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verwundet (German Edition)

verwundet (German Edition)

Titel: verwundet (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Kühn
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attraktiv findet, schon sehr ins Schwitzen geraten. Er fragte sich, ob Frau Dr. Donner innerlich wirklich kalt blieb, wenn er ihr Avancen machte. Bei ihr angekommen, schlenderte er zu seinem Platz, setzte sich und sagte: „Sie haben gesagt, dass in diesem Raum alles ausgesprochen werden dürfe.“
    „Das ist richtig.“
    Er nickte. „Ich überlege mir die ganze Zeit, wie es wäre, mit Ihnen zu schlafen.“ Als sie keine Reaktion zeigte, fuhr er fort: „Ich frage mich die ganze Zeit, wie sich Ihr Mund, Ihre Haut, Ihre Haare anfühlen, wie Sie riechen und schmecken, ob Sie es lieber abends, morgens oder auch mal tagsüber, nur im Bett oder auch mal auf dem Küchentisch mögen, ob Sie leise genießen oder laut stöhnen, ob Sie einmal kommen oder mehrmals. Ich habe Ihretwegen Erektionen. Wenn ich masturbiere, denke ich an Sie. Ich stelle mir vor, wie ich Ihnen den Rock hoch schiebe, Ihren Slip abstreife und Sie streichle, bevor ich in Sie eindringe! Dann wieder träume ich davon, wie ich Sie langsam entkleide und Ihren gesamten Körper mit meinen Händen und meinem Mund erkunde, so lange, bis Sie vor Lust vergehen und Sie dann erst nehme.“ Gespannt sah er sie an.
    Ihr Gesichtsausdruck war verschlossen. „Warum habe ich das Gefühl, dass Sie mich provozieren wollen, Herr Wiebke?“
    „Provozieren? Blödsinn!“ Er ließ seine Blicke an ihr entlang gleiten, sah ihr dann in die Augen. „Ich will einfach nur hemmungslosen Sex mit Ihnen.“
    „Sie wollen unbedingt die Kontrolle behalten. Nicht wahr? Sie wollen einfach keine Gefühle zulassen, und Sie versuchen auf jede erdenkliche Weise die Oberhand zu behalten.“
    „Erst fordern Sie mich auf, über meine wahren Gefühle zu sprechen, und wenn ich dann darüber rede, behaupten Sie, ich wolle die Kontrolle nicht aufgeben!“
    „Es sind keine Gefühle, die Sie mir geschildert haben, sondern sexuelle Phantasien.“
    „Ihnen kann man auch gar nichts recht machen.“
    „Es geht nicht darum, mir etwas recht zu machen, sondern darum, dass Sie sich über Ihre Gefühle klar werden und...“
    „Ich sagte doch, ich will Sex mit Ihnen.“
    „Das ist ein Trieb und kein Gefühl!“
    „Verdammt noch mal! Hören Sie doch mit dieser Wortklauberei auf! Darum geht es doch gar nicht!“
    „Doch, genau darum geht es. Sie wünschen sich viel mehr...“
    Er fiel ihr kopfschüttelnd ins Wort: „Sagen Sie mal. Sind Sie schwerhörig? Ich will Sie vögeln!“
    „Ich denke, dass hinter Ihrem sexuellen Begehren ein ganz anderes Bedürfnis steckt, und das herauszufinden, halte ich für weitaus wichtiger.“
    Er fuhr einfach fort, ihr seine Phantasien vorzutragen. Nach einiger Zeit verschwand allerdings seine Selbstsicherheit, denn ihr Gesicht war wie eine Wand, an der alles abprallte.
    „Sie sind nicht zufällig frigid?“ herrschte er sie schließlich an.
    „Ich verstehe. Ein Nein akzeptieren Sie nicht, sondern stellen die Frau einfach als frigid hin. Sehr bequem für Sie!“
    „Quatsch! Warum können Sie es nicht einfach als Kompliment betrachten, dass ich mit Ihnen schlafen wollte? Immerhin bin ich jünger als Sie!“
    Sie musterte ihn aufmerksam. „Sie sprachen davon, dass Sie Lebenserfahrung erotisch fänden.“
    „Das stimmt. Aber ich finde Sie auch körperlich erotisch! Und ich frage mich, warum Sie das nicht annehmen können?“
    „Für mich passt das alles überhaupt nicht zusammen, denn ich bekomme ständig widersprüchliche Aussagen von Ihnen. Sie sagen, Sie wollen mit mir schlafen. Kurze Zeit später versuchen Sie, mich in bezug auf mein Alter zu beleidigen. Dann erzählen Sie, dass es nur eine vorübergehende Lust war, um anschließend wieder Ihre erotischen Wunschvorstellungen vor mir auszubreiten. Gleichzeitig geben Sie mir zu verstehen, dass ich mich geschmeichelt fühlen müsste, weil Sie mit mir schlafen wollen, worin entweder Herablassung oder eine maßlose Selbstüberschätzung stecken.“
    „Selbstüberschätzung?“
    „Sie selbst haben gesagt, ich müsse es als Kompliment ansehen, dass Sie mit mir schlafen wollen.“
    „Ja. Es ist doch immer schmeichelhaft, wenn man begehrt wird.“
    „Das ist richtig. Nur wenn man gleichzeitig darauf hingewiesen wird, dass man ja schließlich älter sei, dann bekommt das Ganze einen unangenehmen Beigeschmack.“
    „Vergessen Sie das mit dem Alter. Sie sind verdammt attraktiv, und das wissen Sie auch. Ich wollte Sie lediglich provozieren, wollte die Mauer durchstoßen, die Sie hier vor sich hertragen.“
    „Mauer? Weil

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