Verzaubert fuer die Ewigkeit
würde Fionna sterben. Ihr Herz schmerzte zu jeder Stunde eines jeden Tages, die sie ohne Sinead verbrachte. Sie hatte Angst, dass man ihr Kind der Magie wegen benutzte, genauso, wie sie selbst benutzt worden war. Und zwar mehr als einmal.
Fionna lag am Boden, hatte die Finger tief in die Erde gegraben und betete um eine Lösung, um einen Weg, dieses Land wieder fruchtbar werden zu lassen und den Menschen zu helfen. Hier war so viel Heilung nötig; das Ende ihrer Verbannung würde nicht den Anfang darstellen, den sie brauchte.
Ihre Ohren fingen ein Geräusch auf, ein unbekanntes Geräusch. Doch da war nur das Rascheln des Windes über dem Land. Aber ihre Sinne waren geschärft und nahmen angespannt wahr, dass etwas nicht stimmte - überhaupt nicht stimmte.
Das hieß, dass jemand, der ihr wichtig war, in Not war.
Sie erhob sich vom Boden, putzte sich die Kleider ab und ging dorthin, wo Assana die Erde aufscharrte, um etwas zu essen zu finden. Fionna schaute sich um und fragte sich, was nicht in Ordnung war. Angst überschwemmte sie erneut, doch nicht um ihretwillen. Ihr Herz schlug heftig und schnell, ihre Hände zitterten, und sie schloss die Augen einen Moment und zwang sich zur Ruhe. Es würde ihr nicht helfen, wenn sie nun in Panik geriet. Sie schob den Beutel zurecht, der auf Assanas Rücken lag, und stieg dann auf. Das Pferd ging durch und drohte sie abzuwerfen. Fionnas Herzschlag raste im donnernden Takt der Hufschläge. Ihr Blick durchforschte die Gegend und versuchte, Mut zu fassen. Sie beugte sich herab, und während das Pferd über die unebene Erde galoppierte, konzentrierte Fionna sich, um die Panik niederzukämpfen.
»Herrin des Mondes, Herr der Sonne, helft mir, diejenigen zu finden, die in Not sind.« Ein Bild zuckte durch ihren Kopf, und sie lenkte das Pferd nach Osten. Die Minuten dehnten sich schmerzlich, ehe sie zwei Pferde entdeckte, die am Rand der Schlucht standen. Als sie sich ihnen näherte, packte sie das Entsetzen fast schon wieder, denn in einem der Tiere erkannte sie DeClares Pferd. Ruckartig hielt sie an, stieg von Assanas Rücken, rannte zum Rand der Schlucht und sah vorsichtig hinunter.
Ich kann meinen Instinkten nicht mehr trauen, dachte sie. Warum sonst hatte sie eine Gefahr gespürt und musste nun sehen, dass dieser Mann dahinter steckte? Was ging seinesgleichen sie an? »Was macht Ihr dort unten?«
Raymond schaute hoch und stöhnte. »Ich hätte wissen müssen, dass es um Euch geht. Wenn sich Probleme ergeben, seid Ihr nie weit entfernt, Fionna.«
«Ich stecke nicht in der Schlucht fest.« Sie sah sieh um und fragte sich, wer sonst noch hier war und in Gefahr schwebte. Die Gefühle der Angst und Selbstvorwürfe wollten sie nicht verlassen. »Möchtet Ihr meine Hilfe haben oder soll ich Euch einfach Eurer schlechten Laune überlassen?«
»Ich habe keine schlechte Laune.«
»Nein, natürlich nicht, DeClare. Ihr heult doch wie ein Schakal.«
»Sind meine Männer nicht oben?«, fauchte er.
Sie sah sich um. »Wenn sie sich nicht voller Raffinesse als Felsen verkleidet haben ... nein. Und mir ist auf dem Weg hierher auch niemand begegnet.«
Raymond seufzte und erwiderte: »Es gibt noch ein Seil in meinen Taschen. Das hier reicht nicht weit genug hinunter.«
Um was zu erreichen? Dann zogen sich Fionnas Brauen zusammen und sofort wusste sie, was los war. »Connal!«
Mit dem Rücken flach an die Felsen gepresst, deutete Raymond nach unten.
»Du lieber Himmel, Engländer. Ihr schwafelt hemm, während er dort unten ist!« Sie rannte zurück zu seinem Pferd, durchsuchte seine Taschen, fand das Seil und band ein Ende davon an Samsons Sattel. Es bestand aus schwarzem spanischen Leder und war mit Silber verziert, doch was jetzt zählte, war, dass es robust war. Sie wand es um den Sattelknauf und zog das Seil unter dem Sattelgurt hindurch, ehe sie das Pferd zur Kante der Schlucht führte.
Fionna warf das Seil zu ihm herunter. Es traf Raymond am Kopf.
»Das habt Ihr mit Absicht gemacht.«
»Hört auf zu jammern, DeClare, solange mein Cousin in Not ist. Ich habe das andere Ende an Eurem Pferd befestigt, weil es stärker ist als ich.«
»Es wird nicht auf Euch hören.«
»Jetzt ist keine Zeit zu zeigen, wie kleingeistig Ihr seid.«
Er sah finster zu ihr auf, band das Seil an das andere und schlang es sich zur größeren Sicherheit um den Rücken, unter den Arm und um die Faust.
»Connal!«, rief er.
»Ja, Mylord.«
»Wie schwer bist du verletzt?«
Ȇberraschenderweise gar
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