Verzaubert fuer die Ewigkeit
zurecht und zog ihr Haar aus dem Ausschnitt heraus.
Er drehte sie um, um die Bänder zu schnüren, und lächelte über ihren makellosen Rücken. Da fragte er sich, warum er sich so lange dagegen gewehrt hatte, an die Magie zu glauben, obwohl er den Beweis tagtäglich vor Augen gehabt hatte. Raymond sah sich um, entdeckte eine einzige Orchidee, die in einer Wandfuge wuchs, und lächelte in sich hinein.
»Du fragst nicht, wer Sineads Vater ist?«, wollte sie wissen, als er mit dem Verschnüren fertig war.
»Das spielt keine Rolle. Ich werde Sineads Vater sein. Aber sag es mir«, bat er zögernd, als sie ihn anschaute. »Sag mir, dass es nicht Ian ist«, meinte er dann, und es klang fast wie eine Bitte. »Natürlich nicht.« Erleichterung glitt über sein Gesicht, und sie runzelte die Stirn. »Ich war damals ja noch kaum eine Frau. Und ich frage dich auch nicht nach den Frauen in deiner
Vergangenheit, DeClare. Ich weiß aber, dass das viele gewesen sind.«
Er grinste zwar darüber, aber mit schmerzlichem Blick.
»Nur ich weiß, wer Sineads Vater ist, und so wird es auch bleiben, denn er war nur ein Wanderer, ein Mann, der mich getröstet hat, als ich so einsam war und die Härte meiner Isolation spürte. Er bedeutet mir nichts, außer, dass er mir Sinead zum Lieben gab, als ich niemand anderen hatte.«
Raymond spottete sanft über sich selbst. »Ich kann dich nicht verurteilen, denn meine eigene Vergangenheit ist kaum sternengleich gewesen.« Er sah sie liebevoll an. »Denn ich habe das Gleiche getan: Trost gesucht nur für den Augenblick.«
»Dieser Augenblick brachte mir meine Tochter. Du kannst nicht verstehen, was sie mir bedeutet.« Sie setzte sich, um sich die Strümpfe anzuziehen.
»Doch. Denn ich war Vater.«
Sie rang nach Atem, und ihr Kopf ruckte hoch. »Warst?«
»Vor Jahren kam eine Frau zum Haus meines Onkels. Sie hatte einen schweren Husten und ließ ein Kind zurück. Sie sagte, der Junge sei von mir.«
Ihre Augen weiteten sich, und sie richtete sich auf.
»Ich habe das nicht bezweifelt, denn er war mir wie aus dem Gesicht geschnitten, und ich nahm ihn zu mir, damit er als mein Sohn aufgezogen wurde.« Raymond lehnte sich mit dem Rücken an den Tisch und verschränkte die Arme. Er sprach ins Leere, und Fionna hörte ihm zu. »Dann zog ich für einen anderen Grafen oder Herzog in den Krieg, und Marc wollte nicht, dass ich gehe. Er sprach oft davon, mich zu begleiten, doch ich verbat ihm das und dachte, dass er verstand, dass das unmöglich war.«
»Oh, Raymond, nein.«
Er schaute sie an, und Fionna sah den Schmerz, den sie erst ein- oder zweimal gesehen hatte, den Schmerz, den er vor allen Menschen verborgen hatte. »Ja, er ist mir nachgekommen, versteckt in einem der Wagen, und hat sich so gut verborgen, dass ich nicht wusste, dass er dort war, als die Schlacht begann.« Müdigkeit glitt über sein Gesicht. »Es war gegen Ende des Kampfes, als ich hörte, dass er nach mir rief.« Raymond rieb sich den Nacken. »Ich war so schockiert darüber, dass ich stehen blieb, wo ich war, weil ich meinen Augen nicht trauen wollte. Er hielt einen kleinen Degen in der Hand und rannte auf mich zu, lächelnd und so stolz auf sich. Doch es blieb Zeit genug für den Feind, ihn zu ermorden.« Seine Stimme erstarb.
Fionna ging zu ihm, schlang die Arme um seine Taille, streichelte über sein Gesicht und sein Haar. Sein schrecklicher Schmerz ging auf sie über und ließ sie wissen, wie lange er das allen Menschen verschwiegen hatte. Allein und verletzt, und sie vermutete, dass es dieser Verlust war, der den Mann, den sie einst kannte, so hart hatte werden lassen.
»Der Bastard hat ihn in der Körpermitte zerschlagen. Wie kann jemand das einem Kind antun?«, fragte er grimmig und wusste doch, dass es darauf keine Antwort gab. »Marc hat den Degen nicht losgelassen, und ich habe meinen Sohn bis zu seinem letzten Atemzug in meinen Armen gehalten. Er flehte mich an, ihm seinen Ungehorsam zu vergeben, und hat in seinem Todeskampf das hier getan.« Er berührte seine vernarbte Wange. »Ich kann den Verlust meines Jungen nicht verwinden. Und sein Gesicht, das mir in meinen Träumen erscheint, kann ich nicht vergessen.«
»Oh, Raymond«, sagte sie, rieb über seinen Arm, seine Brust und legte den Kopf zurück, um ihn anzusehen. »Er wollte nur bei dir sein. Was für ein tapferes und liebevolles Kind, so etwas auf sich zu nehmen, um bei seinem Vater zu sein.«
»Ich habe versagt.«
»Nein, nein«, widersprach sie
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