ihr blieben. Im schlimmsten Fall würde sie auf freier Fläche festsitzen, wenn Danielle kam. Wenn sie die Harley nahm, würde sie es nie durch die Schlange der Evakuierungswilligen schaffen, die von der Polizei überprüft wurden. Kurz gesagt, sie brauchte ein Wunder.
Tia eilte wieder ins Haus. Crystal stand im Wohnzimmer, sie faltete das Laken, unter dem Tia geschlafen hatte, ganz die brave Hausfrau. Sie trug ein
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