Verzaubert fuer die Ewigkeit
gestorben.« Schnell wechselte sie zu dem zweiten Mann hinüber, riss ihm das Hemd auf und bemühte sich, die Blutung zu stoppen.
Raymond kniete sich neben ihr nieder. »Ihr bittet mich um Kompromisse, doch Ihr gewährt dem Feind Hilfe und verschafft ihm Erleichterung! Verdammt, Fionna, das ist Verrat.«
»Wem gegenüber?«, fragte sie, ohne aufzuschauen. »Das sind jetzt Eure Leute, Raymond. Banditen oder nicht. Iren oder nicht. Eure Leute und meine.« Als sie mit der Hand zu den Dorfbewohnern deutete, spritzte Blut von ihren Fingerspitzen. »Möchtet Ihr, dass ich sie sterben lasse, weil Ihr noch nicht herausgefunden habt, wer böse und wer nicht böse ist und daher behandelt werden darf?« Sie zog die Pfeilspitze aus der Wunde, warf sie beiseite und stillte die neue Blutung.«
»Lieber Gott, Fionna, ich habe es versucht.«
»Nicht gründlich genug«, stieß sie hervor. »Habt Ihr nicht daran gedacht, die Fremden zu fragen? Die Leute, die weit entfernt wohnen? Sie müssen ja irgendwo zusammenfinden.«
»Was wisst Ihr?« Er griff nach ihrer Hand.
»Nichts. Niemand spricht mit mir. Und zum Wohle meiner Clanmitglieder würde ich Euch nichts von dem erzählen, was ich weiß. Das müsst Ihr einfach verstehen.«
Raymond war ohne Zweifel zerknirscht, denn er hatte längst bemerkt, dass ihre Liebe zu ihrem Volk grenzenlos war. Auch wenn es sie verachtete. »Habt Ihr dem Feind schon vorher geholfen?«
»Ihr wüsstet davon«, erwiderte sie, und als sie weiterzumachen versuchte, weigerte er sich, sie loszulassen. »Möchtet Ihr nicht, dass dieser Mann überlebt, damit Ihr ihn befragen könnt und versteht, wer uns das angetan hat?«
Er ließ sie los, denn er war dankbar dafür, jemanden zur Befragung zu haben. »Ihr würdet ihn einfach heilen, damit ich Informationen aus ihm herauspressen kann?«
»Wenn Ihr diesen Mann weiter verletzt, werdet Ihr nur Angst und wenig Respekt ernten. Wenn sie den Racheschwur abgelegt haben, werden sie niemanden auch nur eine Kleinigkeit mitteilen.« Sie gab Puder auf die Wunde; es zischte, gelber Qualm stieg auf.
Raymond blinzelte, runzelte dann die Stirn, beugte sich näher heran und schnüffelte. Schwefel, stellte er fest.
»Ich kann keinen Grund für die Überfälle erkennen. Das Land ist nicht fruchtbar, und die Dörfer sind arm.« Schnell reinigte sie die Wunde und verband sie mit sauberen Binden. »Diese Schwächung der Menschen wird nichts ändern, außer dass Ihr dann weniger Mäuler zu füttern habt.«
Sie sahen beide auf, und ihre Blicke prallten aufeinander.
»Nein«, flüsterte sie. »Es muss dabei um mehr gehen.«
»Sie haben ein wenig Vieh zurückgelassen, und das lässt mich glauben, dass es ihnen nicht um die Tiere geht, sondern darum, ihren sofortigen Bedarf an Nahrungsmitteln sofort zu stillen.«
»Sie würden nur das nehmen, was sie schlachten können, und es dann essen«, sagte sie.
»Genau das Gefühl habe ich auch.«
Dennoch schauten beide auf die Dorfbewohner. »Sie sind diesmal bis zum äußeren Rand Eures Landes gekommen, Raymond.«
Als er bemerkte, dass sie ihn beim Vornamen nannte, verschlug es ihm den Altem. »Könnten diese Banditen die weit entfernten Grenzen der O’Flynns oder Maguires überschritten haben?«, fragte er.
Sie sah ihn offen an. »Das ist möglich. Das Land jenseits von
GleannTaise ist dicht bewachsen, weniger öde, und dort gibt es auch Verstecke. Habt Ihr schon den Bergfried aus Kalkstein durchsucht? Ich weiß, dass es ein langer Ritt bis dorthin ist, aber vielleicht...«
Er schüttelte den Kopf. »Ja, wir haben uns dort umgesehen. Abgesehen davon, dass dieses Versteck zu weit entfernt für eine schnelle Flucht ist, befindet es sich fast im Meer, und das abbröckelnde Gestein hat jeden Zugang blockiert. Das niedergebrannte Fort versinkt in der Erde.«
»Das kommt daher, dass der Fluss das Land auslaugt. Er führt Süßwasser und fließt zur Schlucht, doch niemand wird zum Steinkreis gehen oder sich dem niedergebrannten Fort nähern, um Wasser zu schöpfen.«
Genauso wenig wie ihr, meinte sie wohl damit. »Bei Gott, Ihr seid wirklich abergläubische Menschen«, entführ es ihm.
Ihr Lächeln war nachgiebig. »Ich habe Eimer mit Wasser für sie dort gelassen, doch ich bin sicher, dass sie wissen, dass ich das getan habe.«
Das zeigte Raymond genau, wie viel Spott sie standhalten konnte und wie wichtig ihr die Menschen waren. Sie sammelte ihre Sachen ein, stand auf und wandte sich an Sir Kendric, während sie sich das Blut von
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