Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Verzaubert fuer die Ewigkeit

Titel: Verzaubert fuer die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J Fetzer
Vom Netzwerk:
sind noch viele da, aber sie sehen nicht so aus, als hätten sie jemals einen Boden geputzt.«
    Stirnrunzelnd stand Fionna auf, hob Sinead aus der Wanne und wickelte sie in ein Leintuch. Am Feuer, das die Kälte vertrieb, kämmte und trocknete sie das Haar der Kleinen, flocht Bänder in ein paar Zöpfe und fügte noch winzige Silberglöckchen hinzu. Warum hatte sich DeClare noch nicht um die Reinigung der Burg gekümmert? Und warum waren Frauen in GleannTaise Castle, die nicht bei der Pflege der Burg und seiner Bewohner mithalfen?
    Sinead aß den Beerenkuchen und schmiegte sich schläfrig an die Brust ihrer Mutter. Fionna streichelte über ihren kleinen Kopf und erzählte ihr flüsternd eine Geschichte von einem Prinzen und einer Dame in einem Turm. Und dennoch wanderten ihre Gedanken zu Raymond; sie fragte sich, warum er sich nicht um das Wohlergehen seiner
    Leute kümmerte, wenn er wirklich vorhatte, hier zu bleiben.
    Raymond zuckte in seinen Träumen zusammen, und er schlug auf sein Bein. Da, schon wieder hatte ihn etwas gestochen! Inzwischen ganz wach, griff er nach seinem Schwert. Die Klinge glitt zischend aus der Scheide, als er sich auf die Knie erhob und sich in dem verdunkelten Raum umsah. Er war allein. Das Feuer brannte noch vor sich hin. Die Fenster waren nach wie vor geschlossen. Er verließ das Bett, umrundete nackt das Zimmer und schaute unter dem Schreibpult, dem Tisch und den Sesseln nach. Dann ging er zurück zum Bett und schlug das Bettzeug zurück. Mit einer Kerze untersuchte er es genauer, weil er Mäuse oder Wanzen erwartete, doch er fand nur saubere Leintücher. Er seufzte, schob das Schwert in die Scheide zurück und kletterte wieder ins Bett und unter die Pelze. Er wurde verrückt, dachte er und seufzte. Ein halbes Dutzend Mal in knapp zwei Wochen war er so aufgewacht.
    Er drehte sich auf die Seite. Das Stechen kam wieder.
    Raymond richtete sich ruckartig auf und sah ein glitzerndes Licht. Ein Funke vom Feuer, redete er sich ein und kuschelte sich wieder in die Pelze. Etwas zerrte an seinem Haar, kitzelte dann sein Ohr, und er rollte sich blitzschnell herum und knurrte in die Dunkelheit. Doch er sah nur einen Schimmer grünen Lichts, ehe es verblich. Wenn er an Geister geglaubt hätte, hätte er geschworen, dass es in dieser Kammer spukte, und er hörte sich sagen: »Stört mich noch einmal, und ich werde dafür sorgen, dass ihr säuberlich gestreckt und gevierteilt den Schweinen zum Fraß vorgeworfen werdet!«
    Als ihm die Lächerlichkeit dieser Worte bewusst wurde, lachte Raymond kopfschüttelnd auf. Lieber Himmel, er brauchte Ruhe. Er legte sich nieder, knuffte sich das Kissen zurecht und schob es sich unter die Wange; doch bevor er in
    den Schlaf hinüberglitt, hätte er schwören können, dass er ein Kichern gehört hatte.
    Ein sehr weibliches Kichern.

12
    Sie hatten Gefangene.
    Und Raymond plante, von ihnen genaue Informationen zu bekommen - auf welche Weise auch immer. Als er über das unfruchtbare Feld ritt, sah er seine Truppen bei einer Ansammlung von Häusern stehen. Zwei der Hütten brannten noch, und Männer beeilten sich, die Feuer zu löschen. Mehrere Menschen lagen am Boden, sie waren von Pfeilen getroffen worden. Die Dorfbewohner sahen relativ unverletzt aus, doch als Raymond die Zügel mit einem Ruck zurückriss, sah er sie - Fionna kniete zwischen zwei Männern und stritt sich mit Sir Kendric.
    »Sir Kendric«, brummte er, während er absaß. »Tretet beiseite.«
    Fionnas Blick glitt zu Raymonds, und einen Augenblick lang zögerte er, weil er die Erinnerung an das letzte Mal, als sie zusammen gewesen waren, in ihren Augen aufleuchten sah. Er wandte den Blick von ihr ab und winkte den Ritter zu sich und trat selbst näher.
    »Das ist einer der Banditen, Mylord«, erklärte Sir Kendric und schob sein Schwert in die Scheide zurück.
    »Sind das die einzigen Gefangenen?«
    »Ja, Mylord. Sir Perth hat einen weiteren bis in den Wald verfolgt.«
    Raymonds Blick wanderte zu Fionna hinüber, deren Kopf gesenkt war. Sie hatte die Hände auf die eine Körperseite des Banditen gepresst. Blut sickerte zwischen ihren Fingern hindurch. »Und Ihr habt ihm natürlich geholfen«, sagte er mit einer Stimme, in der deutlich der Vorwurf mitschwang.
    »Ich habe Euch doch erklärt, dass ich keinen weiteren Toten mehr sehen möchte, DeClare.« Sie legte den Kopf zurück, sah ihn an und fuhr fort: »Aber Ihr habt jetzt Euren Willen bekommen. Weil Euer Ritter mich aufgehalten hat, ist dieser Mann

Weitere Kostenlose Bücher