Verzaubert fuer die Ewigkeit
Bemerkung drehte sie das Pferd herum und ritt davon. Sie ließ Raymond zurück, stärker verwirrt denn je und mit dem unbändigen Drang, ihr nachzureiten.
Raymond hatte sich noch kaum einen ganzen Tag in seiner Burg aufgehalten, als die Probleme wie eine Plage zu ihm zurückkehrten. Gezänk über die einfachsten Dinge, wie er fand. Eben sagte er zu seiner neuen Köchin: »Colleen, könntet Ihr das Essen nicht jeden Tag zur gleichen Zeit fertig haben?«
Sie sah ihn vorwurfsvoll an. »Wie kann ich das, wenn mir drei Leute jeden Tag unterschiedliche Anweisungen geben? Wenn Ihr die Zeit festsetzt, dann werde ich mich danach richten, aber haltet mir ihn«, sie deutete auf Sir Garrick, »aus meiner Küche heraus und sagt ihm, dass er mich nicht belästigen soll.«
Raymonds Blick ging zu Garrick hinüber.
»Die Männer waren hungrig und wollten essen.«
»Dann müssen sie warten, bis das Essen fertig ist!«, fauchte Colleen. »Und wenn Ihr aufhören würdet, mich ständig zu stören, müssten sie nicht so lange warten!«
»Wenn Ihr Euren Pflichten früher nachkämt ...«, begann Garrick.
»Wenn Ihr Eure Pflichten als Haushofmeister erfüllen würdet und Euch darum kümmertet...«
»Aufhören!«, schimpfte Raymond, und die beiden schauten ihn nun ruhig an. »Garrick, halte dich von ihrer Küche fern. Dort hat sie das Sagen. Colleen, serviert zumindest das Frühstück immer zum gleichen Zeitpunkt und macht von dem Zeitpunkt an dann weiter.«
»Schön. Eine Stunde nach Sonnenaufgang.«
Er stimmte zu und entließ sie. Sie warf Garrick ein triumphierendes Lächeln zu, und der Ritter knurrte hinter ihrem Rücken her und machte einen drohenden Schritt. Sie lachte, floh aus seiner Reichweite und sauste davon.
Raymond hielt ihn zurück. »Ich gestatte dir nicht, Colleen zu piesacken, nachdem wir alle dank ihrer wie die Könige essen, ist das klar?«
»Ja, Mylord, aber diese Frau ist ein...«
»Ein freches Ding. Ich weiß, aber auch sehr fähig. Lass sie in Ruhe. Wenn du ein wenig mehr jagen gingst, hätten wir mehr zu essen, und sie hätte ständig Nahrungsmittel zur Verfügung, aber so, wie die Dinge liegen, können wir das nicht. Deshalb werden täglich dreimal Mahlzeiten gekocht und serviert.«
Garrick sah tief betrübt aus.
»Weißt du, wenn du netter zu ihr wärst, würde sie dir bestimmt ein paar von diesen köstlichen Keksen abgeben, die sie backt.«
Garrick fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und schaute zur Küche hinüber. Raymond entließ ihn und schlenderte zu den offenen Türen und hinaus in den Vorhof. Gott, wie seiner sich nach einer gewissen Ordnung sehnte, dachte er, als er sich umsah. Das Chaos, das bei ihrer Ankunft in der Burg und um sie herum geherrscht hatte, hatte jetzt, fast einen Monat später, noch nicht beseitigt werden können. Er machte einen Schritt und hielt inne, als ein Singsang von mehreren Frauenstimmen an sein Ohr drang: »Lord Antrim.«
Raymond schaute nach links und entdeckte die Brautanwärterinnen, die sich an einer abgelegenen Stelle in der Nähe der Bergfriedtüren versammelt hatten. Alle waren fein angezogen und zart, und jede von ihnen unterschied sich von der anderen und wetteiferte so sehr um seine Aufmerksamkeit, dass es schon fast komisch wirkte. Eine oder zwei wollten ihm entgegen eilen, eine weitere seine Meinung über irgendein leichtfertiges Thema erbitten, für das er keine Zeit hatte, während ihre Väter und Brüder ihm ständig Nachfragen zuriefen wie: »Wenn Ihr eine Wahl zu treffen habt, Sir, solltet Ihr meine Tochter ernsthaft in Erwägung ziehen.« Raymond hätte sie alle am liebsten ins Burgverlies eingesperrt, bis er bereit war, sich zu entscheiden. Selbst seine Kammer bot ihm keinen Trost, denn er hatte so wenig in der vergangenen Woche geschlafen, weil er jede Nacht durch Nadelstiche oder mysteriöses Flüstern aufwachte, dass er sich nach nur einem Augenblick der Ruhe ohne jede Unterbrechung ersehnte. Noch ehe er in Betracht zog, dass es in seiner Kammer spukte und entschied, ob er einen Priester rufen sollte oder nicht, nickte er den Damen zu, lächelte angespannt und ging dann entschlossen in den äußeren Hof.
Geschäftigkeit und Lärm begrüßten ihn. Männer stritten und arbeiteten. Knappen versuchten, sich im Kampf zu erproben. Vor den Toren gingen Horden von Soldaten ihren täglichen Arbeiten nach und bewachten die Burg, denn mehrere Patrouillen waren draußen unterwegs und hielten Ausschau nach den Banditen, die diese sinnlosen Angriffe
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