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Verwüstung

Verwüstung

Titel: Verwüstung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. MacGregor
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erwartet werden. Wenn diese Warnung gilt, sollte Ihre Familie die Vorsichtsmaßnahmen abschließen und den sichersten Ort für den Aufenthalt während des Sturms festlegen.«
    National Hurricane Center

12
    Miras Haus stand schräg auf einem hektargroßen Grundstück hoch über dem Golf. Es war, vermutete sie, so schräg gebaut worden, um einen möglichst spektakulären Blick auf den Golf zu bieten und das Grundstück optimal zu nutzen. Doch da es sich um ein älteres Haus handelte, an dem im Laufe der Jahre immer wieder angebaut worden war, wirkte der Grundriss eher chaotisch als architektonisch gestaltet.
    Es war geformt wie eine Klammer; am Nordende des Hauses befanden sich drei Schlafzimmer und zwei Bäder, von denen Annie und Nadine eines gemeinsam nutzten. In den hervorstehenden Enden der Klammer befanden sich das Elternschlafzimmer und ein weiteres Bad. Die Haustür war etwas zurückgesetzt und überdacht. Sie führte direkt ins Wohn- und Esszimmer in der Mitte des Hauses. Hauswirtschaftsraum und Garage bildeten den südlichen Teil der Klammer. Sie grenzten an eine große Küche, die durch Schiebetüren mit dem Wohnzimmer, Sheppards Büro und dem kleinen Badezimmer zum Pool hin verbunden waren. Dieser Teil war in den Siebzigern angebaut worden. Er war aus Holz, nicht gemauert, und deswegen bei einem Hurrikan nicht so sicher. Das machte ihr Sorgen.
    Aus dem Wohnzimmer gelangte man durch eine Glastür auf eine überdachte Terrasse. Dahinter befand sich der rückwärtige Rasen mit Nadines wundervollem japanischen Garten und einem offenen Swimmingpool. Die Bäume, die das Grundstück begrenzten, würden Windböen der Kategorie fünf wahrscheinlich nicht überstehen, dachte sie, was hieß, dass die Rückseite des Hauses die volle Wucht des Sturms abbekommen würde. Die Fenster und Glasschiebetüren hatten sturmsichere Faltläden, trotzdem – was brachten solche Schutzvorrichtungen bei Windgeschwindigkeiten über 250?
    Diese Gedanken gingen ihr durch den Kopf, während sie den Rollwagen ins Haus und durch den Flur in ihr Schlafzimmer schob. Er war voll mit Bücherkisten aus dem Laden, die sie in den begehbaren Schlafzimmerschrank stellte, in Regale und auf niedrige Ablagen, die sonst Schuhe beherbergten. Sie ging davon aus, dass die Schränke die sichersten Bereiche im Haus waren.
    Als die Kleiderschränke voll waren, stellte sie noch ein paar Kisten in Sheppards Büroschrank, stapelte andere in den Bücherregalen im Wohnzimmer, auf der Waschmaschine und dem Trockner im Hauswirtschaftsraum, und dann musste sie auf die Garage ausweichen. Dort packte sie Kisten auf alle erhöhten Oberflächen – die Werkbank, in die Regale mit Sheppards Windsurfausrüstung, oben auf die alten Metallschränke. Selbst wenn sie Kisten auf den Boden der Garage hätte stellen wollen, es war kein Platz da. Sie hatte den Lieferwagen des Ladens und Sheppards Jetta in die Garage gestellt, der erste kleine Fehler bei der Sicherung ihrer vier Wände. Doch sie hatte nicht vorhergesehen, dass das Wetter schon so schlimm wüten würde, wenn sie im Buchladen fertig war. Statt die Bücher durch den Regen zu schleppen, war es schlicht einfacher gewesen, mit dem Lieferwagen in die Garage zu fahren, wodurch nun aber ein Platzproblem entstand.
    Schnell ging ihr der Platz in der Garage aus, also ließ sie die verbliebenen Bücher im Wagen. Es schien ziemlich offensichtlich, dass sie überreagiert hatte. Möglicherweise würde der Buchladen den Sturm ganz prima überstehen. Er verfügte über gute Fensterabdeckungen, ein solides Dach, das Gebäude selbst hatte vierzig Jahre lang Hurrikans standgehalten, und da es sich mehrere Straßen landeinwärts vom Tango Pier befand, würde es vielleicht auch dem Hochwasser entgehen.
    Möglicherweise, falls, vielleicht … die Stimme der Hoffnung, dachte sie.
    Zweimal hatte sie heute versucht, den Buchladen zu lesen – das Gebäude selbst –, aber nichts herausbekommen. Sie wusste nicht, ob das daran lag, dass der Buchladen den Sturm überstehen würde, dran glauben musste, oder ob es etwas ganz anderes zu bedeuten hatte. Aus welchem Grund auch immer, die Information war nicht zugänglich, sodass sie ihre Entscheidungen genau wie alle anderen Leute treffen musste, um danach mit der Unsicherheit zu leben, ob sie das Richtige getan hatte.
    Ein bisschen spät, sich das jetzt zu fragen, dachte sie und betrachtete missmutig die Kisten.
    Als sie damit fertig war, Kisten an die Wand zu stapeln, rauchte ihr der Kopf vor

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