Verzaubert!
sie und küsste sie zärtlich.
Die Zofe umarmte die Gänsemagd und zog sie so dicht an sich, bis sich ihre Brüste berührten. Erregende Gefühle durchschossen ihren Körper, da sie sich nun fühlte, als wäre sie in der Mitte zwischen ihren beiden Liebhabern geteilt. Vom Bauch aufwärts hing sie in inniger Umarmung an der Gänsemagd, die ihr kleine Liebkosungen zuflüsterte und ihre Brüste streichelte, während sie sich küssten.
Vom Bauch abwärts war sie aber in einer viel wilderen Umarmung mit ihrem Ehemann, dem Prinzen, verbunden. Sie umschlang ihn mit den Beinen, während er immer und immer wieder in sie hineinstieß und die Augen nicht von den beiden Frauen lassen konnte, die einander so innig umarmten, jede von der anderen fasziniert. Und wieder, wie schon zuvor, erwiderte die Gänsemagd einen Gefallen, den die Zofe ihr zuerst getan hatte, als sie die Hand ausstreckte zu jenem geheimen Ort, an dem sie und ihr Ehemann verbunden waren. Sie liebkoste ihre Geliebte mit einem wissenden Lächeln. Die Zofe klammerte sich verzweifelt an die Gänsemagd und ihren Ehemann, als sie ihre Lust herausschrie.
Der Prinz wollte seine Frau nun für sich allein haben und schob die Gänsemagd sanft beiseite. Er lehnte sich vor und küsste seine Frau, schob ihre Beine weiter auseinander. Nun konnte er sich ganz seiner eigenen Lust hingeben. Die Gänsemagd beobachtete am Bettrand sitzend, wie der Prinz und seine Frau ihre gemeinsame Erfüllung fanden.
Und später, als die drei still beisammenlagen, streckte die ehemalige Zofe die Hand nach der wahren Prinzessin aus. Sie hatte plötzlich Angst, dass die Prinzessin von ihr Wiedergutmachung fordern würde für das Leid, das sie ihr angetan hatte. Sie wusste nun, dass sie nie wieder einer Frau irgendwas antun würde, um ihre eigenen Ziele zu erreichen.
“Du musst zu uns ins Schloss kommen und hier als königliche Prinzessin leben”, flüsterte sie. “Ich werde wieder deine Zofe sein und Tag und Nacht alles tun, was du von mir verlangst!”
Ihr Mann hob den Kopf und wollte ihrem Vorschlag widersprechen. Doch die Gänsemagd war schneller.
“Wenn du wirklich wünschst, dass ich im Schloss wohne, werde ich das gern tun. Aber ich kann von einer Prinzessin nicht verlangen, dass sie mir als Zofe dient.”
“Aber wir wissen doch, dass ich keine Prinzessin bin”, murmelte die Zofe.
“Du bist eine Prinzessin”, antwortete die ehemalige Gänsemagd bestimmt.
“Natürlich bist du eine Prinzessin”, mischte sich nun der Prinz ein. “Man sollte doch meinen, dass du eine Prinzessin geworden bist, als du mich geheiratet hast.” Die beiden Prinzessinnen lächelten einander an.
Der Prinz schlief wieder ein, während die Prinzessinnen einander Liebesworte zuflüsterten und Pläne für die Zukunft schmiedeten – für ihre gemeinsame Zukunft. Und es kam ihnen beiden nicht in den Sinn, dass sie den Prinzen in ihre Pläne einbeziehen müssten. Aber auch wenn es komisch klingt, es machte dem Prinzen nichts aus. Von diesem Tag an war er mit jeder Entscheidung, die seine Frau traf, einverstanden.
Das Schaf im Wolfspelz
I ch bin eine Lady. Ich verhalte mich jederzeit, wie es sich für eine Lady geziemt. Für meine Bemühungen werde ich, wie andere Ladys auch, gebührend entlohnt, indem mir Männern und Frauen, die meinesgleichen sind, Respekt erweisen. Das mag angesichts der Beschwerlichkeiten, die man auf sich nehmen muss, um den hohen Erwartungen zu entsprechen, als eine geringe Belohnung erscheinen, und ich gebe offen zu, dass ich mir mit den Jahren dessen immer bewusster werde, ebenso dem daraus erwachsenden Mangel an Gelegenheiten, die sich mir bieten. Aber was bleibt mir anderes übrig?
Das soll keineswegs heißen, dass ich meine Entscheidungen bereue. Von allen möglichen Lebenswegen, die eine Frau einschlagen kann, war dies zweifellos der annehmbarste. Nichtsdestotrotz komme ich nicht umhin, immer wieder darüber nachzudenken, wieso ausschließlich Frauen mit beschränkter Entscheidungsfreiheit in streng gezogenen Grenzen leben müssen.
Ist Ihnen beispielsweise jemals aufgefallen, dass ein bestimmter Typ Frau mit einem ausgeprägten Muttertrieb dazu neigt, die jenseits ihrer Mutterrolle liegenden Seiten ihrer Persönlichkeit zu vergessen? Sei es aus eigener Ansicht oder aus ihr nahegelegten Konventionen, das vermag ich nicht zu beurteilen, jedenfalls scheint sie es als eine Art Bedrohung zu verstehen, irgendetwas zu tun, was der Mutterrolle nicht entspricht. Sie lässt
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