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Verzaubert fuer die Ewigkeit

Titel: Verzaubert fuer die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J Fetzer
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zögernd zu Hisolda hinüber, die einen weiteren Teig vorbereitete, und dann wieder zu ihm. Sie hatte Angst, erkannte er. »Ich würde dir nie wehtun, Sinead. Und auch niemandem erlauben, dir oder Fionna etwas zu Leide zu tun. Weißt du das?«
    Sie nickte, war aber noch zu argwöhnisch, um ihm zu antworten. Raymond hatte nicht das Herz, sie zu drängen, weil man sie offensichtlich hatte schwören lassen, das Geheimnis zu bewahren. »Mach dir keine Sorgen darüber, kleiner Liebling«, sagte er, streichelte ihr über das Haar, und sie schmiegte sich wieder seufzend an seine warme Brust. Ihr Vertrauen war eine Ehre, die er schätzte, und ihm wurde klar, dass er schon zuvor dieses Kind hatte beschützen wollen, beschützen vor Stürzen und Schrammen und, wenn er konnte, auch vor ihrem ersten Herzeleid.
    Hisolda warf den zähen Teig auf den Tisch, bestäubte ihn mit Mehl und tat so, als hätten er und Sinead nicht miteinander geflüstert. »Also«, meinte sie und schlug auf den Teig ein. »Ihr müsst nur Fionna davon überzeugen, dass sie Eure Frau werden muss.«
    »Sie wird.«
    Wieder lachte die alte Frau und fragte: »Ihr habt wohl noch nicht gelernt, dass niemand sie zu etwas zwingen kann?«
    Sinead kicherte in seinen Armen, weil sie Hisolda offenbar zustimmte.

21
    Das Morgenlicht drang durch die Schlitze der Fensterläden, als Raymond sich wieder bewegte, nach Fionna tastete und feststellte, dass der Platz neben ihm leer war. Er wurde ruckartig wach, geriet in Panik darüber, dass sie ihn verlassen hatte, bis er sah, dass sie in der hinteren Ecke der Kammer in einer angeschlagenen staubigen Truhe kramte. Er bewunderte ihre nackte Seitenansicht, stützte sich auf dem Ellbogen ab und legte den Kopf in die Handfläche. »Ich glaube nicht, dass du dort etwas Passendes finden wirst. Was ich ganz gut finde, weißt du?«
    Sie schaute nach rechts und ließ ihren Blick über seinen nackten und muskulösen Oberkörper gleiten, der von der Sonne dunkel gebräunt war. Er machte keine Anstalten, sich zu bedecken, und als ihr Blick weiter nach unten wanderte, wachte sein Körper sofort auf und wurde warm vor Verlangen. Doch sie schob dieses Bedürfnis für den Augenblick beiseite. »Die Truhe gehörte meiner Mutter.« Sie stöberte weiter in der Truhe und atmete tief. »Ich hätte gedacht, dass man sie im Turm gelassen hat, und doch hatte ich gehofft, dass ... ah«, murmelte sie, als sie sich aufrichtete und ein blassgrünes Kleid ausschüttelte. Sie nahm es mit zu dem Waschstand, und er sah zu, wie sie sich wusch und ihr Haar neu flocht. Er verließ das Bett, ging zu ihr, und sie drehte sich um und betrachtete ihn von Kopf bis Fuß.
    Er sieht prächtig aus in seiner Nacktheit, dachte sie, und sobald er sie berührte, schmolz sie in seinen Armen dahin und küsste ihn.
    »Verrate mir eines, Liebes«, bat er.
    »Frage, und ich werde dir die Wahrheit sagen.«
    »Sinead ist doch deine Tochter, nicht wahr?«
    Ihre Hände lagen flach auf seiner Brust, und sie schaute forschend in seine stürmischen grauen Augen.
    »Mein Gott, du hast ja Angst, das zuzugeben«, bemerkte er mit sanfter Überraschung. »Wie kannst du glauben, dass ich deinem Kind jemals etwas zu Leide tun würde? Irgendeinem Kind?«
    In ihrem Herzen wusste sie, dass er das nie tun würde, und nach mehreren missglückten Anläufen sprudelte sie hervor: »Ja, ja, sie gehört zu mir«, und es war wie das Loslassen eines Atemzugs, den sie zu lange angehalten hatte. »Meine Tochter. Oh, liebe Güte, ich habe schon so lange darauf gewartet, das laut aussprechen zu können.« Sie bedeckte ihren Mund, und ihr war, als wäre eine unglaubliche Last plötzlich von ihr genommen worden.
    »Warum hast du es niemandem erzählt?«
    »Weil sie zu mir gehört. Dafür hätten die Menschen ihr wehgetan. Hisolda und Colleen wussten es. Sie haben sich um sie gekümmert.«
    »Das habe ich mir schon gedacht.«
    Sie warf ihm einen trotzigen Blick zu und trat von ihm zurück. »Ich musste sie in Freiheit leben lassen, Raymond. Sie hatte es nicht verdient, mit der gleichen Einsamkeit bestraft zu werden wie ich. Sinead hat schon seit ihrem zweiten Lebensjahr bei ihnen gelebt. Und niemand sonst weiß, dass sie mein Kind ist.« Ihre Brauen zogen sich zusammen. »Woher weißt du es?«
    Seine Lippen verzogen sich zu einem seltsamen kleinen Lächeln. »Sie hat deine Augen und dein Lächeln. Sie ist genauso streitlustig und störrisch wie du. Und ich sah, wie sie ... ich sah ...«
    Fionna brauste auf.

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